Übernahmekampf eskaliert

Paramount legt feindliches Barangebot für Warner Bros. vor und fordert Netflix heraus - So reagieren die Aktien

08.12.25 15:47 Uhr

Paramount greift ein: Barangebot für Warner Bros. nach Netflix-Deal - Kartellrechtliche Bedenken an US-Börse um Aktien im Fokus | finanzen.net

Die Übernahme von Warner Bros. eskaliert. Nachdem Netflix den Zuschlag für einen Deal erhalten hat, startet der Konkurrent Paramount einen feindlichen Übernahmeversuch.

Werte in diesem Artikel

• Paramount hat ein öffentliches Barangebot für alle ausstehenden Aktien von Warner Bros. lanciert
• Angebotspreis entspricht einem Unternehmenswert von 108,4 Milliarden US-Dollar
• Paramount stellt das konkurrierende Angebot von Netflix als minderwertig und unsicher dar

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Paramounts öffentliches Barangebot fordert Warner Bros.-Aktionäre auf

Paramount, eine Skydance Corporation, hat am 8. Dezember 2025 einen direkten Vorstoß gegen die zuvor von Warner Bros. Discovery (WBD) empfohlene Übernahme durch Netflix unternommen. Paramount kündigte ein All-Cash-Tender Offer an, um sämtliche ausstehende WBD-Aktien für 30,00 US-Dollar pro Aktie zu erwerben. Das Angebot, das den gesamten WBD-Konzern inklusive des Global Networks Segments umfasst, bewertet WBD mit einem Unternehmenswert von 108,4 Milliarden US-Dollar.

Paramounts Chairman und CEO, David Ellison, erklärte, das öffentliche Angebot biete WBD-Aktionären einen überlegenen Wert und einen sichereren, schnelleren Abschlussweg als der Netflix-Deal. Das Unternehmen kritisierte die Empfehlung des WBD-Vorstands für die Netflix-Transaktion, die eine Mischung aus 23,25 US-Dollar in bar und 4,50 US-Dollar in Netflix-Aktien pro WBD-Aktie vorsieht und den Rest des Konzerns als hochverschuldete eigenständige Gesellschaft (Global Networks) zurücklassen würde.

Paramount betonte, sein Angebot stelle 18 Milliarden US-Dollar mehr Cash für die WBD-Aktionäre bereit als die Netflix-Gegenleistung. Die Laufzeit des Tender Offers ist bis zum 8. Januar 2026 angesetzt.

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Kartellrechtliche Bedenken überschatten Netflix-Deal

Die Paramount-Transaktion wurde als wettbewerbsfördernd und konsumentenfreundlich dargestellt, da sie einen starken Akteur als Konkurrenten zu den dominierenden Plattformen wie Netflix, Amazon und Disney schaffen würde. Im Gegensatz dazu argumentierte Paramount, dass die Übernahme von Teilen von WBD durch Netflix ein "antikompetitives" Szenario schaffen würde, das den Marktanteil von Netflix im globalen Subscription Video on Demand (SVOD) auf 43 Prozent erhöhen und somit ein Monopol zementieren würde. Die Netflix-Transaktion stehe vor einem unsicheren und langwierigen Genehmigungsverfahren in mehreren Gerichtsbarkeiten.

Diese kartellrechtlichen Bedenken wurden zuvor auch von politischer Seite thematisiert. US-Präsident Donald Trump verwies auf das hohe Marktsegment von Netflix im Streaming-Geschäft und kündigte an, in die anstehende kartellrechtliche Prüfung involviert zu sein. Netflix hatte zuvor für den Fall eines Scheiterns an den Kartellwächtern eine Vertragsstrafe von 5,8 Milliarden US-Dollar an Warner Bros. zugesagt.

Die Gerüchte über die Nähe des Paramount-Eigentümers David Ellison zur Trump-Regierung hatten in den Medien zuvor Spekulationen ausgelöst, das Weiße Haus könnte an einem Erfolg des Paramount-Angebots interessiert sein, insbesondere da WBD auch den Nachrichtensender CNN einschließt, der oft kritisch über den Präsidenten berichtet.

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Aktienreaktion und geplante Synergien

Die Aktien von Warner Bros. Discovery reagieren im Handel an der NASDAQ mit einem Anstieg von 7,43 Prozent auf 28,06 US-Dollar, während die Aktien von Netflix um 2,67 Prozent auf 97,56 US-Dollar nachgeben. Paramount-Aktien legen indessen 1,91 Prozent auf 13,63 US-Dollar zu.

Paramount hob die potenziellen Vorteile eines Zusammenschlusses hervor, darunter die Schaffung eines globalen Medienunternehmens mit einem attraktiven Direct-to-Consumer-Potenzial und ein disziplinierter Finanzansatz. Das kombinierte Unternehmen würde Kostensynergien von über 6 Milliarden US-Dollar anstreben und die Investitionen in Content-Generierung verstärken, während die Präsenz im Kinogeschäft beibehalten und das breite Sportrechte-Portfolio (u. a. NFL, Olympische Spiele, UFC) konsolidiert würde.

Redaktion finanzen.net

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