Lufthansa-Aktie tiefer: Erste-Klasse-Sitze bei Airline Swiss zu schwer - Discover reagiert nicht auf Pilotenstreik
Bei der Lufthansa-Tochter Swiss sind die ab 2025 geplanten neuen Sitze für die erste Klasse so schwer, dass es in einigen Maschinen Gleichgewichtsprobleme geben könnte.
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Deshalb sollen darin Bleiplatten zur Schwerpunktkorrektur eingebaut werden.
Der Trend in der Luftfahrt sei mehr Privatsphäre in der Ersten und der Businessklasse, sagte Swiss-Sprecherin Meike Fuhlrott. Deshalb würden die Sitze immer schwerer, während die Sitze in der Economy-Klasse immer leichter würden: "Diese unterschiedliche Gewichtsentwicklung führt zu einer Verschiebung des Schwerpunkts in Flugzeugen." Bleiplatten sollen das Gleichgewicht wieder herstellen. Betroffen sind Maschinen des Typs Airbus A333. Zuerst hatten die Zeitungen des Medienhauses "CH Media" darüber berichtet.
Wenn Sitze bestellt würden, habe man zunächst nur ein Schätzgewicht, sagte Fuhlrott. Das genaue Gewicht stehe erst fest, wenn alles eingebaut sei.
Mehr Gewicht bedeutet bei Flugzeugen in der Regel einen höheren Treibstoffverbrauch. Es sei eben ein Spannungsfeld, Kundenwünsche, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit aufeinander abzustimmen, sagte die Sprecherin. Swiss möchte auf Langstreckenflügen in der ersten Klasse künftig Suiten anbieten, die Gästen absolute Privatsphäre versprechen.
Discover reagiert nicht auf den Pilotenstreik
Nach dem sechstägigen Pilotenstreik bei der Lufthansa-Tochter Discover zeigt sich die Airline unbeeindruckt. "Wir sehen weiterhin keine Notwendigkeit auf politische Interessen und Machtspiele der Spartengewerkschaften einzugehen", erklärt Discover-Chef Bernd Bauer. Die sechs Streiktage hätten deutlich gezeigt, dass der Großteil der Mitarbeitenden die Passagiere nicht enttäuschen wolle. Im Schnitt konnten vier von fünf Flügen mit eigenem Personal an den Start gebracht werden. Der Streik war am Sonntagabend zu Ende gegangen.
Die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) wertet den Streik hingegen als Erfolg und als ersten Schritt zum Abschluss eines nachhaltigen Vergütungs- und Manteltarifvertrags. Die Beschäftigten seien trotz Einschüchterungsversuchen seitens des Arbeitgebers für ihre Interessen eingetreten. "Sie wollen sich selbst aussuchen, wer ihre Tarifbedingungen aushandelt. (...) Am Ende werden wir uns durchsetzen,", erklärt VC-Präsident Andreas Pinheiro. Man sei jederzeit zur Wiederaufnahme der Verhandlungen bereit.
Mit den Streiks wollen die im Lufthansa-Konzern verwurzelten Spartengewerkschaften VC und Ufo eigene Tarifverträge durchsetzen, nachdem das Management sich mit der Konkurrenz von Verdi auf ein Vertragswerk geeinigt hat. Verdi repräsentiere nur wenige Piloten und Flugbegleiter im Unternehmen, heben Ufo und VC hervor. Bauer kündigte hingegen an, sich nun schnell auf die Umsetzung der mit Verdi abgeschlossenen Verträge zu fokussieren. Der 2021 gegründete Ferienflieger Discover Airlines hat bislang 27 Maschinen, mit denen er Urlaubsziele in Europa und Übersee anfliegt. An Bord arbeiten rund 1.900 Menschen.
Die Lufthansa-Aktie notiert via XETRA zeitweise 1,02 Prozent tiefer bei 5,83 Euro.
/oe/DP/nas
ZÜRICH / FRANKFURT (dpa-AFX)
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