Lufthansa-Aktie sinkt: Vier-Tage-Streik bei Lufthansa-Tochter Discover ab Dienstag
Der Ferienflieger Lufthansa Discover wird ab Dienstag bestreikt.
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Sowohl die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) als auch die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) riefen zum Streik ab der Nacht zum Dienstag bis einschließlich Freitag für sämtliche Abflüge ab Deutschland auf. Die Gewerkschaften fordern Tarifverträge für ihre Mitglieder.
In Urabstimmungen hatten Mitglieder beider Gewerkschaften erst kürzlich mit großer Mehrheit für Arbeitskämpfe bei dem Lufthansa-Ferienflieger gestimmt.
Das Management zwinge die UFO erneut in einen Arbeitskampf, sagte Gewerkschaftschef Joachim Vázquez Bürger laut Mitteilung. "In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurde mit einer anderen Gewerkschaft ein sehr schlampiges Tarifwerk überraschend aus dem Boden gestampft. Dieses enthält für unsere Mitglieder inakzeptable Bedingungen, während das Management von Discover weitere Verhandlungen mit UFO ablehnt." Discover hatte kürzlich mit der Gewerkschaft Verdi eine Tarifeinigung erzielt.
Lufthansa-Tochter Discover verurteilt Streikpläne
Die Lufthansa-Tochter Discover Airlines kritisiert den ab Dienstag geplanten Arbeitskampf der Gewerkschaften Vereinigung Cockpit (VC) und Ufo. "Discover Airlines verurteilt den Streikaufruf der beiden Gewerkschaften Ufo und VC aufs Schärfste", erklärte das Unternehmen. Es sei völlig unverantwortlich, die Beschäftigten in der Hauptreisezeit zu einem viertägigen Streik aufzurufen, obwohl mit der Gewerkschaft Verdi eine Tarifeinigung erzielt wurde.
Discover Airlines teilte mit, man arbeite daran, die Auswirkungen für Fluggäste so gering wie möglich zu halten und möglichst viele Flüge durchzuführen. Passagiere sollten regelmäßig ihren aktuellen Flugstatus prüfen und Kontaktdaten in ihrer Buchung hinterlegen. Im viertägigen Streikfenster seien rund 270 Flüge von Discover Airlines auf der Kurz-, Mittel- und Langstrecke ab Frankfurt und München geplant.
Genaue Zahlen zu Flugausfällen gab es von der Airlines bisher nicht. Die Gewerkschaft Ufo rechnet damit, dass Lufthansa mit der Umverteilung von Flügen auf andere Konzerngesellschaften die Auswirkungen des Streiks abfedern will. Zuvor hatten VC und Ufo die Piloten und das Kabinenpersonal bei Lufthansa Discover zu einem Streik aufgerufen, der bis Freitag (30. August) andauern soll. Betroffen sind alle Abflüge aus Deutschland.
Airline: Gewerkschaften machen Passagiere zu Leidtragenden
Discover Airlines erklärte, man habe für die Beschäftigten Tarifverträge abgeschlossen, die unter anderem Gehaltserhöhungen von bis zu 38 Prozent in der Kabine und rund 16 Prozent im Cockpit garantierten. "Die einseitige Eskalation der Spartengewerkschaften seit Bekanntgabe des Tarifabschlusses mit Verdi sowie der Streikaufruf zeigen sehr deutlich, dass es hier nicht um die Interessen der Mitarbeitenden von Discover Airlines geht." Ufo und VC machten die Passagiere zu Leidtragenden ihrer politischen Agenda.
Der 2021 gegründete, vergleichsweise kleine Ferienflieger Discover Airlines startet mit 27 Flugzeugen von München und Frankfurt zu Urlaubszielen in Europa und Übersee. Bis 2027 soll die Flotte auf 33 Flugzeuge wachsen. An Bord arbeiten rund 1.900 Menschen.
Hintergrund des Streiks ist ein Konflikt mit Verdi, die bei der noch jungen Fluggesellschaft erste Tarifverträge für Piloten und Flugbegleiter der Discover abgeschlossen hat. Die Forderungen von Ufo und VC weichen inhaltlich kaum von dem Abschluss mit Verdi ab, die Spartengewerkschaften wollen aber eigene Tarifwerke durchsetzen. Verdi habe im Flugbetrieb nicht ausreichend viele Mitglieder und sei vom Lufthansa-Management als Tarifpartner eingesetzt worden, meinen sie.
Die Lufthansa-Aktie notiert im XETRA-Handel zeitweise 0,21 Prozent tiefer bei 5,68 Euro.
DJG/mgo/cln
FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX)
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