dieboersenblogger-Kolumne

Die Nachkrisen-Hausse geht ins dritte Jahr

30.03.11 16:17 Uhr

Die Nachkrisen-Hausse geht ins dritte Jahr | finanzen.net

Mitte März wurde die Nachkrisen-Hausse zwei Jahre alt.

Werte in diesem Artikel
Aktien

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549,40 EUR 0,00 EUR 0,00%

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221,75 EUR 5,75 EUR 2,66%

91,10 EUR 0,75 EUR 0,83%

Indizes

2.048,3 PKT 32,2 PKT 1,60%

24.033,2 PKT 383,9 PKT 1,62%

531,4 PKT 13,5 PKT 2,60%

199,6 PKT 5,1 PKT 2,60%

563,4 PKT 7,9 PKT 1,42%

5.325,6 PKT 81,6 PKT 1,56%

506,3 PKT 19,3 PKT 3,96%

499,7 PKT 3,4 PKT 0,69%

1.118,4 PKT 9,6 PKT 0,87%

6.193,8 PKT -6,9 PKT -0,11%

12.585,3 PKT 188,2 PKT 1,52%

30.357,9 PKT 257,2 PKT 0,85%

8.435,4 PKT 91,3 PKT 1,09%

9.283,0 PKT 142,5 PKT 1,56%

17.429,3 PKT 281,7 PKT 1,64%

4.472,1 PKT 52,3 PKT 1,18%

Angesichts der furiosen Rallye – der DAX hat sich in dieser Zeit immerhin verdoppelt – stellt sich die Frage, ob es ewig so weiter geht. Da kommt schon fast die Frage auf: „Bullen, wollt ihr ewig leben?“

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Angesichts der Erdbeben-Katastrophe in Japan bekam der Optimismus zwar eine Delle ab, allerdings weniger als befürchtet. Insofern ist die jüngste „Korrektur“ wohl schon wieder am Ende. Schließlich beharken sich Bullen und Bären intensiv und noch ist nicht klar, wer die Oberhand gewinnt. Aus charttechnischer Sicht war das Durchbrechen der 7.000er-Marke im DAX erst nach unten und dann wieder nach oben ein starkes Signal. Der Dow Jones wiederum hat sich beharrlich an die 12.000er-Marke geklammert und diese letztlich auch verteidigt. Interessanter sind da die Konjunkturmeldungen. Diese sind nämlich sehr widersprüchlich.

Die USA sind immer für eine Überraschung gut

Aus den USA werden besonders vom Arbeitsmarkt positive Überraschungen immer wieder durch negative egalisiert. Interessant dürften dabei die März-Daten werden, da hier der Wintereffekt nicht mehr enthalten ist. Auch im jüngsten Beige Book der US-Notenbank Fed war von Optimismus nur zwischen den Zeilen zu lesen. Daneben belastet eine aus dem Ruder laufende Staatsverschuldung die Handlungsfähigkeit der Regierung. Allein im Februar wurde ein Haushaltsdefizit von 222,5 Mrd. Dollar ausgewiesen – ein neuer Rekordwert. Die März-Zahlen dürften da auch keine Entspannung bringen. Gleichzeitig kündigte Pimco-Chef Bill Gross jüngst den Ausstieg aus den amerikanischen Staatsanleihen an. Alles in allem also keine guten Nachrichten.

Geldschwemme vs. Goldmünzen?

Der Dollar konnte sich zwar trotz der Meldungen weitgehend behaupten, aber das liegt wohl eher an der weltweit katastrophalen Währungslage denn an einer Stärke des Greenback. Die Devisenanleger schauen zudem derzeit eher auf den Yen und da verliert der Dollar etwas an Beachtung. Ein Schmankerl an dieser Stelle ist die Nachricht aus dem US-Bundesstaat Utah, dass man Gold- und Silbermünzen wieder als offizielle Zahlungsmittel zugelassen hat. Und zwar nicht zum Nennwert der Münzen, sondern zum tatsächlichen Preis. Zwar kann man daraus noch längst keinen allgemeinen Trend zurück zur Edelmetalldeckung ableiten, dennoch ist es ein Warnsignal an die Gelddrucker in Washington und anderswo. Zumal bereits auch andere US-Bundesstaaten ähnliche Schritte angekündigt haben.

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Die Euro-Krise bleibt ohne Lösung

In Europa wiederum schaut man dieser Tage verstört auf die Euro-Schuldenkrise. Zwar machte die Politik die Anleger über lange Zeit glauben, alles im Griff zu haben. Dass dies nicht der Fall ist, zeigten zuletzt die Rating-Entwicklungen Portugals, aber auch Spaniens. Selbst Griechenland ist inzwischen wieder auf der Problemagenda aufgetaucht. Der erhöhte Rettungsschirm dürfte für das angeschlagene Portugal noch reichen, aber dann? Inzwischen werden bereits aus den unterschiedlichsten Ländern kritische Stimmen laut, dass es doch nicht ewig so weitergehen könne: Ein Land steht kurz vor der Pleite, die Euro-Länder schieben ein paar künstlich erzeugte Milliarden über den Tisch und das Domino geht weiter.

Inflation bleibt ein Thema

Dabei kommt das Thema Inflation in den Blickpunkt zurück. Aus Deutschland wurde für März jeweils ein Anstieg der Verbraucherpreise von 2,1 Prozent gemeldet. Damit hat man das für die EZB relevante Niveau von unter 2,0 Prozent bereits den zweiten Monat in Folge überschritten. EU-weit sieht es noch schlimmer aus. Ob allerdings die Notenbank wirklich – wie bereits angekündigt – die Zinsen im April erhöhen wird, ist angesichts der aktuellen Lage wieder deutlich unsicherer geworden. Schließlich würde diese Entscheidung auf Kosten der Krisenstaaten im Süden gehen. Dennoch ist die Zinswende eigentlich unumgänglich – wenn der Euro nicht ganz als stabile Währung aufgegeben werden soll. Durch die Dollar-Geldschwemme bleibt auch so genügend Inflationsdruck im Markt. Man sieht es derzeit an den Rohstoffpreisen. Besonders beim Ölpreis. Neben den Umbrüchen in Nordafrika und Arabien sorgt vor allem die große Menge an Kapital für steigende Preise.

Die Börse haussiert wohl weiter

Dies ist auch mit einer der Gründe, warum ich die große Korrektur auf absehbare Zeit nicht erwarte. Es ist schlicht zu viel Geld auf dem Markt, welches angelegt werden muss. Von daher sind Abwärtsbewegungen nur von kurzer Dauer. Das Ganze trifft den kompletten Bereich der Sachwerte, vor allem Rohstoffe, insbesondere auch Gold, vor allem aber auch Aktien. Während die Immobilienpreise immer mehr steigen und dennoch nicht die zu erwartenden Renditen abwerfen, sieht es bei Aktien aus Anlegersicht deutlich positiver aus.

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Gefragt sind Klassiker des DAX

Gefragt werden dabei vor allem global aufgestellte und gut finanzierte Konzerne sein. Aus Deutschland muss man dabei unweigerlich an BASF, Linde und Siemens denken. Besonders letzterer Konzern erfindet sich mit seinem jüngst beschlossenen Konzernumbau quasi ein Stück neu. Daneben bleiben auch die drei großen deutschen Autobauer gefragt. Egal ob VW, BMW oder Daimler – jeder hat seine spezifischen Vor- und Nachteile. Dennoch gelten sie weltweit als die Top-Hersteller von Autos. Speziell auch, seitdem die japanischen Autobauer nach dem Erdbeben gezeigt haben, wie störanfällig ihre Produktion ist. Aus den USA ist ebenfalls auf absehbare Zeit noch keine ernsthafte Konkurrenz zu erwarten. Die US-Autobauer sind noch immer mit der eigenen Restrukturierung beschäftigt.

Vorsicht bei Finanztiteln

Weiterhin die Finger weglassen sollte man von Finanztiteln – egal ob Bank oder Versicherer. Beide Branchen stehen angesichts der Unsicherheit in Sachen Währung und Staatsanleihen zu sehr unter Druck. Bei den großen Erst- und Rückversicherern wie Allianz oder Münchener Rück kommen zudem noch Großschadenereignisse wie in Neuseeland oder Japan erschwerend hinzu. Und selbst Optimisten tun sich angesichts möglicher Prämienerhöhungen schwer, ohne Sorgen in die Zukunft dieser Unternehmen zu sehen.

Versorger nach der Japan-Katastrophe vor Turnaround

Auch in der zweiten Reihe gibt es daneben noch unzählige Hidden Champions. Besonders der im MDAX und SDAX vertretene Industriesektor bietet hier zahllose Investmentchancen. Und spekulativ ausgerichtete Anleger schauen inzwischen vermehrt auf den Bausektor in Japan. Auch wenn das angesichts Zehntausender Toter zynisch sein mag, die Börse agiert hier ohne Emotionen. In diesem Zusammenhang sollte man auch die beiden großen deutschen Versorger E.ON und RWE nicht unerwähnt lassen. Nach den Kursstürzen infolge des havarierten Kernkraftwerks in Japan dürften die Kurse hier allmählich wieder anziehen. Auch trotz der möglicherweise stillgelegten acht alten Meiler verdienen die Konzerne nach wie vor gut. Berücksichtigen muss man schließlich auch immer, dass die nun unter dem Moratorium außer Dienst stehenden Kraftwerke häufig wartungsbedingt vom Netz waren und mit ihren erzeugten Leistung weit hinter den jüngeren Kraftwerken zurückliegen. Insofern steht hier vielleicht ein größerer Turnaround bevor. Die Aktienmärkte bleiben so oder so voller Spannung.

Marc O. Schmidt schreibt für dieboersenblogger.de, das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehnterlanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer und natürlich als Börsenfans. In ihrem Blog vertreten sie eine ganz simple Philosophie: Sie schreiben unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus, was sie zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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