Rekordprämien für Biotechfirmen

von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Am Freitag kündigte der Pharmakonzern ­Roche die Übernahme der auf Krebserkrankungen spezialisierten US-Firma Ignyta für 1,7 Milliarden Dollar an. Die Schweizer bieten damit einen Aufschlag von 74 Prozent.

Solche Übernahmen von Biotechfirmen werden 2018 nach Einschätzung der französischen Bank Bryan Garnier deutlich zunehmen. Besonders begehrt dabei: Spezialisten in der Immunonkologie, also Krebstherapien, die auf die Stärkung des Immunsystems setzen. Die Aufschläge, die gezahlt werden, bleiben auch 2018 sehr hoch: 2017 waren es 54 Prozent, klar über dem Fünfjahresdurchschnitt von 45 Prozent und deutlich mehr als die 44 Prozent bei Medizintechnik- und 21 Prozent bei Pharmafirmen.

Verstärken wollen sich Konzerne laut Bryan Garnier vor allem mit speziellen Ansätzen wie mRNA, CAR-T und Mikrobiom. So erwarb Biotech­riese Gilead im August den CAR-T-Zellspezialisten Kite Pharma für elf Milliarden Dollar. Hierzulande ist die auf Boten-RNA-Therapien (mRNA) spezialisierte BionNTech ein mögliches Übernahmeziel für Pharmariesen. BionNTech beliefert Konzerne wie Sanofi, Bayer und Genentech.