Continental profitiert von sinkenden Finanzierungskosten
Der Automobilzulieferer Continental hat sein Nettoergebnis im ersten Quartal auch dank niedrigerer Finanzierungskosten erheblich gesteigert.
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Dank geringerer Zinsen steigerte der DAX-Konzern sein Nettoergebnis nach Angaben von Dienstag im ersten Quartal um rund ein Drittel. Unter dem Strich wächst der Gewinn damit deutlich stärker als im laufenden Geschäft.
Im Gesamtjahr allerdings könnten Continental Währungseffekte heftiger treffen als bislang angenommen. Der negative Einfluss der Wechselkurse auf Umsatz und Ergebnis werde sich womöglich auf einen Wert "in Richtung einer Milliarde Euro" summieren, sagte der Conti-Finanzvorstand Wolfgang Schäfer im Gespräch mit dem Wall Street Journal Deutschland. Noch im März hatte das Unternehmen den Umrechnungseffekt auf nur rund 700 Millionen Euro geschätzt.
Im operativen Geschäft ist Conti unter anderem Nutznießer des wachsenden Markts für vergleichsweise hochpreisige Autos. Wie das Unternehmen schon Ende April berichtet hatte, verbesserte sich der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) vor dem Hintergrund im ersten Quartal um rund 20 Prozent auf 953 Millionen Euro. Conti ist Reifen-Erstausrüster für viele Fahrzeuge. Der Konzern liefert zudem etwa elektronische Komponenten für Assistenzsysteme, wie sie vor allem im Premium-Segment zum Einsatz kommen.
Das Nettoergebnis steigerte der Zulieferer von 441 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 588 Millionen Euro. Damit zeigte bei Conti die im vergangenen Jahr abgeschlossene Umschuldung Wirkung. Das Unternehmen hatte hoch verzinste Anleihen vorzeitig zurückgezahlt und neue, für den Konzern günstigere Papiere ausgegeben. Der Zinsaufwand sei in der Folge zwischen Februar und März um 36 Millionen Euro auf 114 Millionen Euro zurückgegangen, teilte das Unternehmen nun mit. Conti hat nach den eigenen Angaben zudem Ende April sein bisheriges Kreditvolumen durch einen neuen syndizierten Kredit ersetzt.
Angesichts des Nettoergebnisses entfiel im ersten Quartal auf jede Aktie ein unverwässertes Ergebnis von 2,94 Euro. Der Gewinn fiel damit überraschend hoch aus: Analysten hatten das Nettoergebnis je Anteilsschein vor der Bekanntgabe von Continentals Eckdaten Ende April im Durchschnitt auf nur 2,88 Euro geschätzt. Börsenhändler reagierten entsprechend positiv. Der Kurs der Continental-Aktie lag am Dienstag am Vormittag mit mehr als 1,7 Prozent im Plus.
Die operativen Zahlen hatten einige Branchenexperten bei ihrer Veröffentlichung vor knapp zwei Wochen dagegen enttäuscht. Zwar verbesserte sich die bereinigte EBIT-Marge im ersten Quartal von 10 Prozent im Vorjahreszeitraum auf 11,35 Prozent. Die Analysten hatten im Durchschnitt aber mit noch besseren Zahlen gerechnet.
Selbst eine Prognoseanhebung hatte die Laune an der Börse Ende April nicht verbessern können: Conti sagte am Tag der Hauptversammlung für das angefangene Jahr gemessen am bereinigten EBIT eine Marge von 10,5 Prozent voraus. Zuvor hatte das Unternehmen eine Gewinnspanne von 10,0 Prozent in Aussicht gestellt. Am Dienstag blieb Conti bei dem Ausblick auf die Marge von 10,5 Prozent. "Wir wollen den eingeschlagenen Weg auch in den kommenden Monaten fortsetzen", sagte Konzernchef Elmar Degenhart.
Die Gewinnspanne sieht Finanzvorstand Schäfer nach eigenen Worten auch durch die negativen Wechselkurseffekte nicht in Gefahr. Der Währungseinfluss schlage sich in Umsatz und Ergebnis ungefähr gleich stark nieder, sagte er dem Wall Street Journal Deutschland. Eine anhaltend ungünstige Entwicklung der Wechselkurse könne allerdings "die Umsatzprognose weiter negativ beeinflussen", schreibt Continental im Quartalsbericht. Bei dem Konzern gilt derzeit das Ziel, in diesem Jahr die Erlöse von 33,3 Milliarden Euro im Vorjahr auf rund 35 Milliarden Euro zu steigern. Im ersten Quartal verbesserte Conti den Umsatz um 4,4 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro.
Seit Beginn des zweiten Quartals beobachtet Conti nach den Worten seines Finanzvorstands Schäfer weiteres Wachstum. Das Geschäft entwickele sich in vielen Märkten positiv, sagte er. Dies bedeute allerdings nicht unbedingt, dass sich die Wachstumsraten des ersten Quartals wiederholten.
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