Trump-Putin-Gespräch: DAX schließt über 22.600 Punkten -- US-Börsen schließen höher -- Commerzbank baut Stellen ab -- Siemens: Gewinnsprung -- Neue Trump-Zölle -- Porsche, Adyen, Rheinmetall im Fokus
EssilorLuxottica meldet Umsatz- und Gewinnplus. Durchbruch im Ukraine-Krieg? Trump und Putin im Dialog - Auch Gespräch mit Selenskyj. Reddit-Geschäfte laufen besser als gedacht. thyssenkrupp senkt wegen Nachfrageschwäche Umsatzprognose. KI-Boom hilft Netzwerkausrüster Cisco. SCHOTT Pharma verfehlt Erwartungen. Delivery Hero nimmt sich 2025 operativen Milliardengewinn vor. Cyberattacke bei Eckert & Ziegler.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt bleibt auch am Donnerstag weiter auf Rekordjagd.
Der DAX konnte mit seinem höheren Start schon zu Beginn des Donnerstaghandels direkt ein neues Allzeithoch markieren, was er im Verlauf mit 22.624,57 Zählern noch toppen konnte. Damit riss der deutsche Leitindex die nächste psychologisch wichtige Marke. Aus dem Handel verabschiedete er sich letztlich 2,09 Prozent stärker bei 22.612,02 Zählern.
Der TecDAX zeigte sich zum Auftakt ebenso etwas höher. Im Verlauf waren weiter grüne Vorzeichen zu sehen, nachdem es zwischenzeitlich kurz auf rotes Terrain gegangen war. Er ging 0,61 Prozent stärker bei 3.856,68 Stellen aus dem Geschäft.
Die Aussicht auf Ukraine-Verhandlungen zündete in der Rekordrally des DAX am Donnerstag zunächst einen Turbo. US-Präsident Trump hat mit Kremlchef Putin telefoniert und sofortige Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vereinbart. Gleichzeitig legte Trumps Regierung erstmals öffentlich dar, wie sie sich einen Deal für ein Kriegsende vorstellt - und zwar an mehreren Stellen ganz im Sinne Moskaus.
Für Rüstungswerte ist diese Annäherung eine Hiobsbotschaft. Rheinmetall gerieten am Donnerstag zeitweise unter Druck. Seit Beginn des Kriegs Russland gegen die Ukraine im Februar 2022 hatten sie sich im Zuge der "Zeitenwende" in der europäischen Verteidigungspolitik bis zuletzt gut verachtfacht.
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Die europäischen Börsen präsentierten sich am Donnerstag höher.
Der EURO STOXX 50 legte zum Start zu und baute sein Plus im Verlauf noch weiter aus. Letztlich ging es 1,72 Prozent auf 5.498,80 Punkte nach oben.
Die jüngste Aufwärtsbewegung wurde maßgeblich von der Hoffnung getragen, dass der Krieg in der Ukraine bald beendet werden könnte. Trump erklärte auf Truth Social, er habe mit Putin vereinbart, gegenseitige Staatsbesuche durchzuführen und umgehend Verhandlungen zur Beendigung des Konflikts aufzunehmen.
Laut der LBBW plant Trump, künftig eng mit Russland bei der Beilegung des Ukraine-Krieges zusammenzuarbeiten. In seinen Äußerungen habe er jedoch keinen klaren Unterschied zwischen dem Aggressor Russland und der angegriffenen Ukraine gemacht, sondern allgemein auf die Opfer verwiesen. Berichten zufolge wolle das Weiße Haus direkt mit dem Kreml verhandeln. Dabei habe Trump entgegen seiner üblichen Taktik zwei Verhandlungsvorteile frühzeitig aus der Hand gegeben: Eine Rückkehr der Ukraine zu den Grenzen von 1991 sowie ein Nato-Beitritt des Landes seien kaum realisierbar. Stattdessen müssten die europäischen Staaten militärische Sicherheitsgarantien für die Ukraine übernehmen. Der ukrainische Präsident Selenskij zeige sich offiziell diplomatisch, nachdem Trump ihn im Anschluss an sein Gespräch mit Moskau kontaktiert habe.
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Die US-Indizes zeigten sich am Donnerstag höher.
Der Dow Jones schloß mit einem Plus von 0,77 Prozent bei 44.711,49 Punkten.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite verabschiedete sich 1,50 Prozent höher bei 19.945,64 Zählern in den Feierabend.
Nachdem die am Mittwoch veröffentlichten Verbraucherpreisdaten auf eine weiterhin hohe Inflation hindeuteten und die Erwartungen an Zinssenkungen dämpften, sind auch die Erzeugerpreise insgesamt etwas stärker gestiegen als erwartet. Dies habe jedoch niemanden mehr überrascht, so die Einschätzung aus dem Handel.
Kaum Unterstützung ergibt sich aus der Nachricht, dass US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Präsidenten Putin vereinbart hat, über einen Frieden in der Ukraine zu verhandeln - allerdings unter Zugeständnissen an Russland. Sollte Russland gestärkt aus einer möglichen Friedensvereinbarung hervorgehen, könnte dies dazu führen, dass sich besonders die europäischen Staaten in unmittelbarer Nähe zu Russland weniger sicher fühlen, so die Einschätzung der Citigroup laut Dow Jones Newswires.
Im späten Handel nahmen die Börsen zusätzlich Fahrt auf, als US-Präsident Donald Trump eine neue Runde weitreichender Zölle auf den Weg brachte. Es handle sich um wechselseitige Zölle auf Waren aus diversen Ländern, teilte der Republikaner mit und unterschrieb eine entsprechende Anordnung. Die Details sollen demnach innerhalb der kommenden Monate ausgearbeitet werden.
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Die wichtigsten asiatischen Indizes schlossen am Donnerstag uneinheitlich.
In Tokio legte der japanische Leitindex Nikkei 225 1,28 Prozent auf 39.461,47 Punkte zu.
Auf dem chinesischen Festland ging es für den Shanghai Composite daneben gegen den Trend um 0,42 Prozent auf 3.332,48 Punkte nach unten .
Der Hang Seng legte zwischenzeitlich deutlich zu, musste seine Gewinne am Ende aber abgeben und schloss 0,20 Prozent tiefer bei 21.814,37 Euro.
Die Aktienmärkte bewegten sich zwischen enttäuschten Zinssenkungshoffnungen in den USA und Spekulationen über einen Waffenstillstand in der Ukraine, nachdem US-Präsident Trump mit dem russischen Präsidenten Putin telefonierte und sich offenbar mit diesem zu Gesprächen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine treffen will.
In Hongkong sorgten zwischenzeitlich die jüngsten staatlichen Unterstützungsmaßnahmen für den kriselnden Immobilienkonzern China Vanke für Zuversicht und Kauflaune. Die direkte Unterstützung der chinesischen Regierung für China Vanke könnte das Ende der Liquiditätskrise des Immobiliensektors bedeuten, kommentieren die Analysten von Nomura. Berichten zufolge schlägt Peking einen Plan vor, 20 Milliarden Yuan in speziellen lokalen Staatsanleihen bereitzustellen, um dem Unternehmen durch den Kauf von unverkauften Immobilien und leerstehenden Grundstücken zu helfen. Dies wäre die erste direkte Liquiditätshilfe der Regierung für ein großes nichtstaatliches Unternehmen im Immobiliensektor.
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