JENOPTIK-Aktie knickt ein: JENOPTIK enttäuscht mit schwachem Jahresstart

JENOPTIK hat im ersten Quartal vor allem wegen einer schwächeren Nachfrage aus der Halbleiterbranche sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn schlechter abgeschnitten als im Vorjahr.
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Der Technologiekonzern JENOPTIK hat im Auftaktquartal ein schwieriges Marktumfeld vor allem im Geschäft mit Halbleiterausrüstung zu spüren bekommen. Umsatz und Ergebnis blieben hinter dem Vorjahresniveau zurück. Vorstandschef Stefan Traeger rechnet weiterhin für die Halbleiterausrüstungsindustrie mit einer Nachfragebelebung im zweiten Halbjahr und bekräftigte daher die Jahresziele. Allerdings sei das Risiko hinsichtlich des Zeitpunkts und der Stärke des Aufschwungs gestiegen, sagte der Manager laut Mitteilung vom Dienstag anlässlich der Vorlage der Quartalszahlen.
In den ersten drei Monaten bis Ende März ging das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Jahresvergleich um 18,6 Prozent auf 36,2 Millionen Euro zurück. Die entsprechende Marge sank auf 14,9 Prozent - nach 17,4 Prozent ein Jahr zuvor. Jenoptik begründete den Rückgang auch mit Kosten für den Umzug an den neuen Standort in Dresden. Erst jüngst weihte der Konzern die Fabrik zur Herstellung von Mikrooptiken ein, die vor allem in der Halbleiterindustrie gefragt sind.
Der Umsatz des Thüringer Unternehmens schrumpfte um fast fünf Prozent auf knapp 244 Millionen Euro. Hier wirkten sich besonders geringere Erlöse im Bereich Lithografie und der schwache Automarkt aus. Der Auftragseingang sank im Quartal um fast 16 Prozent auf knapp 205 Millionen Euro. Der Konzern schnitt sowohl beim Umsatz, dem operativen Ergebnis als auch beim Ordereingang schlechter ab als von Analysten erwartet.
Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 9,2 Millionen Euro hängen und damit gut 40 Prozent weniger als im Vorjahr.
Für das Gesamtjahr peilt Jenoptik weiterhin einen Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres (1,12 Mrd Euro) an - dies beinhalte sowohl einen Rückgang als auch einen Anstieg um 5 Prozent. Vom Erlös sollen 18 bis 21 Prozent als operatives Ergebnis (Ebitda) hängen bleiben. Im Vorjahr hatte die Marge 19,9 Prozent betragen. Die Investitionen sollen deutlich unter dem Vorjahresniveau von 114,6 Millionen Euro liegen.
Der Ausblick spiegele die außerordentliche hohe Marktunsicherheit wider, teilte das Unternehmen weiter mit. Das Unternehmen habe zwar zuletzt in der Halbleiterausrüstungsindustrie eine stärkere Nachfrage verzeichnet; die Risiken unter anderem durch die fortgesetzten Zolldiskussionen und deren möglichen Auswirkungen hätten sich jedoch weiter verstärkt.
Das aus dem Carl-Zeiss-Konzern hervorgegangene Unternehmen treibt seinen Umbau zur Photonik seit einigen Jahren voran. Der Konzern fokussiert sich auf bestimmte Wachstumsmärkte, zu denen er Halbleiter und Elektronik sowie Medizintechnik, Biowissenschaften und Smart Mobility zählt.
Jenoptik hatte sich 2022 von seiner Militärtechniksparte Vincorion getrennt. Sie ging an die Private-Equity-Gesellschaft Star Capital. Im Gegenzug stärkte sich die Gruppe durch mehrere Übernahmen: Hinzu kam unter anderem Trioptics, ein Anbieter optischer Messsysteme. Der Bau einer neuen Fabrik für Halbleiterausrüstung in Dresden wurde 2024 abgeschlossen.
Auf der Verkaufsliste steht noch der Automatisierungsspezialist Prodomax. Die Beteiligung wird im Segment der nichtphotonischen Portfoliounternehmen geführt, zu denen auch der Industriemesstechnik-Anbieter Hommel-Etamic gehört. Diese Tochter soll mittlerweile Teil der Gruppe bleiben.
Jenoptik beschäftigt nach eigenen Angaben knapp 4.300 Menschen. Der Konzern gehört zu den wenigen börsennotierten Technologieunternehmen in Ostdeutschland. Sein Kerngeschäft sind optische Systeme, Laser und Messtechnik für verschiedene industrielle Anwendungen sowie Laser und andere Ausrüstungen für die Verkehrsüberwachung./mne/tav/mis
Schwache Profitabilität belastet JENOPTIK
Eine unerwartet schwache Profitabilität des Technologieunternehmens JENOPTIK zum Jahresauftakt hat am Dienstag den Aktienkurs unter Druck gesetzt und machte die Papiere zum drittschwächsten Titel im MDAX hinter Fraport und Deutsche Wohnen. Zuletzt ging es für JENOPTIK im XETRA-Handel um 2,93 Prozent abwärts auf 18,88 Euro. Auch seit Jahresbeginn zählen JENOPTIK mit minus 16 Prozent zu den größten Verlierern im Index der mittelgroßen Unternehmen.
Vor allem wegen der Schwäche im Segment Halbleiterausrüstung ging der operative Gewinn (Ebitda) im ersten Quartal um 18,6 Prozent zurück auf 36,2 Millionen Euro. Damit hätten die Jenaer die Konsensschätzung um 11 Prozent verfehlt, merkte Analyst Henrik Paganetty von Jefferies an. Eine geringere Auslastung der Kapazitäten, eine neue Produktpalette sowie Ausgaben im Zusammenhang mit einer neuen Fabrik in Dresden hätten den Gewinn geschmälert.
Das Unternehmen habe zwar die Jahresziele bestätigt, diese seien mittlerweile aber mit Risiken behaftet, schrieb Paganetty. Ursache seien vor allem die im Raum stehenden Importzölle und deren wirtschaftliche Auswirkungen.
Von Ende März bis Anfang April waren JENOPTIK-Aktien um mehr als ein Drittel eingebrochen. Auslöser waren negative Kommentare von Analysten und die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Importzölle. In den darauf folgenden Wochen holten die Aktien mehr als die Hälfte der Kursverluste wieder auf. Am Montag scheiterten sie aber an der 50-Tage-Durchschnittslinie, ein Indikator für den mittelfristigen Trend der Aktien.
JENA (dpa-AFX)
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Bildquellen: JENOPTIK, TOBIAS SCHWARZ/AFP/Getty Images
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