Joint-Venture in Mexiko

Daimler und Renault-Nissan stemmen gemeinsam Milliardenprojekt

27.06.14 15:54 Uhr

Daimler und Renault-Nissan treiben ihre Kooperation mit großen Schritten voran

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Die Autobauer wollen zusammen Kompaktwagen entwickeln und in einem neuen gemeinsamen milliardenschweren Werk in Mexiko auch vom Band laufen lassen. Das bestätigten Daimler-Chef Dieter Zetsche und Renault-Nissan-CEO Carlos Ghosn am Freitag in einer gemeinsamen Pressekonferenz. Mit der Entscheidung setzen die beiden Autobauer monatelangen Spekulationen ein Ende. In Medienberichten hatte es immer wieder geheißen, Renault-Nissan und Daimlers Autotochter würden in Mexiko zukünftig gemeinsame Sache bei Kompaktwagen machen.

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   Für das Werk am mexikanischen Standort Aguascalientes gründen Daimler und Nissan ein 50:50-Joint Venture, das für den Bau und Betrieb des Werks verantwortlich sein wird. Die Investitionen von rund 1 Milliarde Euro tragen die beiden Autobauer ebenfalls zu gleichen Teilen. 2021 soll die volle jährliche Kapazität von 300.000 Fahrzeugen erreicht sein. Bis dahin entstehen knapp 5.700 Jobs.

   Dabei können die Unternehmen von einem bereits existierenden Nissan-Werk in Aguascalientes profitieren. Die Japaner produzieren dort bereits seit 1992 Autos, erst im November ist ein weiterer milliardenschwerer Produktionskomplex eröffnet worden.

   In dem gemeinsamen Werk sollen dann zukünftig Kompaktwagen von Daimlers Pkw-Tochter Mercedes-Benz sowie Nissans Edel-Marke Infiniti vom Band rollen. Der Produktionsstart für die Infiniti-Modelle ist für 2017 geplant, ein Jahr später soll dann auch Mercedes-Benz folgen. Zuvor wollen die Autobauer die Kompaktwagen bereits gemeinsam entwickeln.

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   "In Aguascalientes werden wir unsere erfolgreiche Partnerschaft auf die nächste Ebene bringen, indem wir die Kompetenzen unserer beiden Unternehmen, Daimler und Nissan, in einem Produktionswerk bündeln", sagte Daimler-Chef Zetsche. Nach nur etwas mehr als vier Jahren in der bestehenden Kooperation sei das "ein weiterer wichtiger Meilenstein." Renault-Nissan-Chef Ghosn bezeichnete die nun beschlossenen nächsten Schritte als "eines der größten Projekte" in der Kooperation, welches zeige, "wie sich unsere Zusammenarbeit von ihrem europäischen Ursprung aus auf die globale Ebene entwickelt hat."

   Daimler und Renault-Nissan arbeiten bereits seit 2010 zusammen. Die Autobauer kooperieren beispielsweise im Bereich von Motoren sowie unter anderem auch im Segment Vans und Nutzfahrzeuge. Das aktuellste Projekt ist die gemeinsame Entwicklung und Produktion des neuen Stadtflitzers Smart, der sich eine Fahrzeugarchitektur mit Renaults Twingo teilt und Mitte Juli Weltpremiere feiert. In einem Infiniti-Modell, welches 2015 auf den Markt kommt, werden bereits Komponenten aus der Kompaktwagen-Architektur von Daimler genutzt.

   Für Daimlers Autotochter Mercedes-Benz haben die Kompaktwagen rund um A-, B-Klasse und Modellvarianten wie das Coupé CLA oder das SUV GLA einen besonderen Stellenwert. In dem Segment hatte der Konzern im Vergleich zur Konkurrenz in den vergangenen Jahren am meisten aufzuholen. Seit einigen Monaten feiern die Stuttgarter mit den neuen Modellen nun einen Absatzrekord nach dem nächsten. Allein von Januar bis Mai wurden insgesamt mehr als 173.000 Kompakte abgesetzt, ein Plus von knapp einem Viertel.

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   In dieser Woche hatte Vorstandschef Zetsche ein weiteres Modell angekündigt, welches die kompakte Familie komplettieren soll. Im ersten Halbjahr 2015 soll demnach der CLA Shooting Brake auf den Markt kommen, ein Coupé mit mehr Gepäckraum.

   Kontakt zum Autor ilka.kopplin@wsj.com

   DJG/iko/sha

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   June 27, 2014 09:30 ET (13:30 GMT)

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