KI-Streit

NVIDIA-Aktie: Huang tadelt Manager für ihre "Anti-KI"-Haltung gegenüber Mitarbeitern

12.12.25 03:56 Uhr

NASDAQ-Aktie NVIDIA im Fokus: CEO Huang kritisiert Führungskräfte für "Anti-KI"-Haltung | finanzen.net

Rekordzahlen, schwankende Aktie - und Jensen Huang tadelt Manager für ihre "Anti-KI"-Haltung. Der NVIDIA-Chef sieht keinen Hype, sondern den Start einer neuen KI-Ära.

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• Rekordzahlen, aber schwacher Kurs
• Huang kritisiert interne KI-Skepsis
• Nachfrage überlagert geopolitische Risiken

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Rekordzahlen - doch der Markt reagiert kühl

NVIDIA hat ein weiteres Ausnahmequartal abgeliefert und dennoch blieb die Reaktion an der Börse deutlich verhaltener als erwartet. Wie Business Insider im Earnings-Recap berichtet, erzielte das Unternehmen 57 Milliarden US-Dollar Umsatz (Prognose: 55 Milliarden US-Dollar); das Datacenter-Segment steuerte beeindruckende 51 Milliarden US-Dollar bei (Erwartung: 49,3 Milliarden US-Dollar). Auch der Ausblick lag klar über den Analystenschätzungen: Für das vierte Quartal rechnet NVIDIA mit 65 Milliarden US-Dollar Umsatz.

Trotz dieser Rekorde rutschte die Aktie am Folgetag ins Minus. In einem internen Meeting erklärte Jensen Huang laut einem Business Insider-All-Hands-Leak, dass der Markt die starken Ergebnisse nicht ausreichend gewürdigt habe. Zudem schilderte er, dass NVIDIA sich in einer Art "Lose-lose-Situation" befinde: Schlechte Zahlen würden als Hinweis auf eine KI-Blase gelten, gute Zahlen hingegen als angebliche Bestätigung, dass NVIDIA diese Blase weiter anheize.

Huang kritisiert interne "Anti-KI"-Haltung und warnt vor überzogenen Erwartungen

Beim internen All-Hands-Meeting sprach Jensen Huang laut Business Insider offen über eine wachsende Skepsis innerhalb des Unternehmens. Er machte deutlich, dass ihn manche internen Reaktionen und Diskussionen zur Rolle von NVIDIA im KI-Boom irritieren - etwa wenn Mitarbeitende darüber scherzen, der Konzern halte inzwischen "den ganzen Planeten zusammen".

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Huang kritisierte zudem eine gewisse Zurückhaltung mancher Manager gegenüber dem KI-Hype. Laut dem Business Insider-All-Hands-Leak warnte er davor, sich von solchen Debatten beeinflussen zu lassen: Die Erwartungshaltung an NVIDIA sei mittlerweile so hoch, dass bereits kleinste Abweichungen von den Prognosen als schwerwiegendes Zeichen gewertet würden.

Der daraus entstehende Druck ist enorm, zeitweise verlor der Konzern rund 500 Milliarden US-Dollar an Börsenwert. Huang verwies darauf, dass ein solcher Wertverlust nur möglich sei, weil NVIDIA zuvor in extreme Höhen gestiegen sei. Der subtextliche Appell des CEO: Statt sich von "Anti-KI"-Narrativen verunsichern zu lassen, sollten Führungskräfte konsequent an den Ergebnissen arbeiten, die den anhaltenden KI-Boom tragen.

Keine KI-Blase - Huang sieht erst den Anfang des Booms

In der öffentlichen Debatte wird immer wieder vor einer möglichen KI-Blase gewarnt, doch Jensen Huang widersprach diesen Einschätzungen laut dem Business Insider deutlich. Auf dem Earnings Call betonte er, dass NVIDIA aus eigener Sicht nicht am Höhepunkt eines Hypes stehe, sondern am Beginn einer langfristigen technologischen Umwälzung.

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Wie Business Insider weiter berichtet, nannte Huang drei strukturelle Trends, die den KI-Boom tragen: Erstens das Auslaufen von Moore’s Law, das viele Unternehmen zum Umstieg von klassischen Prozessoren auf GPUs zwingt. Zweitens die rapide Ausbreitung generativer KI, die Geschäftsmodelle und Anwendungen in nahezu allen Branchen verändert. Und drittens der Aufstieg agentischer und physischer KI - von Coding-Assistenten bis hin zur Robotik -, der völlig neue Märkte öffnet.

Auch finanziell spricht vieles für anhaltendes Wachstum. CFO Colette Kress erklärte, dass die Rechenkapazitäten der großen Cloudanbieter durchweg ausgelastet seien und dass NVIDIA für die Jahre 2025 und 2026 bereits KI-Chipbestellungen in einer Größenordnung von rund 500 Milliarden US-Dollar in der Pipeline habe.

Geopolitik & Großkunden: Risiken bleiben - aber die Nachfrage bleibt außergewöhnlich hoch

Trotz des starken Wachstums ist NVIDIA weiterhin mit geopolitischen Risiken konfrontiert. CFO Colette Kress erklärte, dass ein großer Teil der jüngsten China-Bestellungen aufgrund politischer Beschränkungen nicht ausgeliefert werden konnte. Im Ausblick für das vierte Quartal rechnet NVIDIA deshalb mit keinen Rechenzentrumsumsätzen aus China, dennoch bleibt die Umsatzprognose auf Rekordniveau.

Gleichzeitig zeigt sich, wie stark die Nachfrage in den übrigen Märkten ist. Wie Business Insider berichtet, sind die neuen Blackwell-Chips weit über jede Erwartung hinaus gefragt, sodass NVIDIA seine Präsenz in den USA weiter ausbauen möchte. Zusätzlich stützen große Partnerschaften das Wachstum: Neue und bestehende Deals mit Anthropic, xAI und OpenAI sowie die enge Zusammenarbeit mit den großen Hyperscalern - die laut NVIDIA oft unterschätzt werden - bilden weiterhin den Kern der Kundennachfrage und sorgen für stabile, langfristige Abnahme.

Redaktion finanzen.net

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