Sparkurs wirkt

Continental-Aktie höher: Ergebnisse in der Autosparte übertreffen Erwartungen - Rechtsstreit mit BMW

05.08.25 16:38 Uhr

Continental-Aktie fester: Continentals Autosparte schlägt Prognosen - was bedeutet das für die Abspaltung? | finanzen.net

Der Reifenhersteller und Autozulieferer Continental trotzt in der Autosparte mit seinem Sparkurs dem schwachen Branchenumfeld und den Zollkosten.

Werte in diesem Artikel
Aktien

39,50 EUR -0,50 EUR -1,25%

81,50 EUR -1,66 EUR -2,00%

56,50 EUR -1,44 EUR -2,49%

In der Sparte, die am 18. September als Firma Aumovio an der Börse abgespalten werden soll, überraschte Continental mit einer unerwartet hohen Steigerung der Profitabilität. Etwas enttäuschend verlief es hingegen im Rest des Konzerns. Vorstandschef Nikolai Setzer will im verbleibenden Teil - im Reifengeschäft und in der Kunststofftechniksparte Contitech - im zweiten Halbjahr aber besser abschneiden.

Wer­bung

Das Continental-Papier steigt via XETRA zeitweise 0,6 Prozent auf 73,40 Euro. Im Reifengeschäft habe sich der Konzern schwächer entwickelt als gedacht, schrieb Analyst Michael Aspinall von der US-Investmentbank Jefferies. Ins gleiche Horn stieß Jose Asumendi von JPMorgan. Bei Reifen zeige sich, dass der Konzern die Zolleffekte nur bedingt abfedern könne. Im Gesamtkonzern sei daher das Ergebnis enttäuschend ausgefallen.

Konzernweit schrumpfte der Erlös um 4,1 Prozent auf 9,6 Milliarden Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern erhöhte sich zwar um 17 Prozent auf 834 Millionen Euro. Das lag aber maßgeblich daran, dass Conti die Autozulieferung bilanziell als nicht fortzuführenden Geschäftsteil behandelt und daher dessen Abschreibungen nicht mehr in die eigenen Bücher nehmen muss. Ohne diesen Abspaltungseffekt wäre die operative Marge gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast einen Prozentpunkt auf 6,2 Prozent gesunken. Analysten hatten mit fast 7 Prozent gerechnet.

Conti machte vor allem die US-Zollerhöhungen in der Reifensparte dafür verantwortlich. Während der Konzern viele seiner für die USA bestimmten Autoteile im nordamerikanischen Raum herstellt, kommen größere Reifenimporte aus Europa und Asien. Wechselkurseffekte aus dem schwachen Dollar hätten ebenfalls eine Rolle gespielt.

Wer­bung

Unter dem Strich stieg der Nettogewinn des Dax-Konzerns um zwei Drittel auf 506 Millionen Euro. Auch dabei kam zum Tragen, dass Conti buchhalterisch vor der Abspaltung der Autozulieferung weniger Abschreibungen verbuchen muss.

Vor den buchhalterischen Sondereffekten vor der geplanten Börsennotierung am 18. September erzielte der abzuspaltende Geschäftsteil der Autozulieferung eine bereinigte operative Marge von 4,0 Prozent und damit am oberen Ende der für das Jahr anvisierten Prognosespanne. Das waren 1,1 Prozentpunkte mehr als ein Jahr zuvor und auch etwas mehr als von Analysten zuvor erwartet.

Conti baut in der Sparte über 10.000 Stellen ab, das zeigt sich im Ergebnis. Während der Spartenumsatz im zweiten Quartal im Jahresvergleich auch wegen des schwachen Dollar um 5,0 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro sank, lag der Auftragseingang mit 5,7 Milliarden Euro deutlich darüber.

Wer­bung

Unterdessen ziehen Continental und der Autobauer BMW im Streit um angeblich fehlerhafte Bremen nun vor Gericht. "Und jetzt ist es in der Tat so, dass sowohl der Kunde, also BMW, aber auch wir, Continental, vor wenigen Tagen eine Klage eingereicht haben", sagte Conti-Finanzvorstand Olaf Schick im Interview mit den Nachrichtenagenturen dpa-AFX und dpa. Ein BMW-Sprecher bestätigte eine entsprechende Klage gegen Conti, wollte sich aber inhaltlich nicht weiter zu dem laufenden Verfahren äußern.

Während BMW eine Zahlung von Conti verlange, wolle der Zulieferer mit seiner Gegenklage feststellen lassen, dass die Ansprüche nicht berechtigt seien, so Schick. Ein solches Vorgehen sei nicht unüblich, so der Finanzvorstand. "Trotzdem, und das ist mir auch wichtig zu betonen, sehen wir eine Fortführung der Gespräche weiterhin als möglich und auch als erstrebenswert an. Und alles Weitere besprechen wir dann natürlich im Dialog mit unseren Kunden, mit BMW."

Bei dem Streit geht es Probleme mit dem von Conti gelieferten Bremssystem MK C2, die im vergangenen Jahr bekanntgeworden waren. Damaligen Angaben zufolge waren bei BMW über 1,5 Millionen Autos von technischen Maßnahmen betroffen, davon annähernd 150.000 in Deutschland. BMW startete daraufhin einen großangelegten Rückruf, zudem kam es zu Lieferverzögerungen bei Neuwagen, die wegen der problematischen Teile nicht ausgeliefert werden konnten.

Continental hatte damals eine Rückstellung im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich gebildet, die aus ihrer Sicht den Gewährleistungsfall abdecken sollte. An dieser Summe habe sich seither nichts geändert, so Schick. BMW dagegen hatte allein die Kosten des Rückrufs im dritten Quartal 2024 auf einen hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag beziffert.

BMW und Conti streiten nach Bremsenproblem vor Gericht

Im Streit um angeblich fehlerhafte Bremsen ziehen Continental und BMW vor Gericht. Sowohl der Kunde BMW als auch Continental hätten vor wenigen Tagen eine Klage eingereicht, sagte Conti-Finanzvorstand Olaf Schick der Deutschen Presse-Agentur und Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Ein BMW-Sprecher bestätigte eine entsprechende Klage gegen Conti, wollte sich aber inhaltlich nicht zu dem laufenden Verfahren äußern.

Während BMW eine Zahlung von Conti verlange, wolle der Zulieferer mit seiner Gegenklage feststellen lassen, dass die Ansprüche nicht berechtigt seien, sagte Schick. Ein solches Vorgehen sei nicht unüblich. "Trotzdem, und das ist mir auch wichtig zu betonen, sehen wir eine Fortführung der Gespräche weiterhin als möglich und auch als erstrebenswert an."

Bei dem Streit geht es um Probleme mit dem von Conti gelieferten Bremssystem MK C2, die im vergangenen Jahr bekanntgeworden waren. Damaligen Angaben zufolge waren bei BMW über 1,5 Millionen Autos von technischen Maßnahmen betroffen, davon annähernd 150.000 in Deutschland. BMW startete daraufhin einen großangelegten Rückruf, zudem kam es zu Lieferverzögerungen bei Neuwagen, die wegen der problematischen Teile nicht ausgeliefert werden konnten.

Continental hatte damals eine Rückstellung im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich gebildet, die aus Sicht des Zulieferers den Gewährleistungsfall abdecken sollte. An dieser Summe habe sich seither nichts geändert, sagte Schick. BMW dagegen hatte allein die Kosten des Rückrufs im dritten Quartal 2024 auf einen hohen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag beziffert.

JPMorgan belässt Continental auf 'Overweight' - Ziel 85 Euro

Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für Continental nach Quartalszahlen auf "Overweight" mit einem Kursziel von 85 Euro belassen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) habe die durchschnittliche Markterwartung ein gutes Stück verfehlt, monierte Jose M Asumendi in einer am Dienstag vorliegenden ersten Reaktion. Dies sei vor allem schwächeren Geschäften der Reifensparte geschuldet.

HANNOVER/MÜNCHEN (dpa-AFX)

Ausgewählte Hebelprodukte auf Aumovio

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Aumovio

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Continental, Nils Versemann / Shutterstock.com

Nachrichten zu Continental AG

Wer­bung

Analysen zu Continental AG

DatumRatingAnalyst
19.09.2025Continental HoldDeutsche Bank AG
19.09.2025Continental UnderperformBernstein Research
19.09.2025Continental BuyUBS AG
19.09.2025Continental OverweightJP Morgan Chase & Co.
16.09.2025Continental HoldJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
19.09.2025Continental BuyUBS AG
19.09.2025Continental OverweightJP Morgan Chase & Co.
15.09.2025Continental BuyUBS AG
11.09.2025Continental BuyUBS AG
10.09.2025Continental BuyUBS AG
DatumRatingAnalyst
19.09.2025Continental HoldDeutsche Bank AG
16.09.2025Continental HoldJefferies & Company Inc.
01.09.2025Continental HoldJefferies & Company Inc.
18.08.2025Continental HoldJefferies & Company Inc.
13.08.2025Continental Market-PerformBernstein Research
DatumRatingAnalyst
19.09.2025Continental UnderperformBernstein Research
15.09.2025Continental UnderperformBernstein Research
10.09.2025Continental UnderperformBernstein Research
04.09.2025Continental UnderperformBernstein Research
03.09.2025Continental UnderperformBernstein Research

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Continental AG nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"
mehr Analysen