Autobranche: China dominiert
2014 wird das Reich der Mitte mehr denn je den Takt angeben. Deutsche Hersteller profitieren, doch es gibt neue Risiken.
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von Wolfgang Ehrensberger, Euro am Sonntag
China wird seine gerade erkämpfte Position als wichtigster Automarkt der Welt im nächsten Jahr weiter ausbauen. Allein die Zahl der Neuwagenverkäufe soll dort um elf Prozent auf 17,6 Millionen Fahrzeuge steigen. In diesem Jahr hatte das Land die USA erstmals vom globalen Spitzenplatz verdrängt. „Mit einem Anteil von knapp 50 Prozent am weltweiten Wachstum ist China im Jahr 2014 die Lokomotive der globalen Autoindustrie“, heißt es in einer Studie des Car Center Automotive Research an der Uni Duisburg-Essen.
Deutsche Hersteller profitieren
Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer rechnet damit, dass vor allem deutsche Autohersteller wie VW, BMW und Daimler vom anhaltenden China-Boom profitieren. Laut dem Branchenverband VDA kommt mittlerweile jedes fünfte Auto, das in China verkauft wird, von den deutschen Herstellern. Diese haben ihren China-Absatz seit 2005 versiebenfacht. Die gerade von einigen Herstellern veröffentlichten Absatzzahlen bestätigen den China-Boom.
So legte VW in den ersten elf Monaten im Reich der Mitte um fast 18 Prozent zu, bei BMW lag das Plus nahe bei 20 Prozent. Lediglich Daimler läuft mit einem Plus von zehn Prozent für die Marke Mercedes etwas hinterher. China-Vorstand Hubertus Troska macht dafür eine verfehlte Rabattpolitik verantwortlich, die jetzt geändert werden soll.
In Europa bleibt der Neuwagenmarkt der Studie zufolge auch 2014 weiter erheblich unter seinem Normalniveau. Eine langsame Erholung sei aber eingeleitet, so Dudenhöffer. „Der Tiefpunkt der Krise ist durchschritten.“ England und Deutschland wiesen ein stabiles Wachstum auf, während die Lage in Italien und Spanien schwierig bleibe.
Mit erwarteten 3,13 Millionen Neufahrzeugen wird Deutschland 2014 Rang 5 unter den weltgrößten Automärkten verteidigen. Zu den größten Gewinnern werden laut Dudenhöffer wieder die Premiumhersteller zählen. „Daimler, Porsche und Jaguar-Landrover haben beste Chancen, ihre Marktanteile auszuweiten.“ Dass sich die Premiummarktanteile weiter Richtung Mercedes verschieben, hänge mit der Einführung neuer Volumenmodelle zusammen. Dagegen bringen BMW und Audi vor allem neue Nischenmodelle auf den Markt.
Zunehmende Klumpenrisiken
Die immer stärkere Konzentration des Weltautomarkts auf China und die USA sieht Autoexperte Dudenhöffer zunehmend kritisch. 2014 würden die USA und China 45 Prozent der weltweiten Autoverkäufe stellen, nach 38 Prozent 2010. „Das Weltautogeschäft ist damit mehr denn je von zwei Megamärkten abhängig. Die Risiken im Welt-Pkw-Markt werden größer und weniger ausbalanciert.“ Während in den USA die hohe Verschuldung zu Krisenszenarien führen könne, seien in Teilen Chinas vor allem Immobilienblasen gefährlich.
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