Marketing-Professor erklärt das Apple-Problem: Darum war es keine Überraschung, dass Microsoft den iKonzern vom Thron stoßen konnte

Viele Jahre galt Apple unangefochten als wertvollstes Unternehmen in den USA. Vergangene Woche gelang es Microsoft nun aber, den iKonzern kurzzeitig von der Spitze zu verdrängen. Das ist jedoch kein Wunder, meint Marketing-Professor Scott Galloway.
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Rennen um wertvollsten US-Konzern
Seit Mai 2010 war Apple das wertvollste US-Unternehmen, kürzlich knackte der iKonzern sogar die 1-Billion-Dollar-Bewertung. Vergangene Woche erfolgte dann aber für kurze Zeit die Wachablösung: Bereits Anfang der Woche konnte der Tech-Konzern Microsoft Apple kurzzeitig überholen, ging dann aber doch wieder leichter in den Feierabend. Am Freitagabend war es aber schließlich soweit - Microsoft stieß Apple vom Thron und ging erstmals seit rund 8 Jahren wieder als wertvollster US-Konzern ins Wochenende. Während Apple am Freitag nach Börsenschluss an der Wall Street etwa 847 Milliarden US-Dollar wert war, freute sich Microsoft über eine Marktkapitalisierung von rund 851 Milliarden Dollar. Und auch Amazon ist in das Rennen eingestiegen. Der Online-Handelsriese ging mit einem Börsenwert von knapp 827 Milliarden Dollar aus dem Handel.
Am Montag änderte sich das Bild an den US-Börsen aber wieder: Während Amazon seine Konkurrenten Apple und Microsoft im Handelsverlauf zeitweise sogar überholen konnte, ging der Versandhändler schließlich mit einem Wert von 866 Milliarden Dollar als zweitteuerstes Unternehmen in den Feierabend. Microsoft fiel mit einer Marktkapitalisierung von rund 860 Milliarden Dollar auf Platz drei zurück, während Apple den Thron zurückeroberte und zu Handelsende etwa 877 Milliarden Dollar wert war.
"Wenn das iPhone niest, bekommt Apple eine Erkältung"
Diese Entwicklungen seien jedoch keine große Überraschung, wenn es nach Marketing-Professor Scott Galloway geht. Schuld seien vor allem die bröckelnden iPhone-Absätze. Apples Top-Produkt wird in letzter Zeit immer wieder als Grund für die extrem schwache Entwicklung des iKonzerns genannt, denn der Preis für das eigentliche Erfolgsprodukt sei inzwischen einfach zu hoch. Auf diese Weise könne man auch die schwächer werdenden Absätze nicht mehr kompensieren.
"Wenn das iPhone niest, bekommt Apple eine Erkältung", sagte Galloway in seinem neuen Podcast. Das iPhone galt stets als Hoffnungsträger und war maßgeblich für den Erfolg des Konzerns aus Cupertino verantwortlich. "Und es gab zuletzt einige Unsicherheit und Bedenken darüber, ob die Leute ihr iPhone noch so oft erneuern wie früher", so Galloway weiter.
Apples Schwäche treibt Microsoft an
Microsofts jüngster Erfolg sei damit nicht nur der eigenen Stärke zu verdanken, sondern vielmehr Apples jüngster Schwäche. Dennoch habe Microsoft gegenüber Apple einen entscheidenden Vorteil: Ein Abo-Modell, die Bürosoftware Office. Für Office 365 zahlen Kunden jedes Jahr wieder Lizenzgebühren. "Das Geschäftsmodell der wiederkehrenden Umsätze ist die ultimative monogame Beziehung zwischen Corporate America und einem Unternehmen", erklärt Galloway. "Jedes Jahr geben Unternehmen pro Mitarbeiter Hunderte von Dollar für Microsoft Office aus, und die Erneuerungsraten liegen bei praktisch 100 Prozent", so der Marketing-Professor weiter.
Gut für den US-Konzern sei aber auch der Führungswechsel gewesen. Viele Jahre habe Microsoft unter der Leitung von Steve Ballmer viele Trends verpasst. Seitdem nun aber Satya Nadella seit 2014 den Posten des CEOs innehat, geht es deutlich bergauf. Im Fokus stehen seit der Leitung unter Nadella Geschäftskunden sowie der beschleunigte Übergang zu Cloud-basierten Diensten. Der Unternehmenswert hat sich in den letzten rund vier Jahren mehr als verdreifacht.
Während Apple in diesem Jahr bisher nur ein kleines Plus von rund 5 Prozent aufweist, konnte Microsoft fast 30 Prozent an Wert gewinnen. Doch wie in den letzten Tagen ersichtlich wurde, kann sich das Bild an der Wall Street schnell ändern. Das Rennen um den wertvollsten Konzern der USA bleibt somit weiterhin spannend.
Redaktion finanzen.net
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