Bergfest im ersten Quartal 2011 – wohin geht die Reise?

Die ersten sechs Wochen des neuen Jahres brachten an der Börse jede Menge gute Laune.
Werte in diesem Artikel
Die großen Indizes erreichten neue Höchststände. Man denke nur mal an die 7.400er Marke im DAX – vor einem Jahr noch undenkbar. Und auch der ATX in Wien konnte mit der 3.000er Marke neue unerreichbar geglaubte Höhenluft schnuppern. Der Aufwärtstrend in Europa ist also ungebrochen. Und auch in den USA scheint es kein Halten zu geben. Dow Jones & Co. steigen von Jahreshoch zu Jahreshoch.
Die Berichtssaison
Aktuell beherrschen drei große Themen die Anleger. Das größte, die Berichtssaison zum Weihnachtsquartal läuft so langsam aus. Zwar waren wie immer einige Enttäuschungen dabei – man denke nur an Ford oder Amazon – alles in allem blicken die Unternehmen auf ein solides Schlussquartal zurück. Und auch die Analysten werden inzwischen mutiger. Gewinnschätzungen werden nach und nach angepasst. Allerdings dürften die Anpassungen es nach wie vor nicht unmöglich machen, die Erwartungen zu übertreffen.
Ob allerdings auch zukünftig so gute Werte erreicht werden können, wie zuletzt im vierten Quartal, muss sich erst noch erweisen. Schaut man auf den US-Index S&P 500 – also den Index mit den 500 größten US-Unternehmen – haben nach aktuellem Stand etwa vier von fünf Unternehmen ein Umsatzplus erreicht. Rund zwei Drittel davon übertrafen die Erwartungen. Ähnlich sieht es auch beim Gewinn aus. Hier steigerten mehr als 80 Prozent der Unternehmen das Ergebnis. Bei sieben von zehn lag es sogar über den Erwartungen.
Angesichts solcher Zahlen gibt es überhaupt keinen Grund, einzelne Enttäuschungen über zu bewerten. Da die US-Unternehmen mehrheitlich auf Kurs sind, darf man dies auch von den europäischen, und hier vor allem von den deutschen, Unternehmen annehmen.
Die Übernahme-Saison
An dieser Stelle lohnt sich dann auch ein Blick auf das zweite große Thema der Anleger. Das grassierende Fusions- und Übernahmefieber. Seit Jahresbeginn kam es bereits zu zahlreichen interessanten Transaktionen. Die schillerndste ist sicherlich die Fusion von Deutscher Börse und NYSE Euronext. Zwar ist sie mit Blick auf die Aktionäre und die Aufsichtsbehörden noch längst nicht in trockenen Tüchern, aber dennoch geht eigentlich niemand mehr von einem Scheitern aus. Zwar dürfte die Fusion für die Anteilseigner schon den größten (Kurs-)Gewinn gebracht haben. Dennoch kann die Transaktion durchaus als Initialzündung angesehen werden.
So ist ja inzwischen auch endlich der Knoten bei der Übernahme des US-Biotechkonzerns Genzyme durch den französischen Pharmariesen Sanofi-Aventis geplatzt. Oder man denke nur einmal an die überraschende Übernahme von Süd-Chemie durch Clariant. Alles in allem wird deutlich: Geld ist genügend vorhanden und „heiratswillige“ Unternehmen sind ebenfalls keine Mangelware. Der M&A-Markt ist also kräftig im Aufwind.
Schaut man sich mal die Zahlen etwas näher an, wird deutlich um welches Volumen es geht. So wuchs im vergangenen Jahr das Volumen der weltweiten Deals nach vorläufigen Zahlen um 19 Prozent auf 2,25 Billionen Dollar. Dieser positive Trend dürfte wohl anhalten, denn neben den anhaltenden günstigen Kreditbedingungen sind auch die Cash-Bestände zuletzt weiter gestiegen. Allein die US-Unternehmen verfügen über liquide Mittel von annähernd 2 Billionen Dollar. Angesichts dieser Zahlen wird bereits über einen Anstieg des M&A-Volumens auf rund 3 Billionen Dollar gemunkelt. Dabei dürfte auch ein nicht unbeträchtlicher Teil auf Deutschland entfallen. Allein im DAX gibt es ja eine Handvoll Übernahmekandidaten.
Die IPO-Saison
Schaut man schließlich noch auf das dritte Aktionsfeld, so ist auch hier jede Menge Musik drin. Die zwei bisher in Deutschland statt gefundenen Börsengänge, Derby Cycle und RIB Software, waren zumindest keine Enttäuschung. Die ersten Kurse lagen jeweils über dem Ausgabepreis und auch in den Folgetagen konnte man als Anleger durchaus Freude haben. Inzwischen hat das Interesse etwas nachgelassen, aber das ist sicherlich normal. Die Anleger konzentrieren sich bereits auf neue Kandidaten. Besonders die US-Internettitel wie Facebook, Groupon, Twitter usw. haben es den Anlegern angetan. Aber auch der Börsengang des Formel 1-Stalls Williams wird mit Spannung erwartet. Schließlich sind IPOs von britischen Unternehmen in Deutschland nicht an der Tagesordnung.
Fazit
Alles in allem spricht viel dafür, dass die Aktienmärkte ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Störfeuer wie zuletzt die Unruhen in Ägypten dürften, zwar weiterhin für kleinere Atempausen sorgen, solange aber keine unmittelbaren Öl-Staaten wie Saudi-Arabien oder Kuwait von den Umbrüchen betroffen sind, dürfte der Ölpreis nur bedingt weiter anziehen und damit auch am Aktienmarkt für keine Unruhe sorgen. Die jüngsten Konjunkturdaten sahen ebenfalls gut aus. Zuletzt hat ja die US-Notenbank Fed ihre Wachstumsprognosen nach oben korrigiert, was als positives Signal verstanden werden muss. Insofern dürften auch die Aktienmärkte weiter von den steigenden Aktienmärkten profitieren. Der DAX hat die Chance nach drei Jahren wieder auf 8.000 Punkte zu steigen. Und im Dow Jones sind die 13.000 Punkte weniger hypothetisch, als von vielen gedacht.
Christoph Scherbaum schreibt für dieboersenblogger.de, das einfache und direkte Sprachrohr von Journalisten und deren Kollegen, die teils schon mit jahrzehnterlanger Arbeits- und Börsenerfahrung aufwarten können. Auch als professionelle Marktteilnehmer und natürlich als Börsenfans. In ihrem Blog vertreten sie eine ganz simple Philosophie: Sie schreiben unabhängig von irgendwelchen Analysten, Bankexperten oder Gurus, was sie zum aktuellen (Börsen-)Geschehen denken.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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