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TUI: Touristikriese nimmt Fahrt auf

13.12.16 09:30 Uhr

TUI: Touristikriese nimmt Fahrt auf | finanzen.net

Der Reisekonzern TUI schlägt sich trotz Turbulenzen im wichtigen Türkei-Geschäft und infolge des Brexit wacker. Chef Fritz Joussen erwartet weiteren Rückenwind.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Optimistisch und zuweilen etwas salopp präsentierte TUI-Lenker Fritz Joussen die Bilanz von Europas größtem Touristikkonzern für das abgelaufene Geschäftsjahr bis Ende September. "Brexit hin oder her. Die Briten verreisen immer", scherzte Joussen und relativierte die Belastungen für das Geschäft durch den EU-Austritt Großbritanniens.

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Die Abwertung des Britischen Pfunds gegenüber dem Euro schmälerte den Gewinn des Reiseveranstalters im abgelaufenen Jahr allerdings um 90 Millionen Euro und bremste das Gewinnplus gegenüber dem Vorjahr auf 2,9 Prozent. Währungsbereinigt stieg der operative Gewinn um 13 Prozent auf knapp 890 Millionen Euro.

Trotz Dauerkrise in den wichtigen Urlaubsregionen in Nordafrika und in der Türkei sei es für TUI ein starkes Jahr gewesen, sagte Joussen. Vor zwei Monaten hatte der Konzern wegen der unverhofft erstarkten Reiselust der Briten seine Ebitda-Prognose für das abgeschlossene Jahr auf "zwölf bis 13 Prozent Zuwachs" erhöht.

Der Umsatz des MDAX-Konzerns stieg um gut ein Prozent auf 17,8 Milliarden Euro, der Konzernüberschuss um 14 Prozent auf 584 Millionen Euro. Für die Aktionäre macht sich die Strategie der Niedersachsen in einem stürmischen Branchenumfeld mit einer deutlichen Erhöhung der Dividende von 56 auf 63 Cent pro Aktie bezahlt. Vor zwei Jahren hatte Joussen, der zuvor als Chef von Vodafone Deutschland tätig war, die TUI AG Holding mit ihrer britischen Reisetochter TUI Travel fusioniert und dem Unternehmen damit eine neue Perspektive verschafft.

Hotel- und Kreuzfahrtkonzern

Der Umbau zum "Hotel- und Kreuzfahrtschiffkonzern" sei im Plan, berichtet Joussen. Der Chef lieferte einen überraschend langfristigen Ausblick zur Gewinnentwicklung. Im neuen Geschäftsjahr soll der operative Ertrag um zehn Prozent zulegen. Das Tempo soll in den folgenden beiden Jahren beibehalten werden.
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Besonders gut läuft die Kreuzfahrtsparte mit den Marken TUI Cruises und Hapag-Lloyd. Im abgelaufenen Jahr stieg der operative Gewinn um zwei Drittel auf 130 Millionen Euro. Deshalb würden die Niedersachsen die Investitionen deutlich erhöhen und mehr Schiffe ordern. Derzeit sei das nicht möglich. "Wenn wir jetzt bestellen, bekommen wir die Schiffe nicht vor 2023", sagt der Manager.

Um die Profitabilität des MDAX-Konzerns weiter zu verbessern, soll die Kapitalrendite bei Investments künftig mindestens 15 Prozent betragen. Neue Hotels werden deshalb in der Karibik gebaut. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital liege hier "zwischen 15 und 20 Prozent" und sei damit sehr attraktiv, sagt Joussen.

Die Türkei, die in guten Zeiten 14 Prozent aller Buchungen liefert, bleibe ein wichtiges Reiseland. Nach den Terroranschlägen hatte sich die Anzahl der TUI-Urlauber am Bosporus im Geschäftsjahr auf eine Million halbiert. Inzwischen melden sich erste Reisegruppen, etwa aus Russland, zurück. Schwächen im Türkei-Geschäft gleicht TUI zum Teil mit starker Nachfrage in Portugal und Spanien sowie Kroatien und Bulgarien aus.

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