24.01.2023 05:45

Symrise-Aktie unter Druck: Symrise leidet unter Abschreibung in Schweden - Jefferies senkt Ziel für Symrise

Gewinn belastet: Symrise-Aktie unter Druck: Symrise leidet unter Abschreibung in Schweden - Jefferies senkt Ziel für Symrise | Nachricht | finanzen.net
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Eine Wertberichtigung auf eine Beteiligung in Schweden und wohl hohe Kosten haben 2022 am Gewinn von Symrise gezehrt.
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Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel im vergangenen Jahr um gut zwei Prozent auf 795,4 Millionen Euro, wie der Hersteller von Duftstoffen und Aromen am Freitag nach Börsenschluss auf Basis vorläufiger Resultate mitteilte. Der Umsatz legte dank Übernahmen und höherer Verkaufspreise deutlich zu. Symrise betonte zudem, für 2022 eine "attraktive Dividendenpolitik beizubehalten". Anleger reagierten enttäuscht, zumal Symrise sich in der Vergangenheit auch in schwierigen Zeiten oftmals besser geschlagen hatte als die Konkurrenz.

Die Holzmindener mussten Ende vergangenen Jahres 126 Millionen Euro auf die knapp 30-prozentige Beteiligung am Haustiernahrungsspezialisten Swedencare abschreiben. Das Wachstum der Schweden hatte im vergangenen Jahr teilweise unter weniger Aufträgen großer Kunden gelitten, da diese erst einmal ihre hohen Lagerbestände abgebaut hatten.

Analyst Charlie Bentley vom Investmenthaus Jefferies betonte in einer ersten Einschätzung, dass Swedencare bei Symrise trotz der Abschreibung immer noch mit einem höheren Wert in der Bilanz stehen dürfte, als es der aktuelle Aktienkurs der Schweden impliziere.

Der Swedencare-Aktienkurs war 2022 um mehr als 80 Prozent eingebrochen. Allerdings: Von Ende 2016 bis Ende 2021 war er auch um 2800 Prozent nach oben geschnellt. Grundsätzlich blickt Symrise-Chef Heinz-Jürgen Bertram laut Mitteilung auch weiterhin zuversichtlich auf den Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln etwa für die Zahnpflege und Gelenke. Er sieht im Markt für Heimtiernahrung insgesamt weiter ein großes Wachstumspotential.

Symrise hatte das Geschäft rund um Zusätze für Heimtiernahrung in den vergangenen Jahren stark ausgebaut, zuletzt etwa mit den Übernahmen von Giraffe Foods, Schaffelaarbos und Wing Pet Food. Der Geschäftsbereich hatte sich so zu einem wesentlichen Wachstumstreiber gemausert.

Ohne die Wertberichtigung ergibt sich für Symrise 2022 ein operatives Ergebnis von 921,6 Millionen Euro. Das sind gut 13 Prozent mehr als 2021, aber weniger als Analysten im Mittel auf dem Zettel hatten.

So fiel die operative Gewinnmarge - ohne die Wertberichtigung - auf 20 Prozent von 21,3 Prozent im Jahr 2021. Damit verfehlten die Niedersachsen ihr noch im Herbst bestätigtes Ziel von rund 21 Prozent. Aktuell bekommen viele Unternehmen die Folgen hoher Rohstoffpreise zu spüren. Sie können höhere Kosten nur bedingt oder mit Verzögerung auf die Kunden umlegen. Das belastet die Margen. Analyst Bentley verwies zudem auf ein zum Jahresende hin wohl schwieriges Umfeld im Geschäft Duftstoffen sowie mit Parfümherstellern.

Der Umsatz von Symrise entwickelte sich 2022 besser als erwartet. Er stieg auf 4,6 Milliarden Euro, nach 3,8 Milliarden Euro im Vorjahr. Das ist ein Plus von fast 28 Prozent. Aus eigener Kraft - also Übernahmen und Wechselkurseffekte ausgeklammert - betrug das Plus 11,4 Prozent. Details zur Geschäftsentwicklung wird es am 8. März bei der Veröffentlichung der vollständigen Zahlen geben.

Mittelfristig will das Unternehmen weiterhin schneller wachsen als der relevante Markt. Der Umsatz soll pro Jahr im Schnitt um 5 bis 7 Prozent zulegen. Die operative Gewinnmarge soll zum Ablauf des Geschäftsjahres 2025 im Korridor von 20 bis 23 Prozent liegen.

Diese mittelfristige Zuversicht sowie der späte Zeitpunkt der Warnung für 2022 verdeutlichen laut dem Jefferies-Analysten Bentley, dass die schlechte Margenentwicklung überraschend gekommen sei und kein strukturelles Problem darstelle. So werde der Lagerbestandsabbau durch die Kunden vorübergehen und bei den hohen Energiepreisen gebe es Entspannung. Es sollte nicht vergessen werden, dass 2022 für Symrise ein hervorragendes Jahr beim Umsatz gewesen sei und die operative Gewinnmarge trotz Kostensteigerungen immer noch knapp innerhalb des mittelfristigen Zielbandes gelegen habe.

Abschreibung und schwache Marge drücken Symrise ans DAX-Ende

Eine Abschreibung in Schweden und eine enttäuschende Margenentwicklung im vergangenen Jahr haben die Aktie von Symrise am Montag erheblich belastet. Das Papier des Duftstoff- und Aromenherstellers verlor via XETRA zeitweise 8,5 Prozent, bei gut 96 Euro erreichten sie das niedrigste Niveau seit Mitte Oktober. Davon erholte sich der Kurs im Verlauf nur teils. Letztlich verlor die Aktie noch 5,68 Prozent auf 99,04 Euro.

Mit dem Kursrutsch war Symrise abgeschlagenes Schlusslicht im DAX, dem das Unternehmen im noch jungen Jahr ohnehin deutlich hinterherhinkt. Der DAX, der am Montag beinahe unverändert notierte, hat 2023 bislang acht Prozent zugelegt, Symrise jedoch ist nun mit knapp drei Prozent in die Verlustzone gerutscht. Damit sind sie 2023 der größte unter bislang nur vier schwächeren Indexwerten.

Bereits am Freitagabend schockte Symrise seine Aktionäre mit einer Gewinnwarnung. Die operative Gewinnmarge blieb 2022 hinter der eigenen Zielsetzung des DAX-Konzerns zurück. Aktuell bekommen viele Unternehmen die Folgen hoher Rohstoffpreise zu spüren. Symrise hatte sich in der Vergangenheit aber auch in schwierigen Zeiten oftmals besser geschlagen als die Konkurrenz.

Es sei nicht gerade überraschend, dass der Duftstoff- und Aromenhersteller mit seinen Margen für die zweite Jahreshälfte 2022 die Erwartungen verfehlt habe, schrieb Analystin Virginie Boucher-Ferte von der Deutschen Bank. Wohl aber sei das Ausmaß größer als gedacht.

Aus Sicht von Gunther Zechmann vom US-Analysehaus Bernstein Research berge die Abschreibung auf die Beteiligung aber keine negativen Signale für das Geschäft von Symrise rund um Haustiernahrungszusätze. Diesen Geschäftsbereich hatte der DAX-Konzern stark ausgebaut, er mauserte sich zuletzt zu einem wesentlichen Wachstumstreiber. Zudem dürfte die ausdrückliche Nennung der Dividendensicherheit die Investoren hinsichtlich des Barmittelzuflusses zuversichtlich stimmen, so Zechmann.

Ungeachtet der Gewinnwarnung habe der Duftstoff- und Aromenkonzern für 2022 zudem ein weiteres Mal ein ausgezeichnetes Umsatz- und Gewinnwachstum ausgewiesen, schrieb Analyst Thomas Swoboda von der französischen Großbank Société Générale. Dies dürfte sich auch im neuen Jahr fortsetzen, wenngleich mit gebremstem Tempo.

Jefferies senkt Ziel für Symrise auf 120 Euro - 'Buy'

Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für Symrise nach vorläufigen Jahreszahlen sowie einer Gewinnwarnung von 125 auf 120 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Buy" belassen. Analyst Charlie Bentley senkte in einer am Montag vorliegenden Studie seine operativen Ergebnisschätzungen (Ebitda) für den Aromen- und Duftstoffhersteller um vier Prozent. Symrise dürfte zwar im ersten Halbjahr unter der mittelfristigen Unternehmenszielspanne für die Margen bleiben, diese auf Jahressicht aber erreichen, glaubt der Experte. Dazu habe Symrise im Sektor das höchste Potenzial durch Zukäufe.

Baader Bank belässt Symrise auf 'Add' - Ziel 120 Euro

Die Baader Bank hat Symrise nach vorläufigen Zahlen für 2022 und einer Gewinnwarnung auf "Add" mit einem Kursziel von 120 Euro belassen. Bislang sei die Aktie am Markt positiv gesehen worden, und man habe den Duftstoff- und Aromenhersteller auch dank seiner Ausrichtung auf Tiernahrung im Vergleich mit der Konkurrenz als besser gewappnet eingeschätzt in einem herausfordernden Umfeld, schrieb Analyst Andreas von Arx in einer am Montag vorliegenden Studie. Es müsse nun abgewartet werden, wie die Wettbewerber mit der aktuellen Lage zurechtgekommen seien. Bei Symrise jedenfalls drücke die Gewinnwarnung klar auf die Stimmung der Investoren. Der Experte geht aber davon aus, dass angesichts der Qualität des Geschäftsmodells die Gewinne sich mittelfristig wieder erholen.

Goldman belässt Symrise auf 'Neutral' - Ziel 114 Euro

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Symrise auf "Neutral" mit einem Kursziel von 114 Euro belassen. Der Duftstoff- und Aromenhersteller habe mit den vorläufigen Zahlen beim Umsatzwachstum ihren Erwartungen entsprochen, bei den Margen aber erheblich darunter gelegen, schrieb Analystin Georgina Fraser in einer am Montag vorliegenden Studie. Es sei an dieser Stelle unklar, ob dies unternehmensspezifische Gründe habe oder marktgetrieben sei. Die Gewinnerwartungen des Marktes dürften nun sinken. Konkurrent Givaudan könnte nun mit Blick auf die in Kürze erwarteten Jahreszahlen der Schweizer ebenfalls unter Druck geraten.

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