Marktbericht & Presseschau Ulrich Kirstein

Jahresendrallye in Wartestellung

06.10.25 17:16 Uhr

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Jahresendrallye in Wartestellung | finanzen.net

Ulrich Kirstein mit dem Marktbericht von gettex

Wieder aufwärts: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche überwiegend merklich zugelegt. Getrieben wurden die Kurse unter anderem von Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed, weitere Impulse, die den breiten Aufschwung am Gesamtmarkt erklären könnten, waren allerdings keine zu beobachten.

Rückblick: Der Optimismus kehr zurück

Die Anleger hätten ihren Optimismus wiederendeckt, hieß es von Beobachtern. Für Bewegung sorgten daneben Analystenurteile sowie Unternehmensnachrichten. Der durch die ausgebliebene Einigung im US-Haushaltsstreit eingetreten Stillstand bei vielen US-Behörden, der sogenannte Shutdown, ließ die Marktteilnehmer weitgehend kalt. In der Vergangenheit seien Shutdowns meist rasch beigelegt worden und hätten keine größeren Auswirkungen auf die Märkte gehabt, hieß es zur Begründung. Die für vergangenen Freitag geplante Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts fiel durch den Stillstand aus, damit fehlten auch hierzulande neue Impulse.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) gewann im Wochenvergleich 2,7 Prozent auf 24.378,80 Punkte. Der MDax stieg um 3,2 Prozent auf 30.936,49 Zähler. Der TecDax kletterte um 4,0 Prozent auf 3.734,20 Punkte.

Pharma im Aufwind

Stark gefragt waren in der vergangenen Woche Titel aus der Pharmabranche. So sprang im Dax der Kurs von Merck um 13,4 Prozent nach oben, der von Bayer zog um 5,9 Prozent an. Im MDax verteuerten sich die Titel von Sartorius um 18,2 Prozent. Die Pharmaaktien profitierten von einer Vereinbarung zwischen der US-Regierung und der amerikanischen Branchengröße Pfizer über günstigere Medikamente im Rahmen des staatlichen Gesundheitsprogramms Medicaid, auf die weitere Abkommen mit anderen Konzernen folgen sollen. Daneben fielen im MDax die Titel von Hochtief mit einem Plus von 16,2 Prozent auf. Eine Analystenhochstufung und ein Auftrag aus den USA ließen Anleger zugreifen.

Anleihen: Kurse legten zu

Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben in der vergangenen Woche zugelegt. Inflationszahlen und Konjunkturdaten aus der Eurozone lieferten unterschiedliche Impulse. Auf den Arbeitsstillstand der US-Regierungsbehörden aufgrund der ungelösten Haushaltsstreitigkeiten reagierten die Anleger in der vergangenen Woche kaum. Durch die ausgebliebene Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts fehlte aber auch an den Anleihemärkten ein wichtiger Orientierungspunkt. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe ging im Wochenvergleich von 2,75 auf 2,70 Prozent zurück. Die Umlaufrendite sank von 2,65 auf 2,61 Prozent.

USA: Dow-Jones klettert über 47.000 Punkte

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche ihre in der Vorwoche unterbrochene Rekordjagd wieder aufgenommen und neue Höchststände bei den großen Indizes verzeichnet. Vor allem die Spekulationen auf weitere Zinssenkungen durch die Fed sowie die Begeisterung für das Thema Künstliche Intelligenz (KI) ließen die Kurse steigen, der Shutdown beeinflusste auch hier kaum. Der Dow-Jones, der am vergangenen Freitag im Verlauf erstmals über die Marke von 47.000 Zählern geklettert war, legte im Wochenvergleich um 1,1 Prozent zu auf 46.758,28 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 verbesserte sich um ebenfalls 1,1 Prozent auf 6.715,79 Zähler. Auch der technologielastige Nasdaq-100 stieg um 1,1 Prozent auf 24.785,52 Punkte.

Ausblick: Startet die Jahresendrallye?

Kommt die Jahresendrally? Grundsätzlich können sich etliche professionelle Marktbeobachter für die aktuelle Woche an den deutschen Aktienbörsen eine Fortsetzung der jüngsten Gewinne vorstellen, nachdem im September über weite Strecken Richtungslosigkeit und Zurückhaltung geherrscht hatte. Als wichtigsten Aufwärtsimpuls sehen sie dabei die Erwartung von Zinssenkungen durch die US-Notenbank, ein solcher Schritt bereits bei der Ratssitzung im Oktober gilt bei vielen Marktteilnehmern als ausgemacht.

Shutdown als Stimmungskiller?

Allerdings könnte der Shutdown in den USA, der in der vergangenen Woche weitgehend ohne nennenswerte Auswirkungen auf das Börsengeschehen geblieben war, hier doch noch negativ wirken. Denn durch den Stillstand bei vielen US-Regierungsbehörden fehlen Daten, die die Fed wie Anleger üblicherweise zur Orientierung nutzen. Insofern könnte der Stillstand die Zinssenkungshoffnungen geringer werden lassen.

KI oder Frankreich: Was beeinflusst die Kurse?

Auch sonst dürften die Impulse für die Märkte geringer werden, wenn diese auf Konjunkturdaten aus den USA verzichten müssen. Dies umso mehr, als auch hochkarätige Wirtschaftszahlen aus Deutschland und der Eurozone Mangelware sind. Zu den interessantesten dürften die Werkaufträge und die Industrieproduktion in Deutschland und die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone zählen.

Für gute Laune könnten dagegen die Hoffnungen der Marktteilnehmer in Bezug auf das Thema KI sorgen, die bereits in der vergangenen Woche Kurse wie Stimmung beflügelt hatten. Von politischer Seite könnte die anhaltende Regierungskrise in Frankreich Einfluss auf die Stimmung an den Börsen nehmen.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche (ob die US-Zahlen veröffentlicht werden, hängt vom Fortgang des Shutdowns ab)

Montag, 06.10.: Einzelhandelsumsätze in der Eurozone
Dienstag, 07.10.: Werkaufträge in Deutschland
Mittwoch, 08.10.: Industrieproduktion in Deutschland; Protokoll der vergangenen Sitzung der US-Notenbank
Donnerstag, 09.10.: Handelsbilanz Deutschlands; Protokoll der vergangenen Ratssitzung der Europäischen Zentralbank
Freitag, 10.10.: Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (USA); Inflationserwartungen der Verbraucher in den USA

Ulrich Kirstein ist Pressesprecher der Börse gettex. Der Betriebswirt und Kunsthistoriker schreibt über Literatur und Börse, interviewt alle 14 Tage in Börse am Donnerstag den Leiter Marktsteuerung und hat u.a. mit Christine Bortenlänger Börse für Dummies und Aktien für Dummies verfasst.

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