MÄRKTE USA/Leichte Abgaben vor drohendem Shutdown

30.09.25 15:46 Uhr

DOW JONES--Der unmittelbar bevorstehende Shutdown, also der vorübergehende Stillstand von US-Behörden, weil sich Republikaner und Demokraten bislang nicht auf einen Haushalt einigen konnten, sorgt für Zurückhaltung an der Wall Street. Denn viel Zeit für eine Einigung bleibt nicht mehr. Der Dow-Jones-Index verliert kurz nach der Startglocke 14 Punkte auf 46.302 Punkte. Der S&P-500 fällt um 0,1 Prozent und der Nasdaq-Composite gibt um 0,2 Prozent nach.

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Sollte es tatsächlich zu einem Shutdown ab dem 1. Oktober kommen, wäre eine der ersten Folgen, dass der monatliche US-Arbeitsmarktbericht nicht wie geplant am Freitag veröffentlicht werden könnte. Damit würde der US-Notenbank ein wichtiges Instrument zur Steuerung ihrer Geldpolitik fehlen. Zumal sie zuletzt auch besonders Schwächesignale vom Arbeitsmarkt in den Blick genommen hatte. Analysten vermuten derweil, dass mit einem längeren Shutdown die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung im Oktober eher zunehmen dürfte, schon weil ein Stillstand von Behörden und anderen Regierungseinrichtungen das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen dürfte.

Marktexperte Dario Messi von Julius Bär sieht eine mögliche Schließung von US-Behörden relativ gelassen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen seien typischerweise begrenzt, und US-Staatsanleihen dürften davon kaum belastet werden. Er betont, dass sich dieses Mal die Debatte nicht um die Schuldenobergrenze drehe. Sofern ein Shutdown nicht länger dauere, dürfte er die Anleihemärkte wahrscheinlich nicht wesentlich stören. Am Anleihemarkt geht es sehr ruhig zu, die Zehnjahresrendite sinkt um 1,0 Basispunkte auf 4,13 Prozent.

Der Dollar zeigt sich nach den Vortagesabgaben wenig verändert. Marktteilnehmer führen die aktuelle Dollar-Schwäche zwar auch auf den drohenden Shutdown zurück, die Analysten der Commerzbank betonen aber, dass mögliche negative Effekte nur vorübergehend seien und wieder aufgeholt würden. Ausgaben und Lohnzahlungen würden nicht einfach gestrichen, sondern nachgeholt. Insofern dürfte der Dollar auch während dieser neuesten Shutdown-Episode relativ unbeeindruckt bleiben.

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Der Goldpreis eilt weiter von Rekordhoch zu Rekordhoch. Es liegt nun bei 3.875 Dollar. Aktuell gibt der Preis aber zum Vortag um 0,4 Prozent auf 3.819 Dollar nach.

Die Ölpreise geben erneut nach, wenn auch nicht so deutlich wie zu Wochenbeginn. Die Notierungen für Brent und WTI fallen um bis zu 1,2 Prozent. Im Handel würden die Aussichten auf ein sich ausweitendes Angebot durch die Opec+ und die Folgen des Friedensplans von US-Präsident Trump im Gazastreifen abgewogen, heißt es. Letzteres könnte die Risikoprämie beim Öl verringern, noch sei aber unklar, ob die Hamas den Vorschlag akzeptiere.

Konjunkturseitig hat der Dienstag mit dem Index der Einkaufsmanager der Region Chicago und dem Index des Verbrauchervertrauen Daten auf dem Kalender, die das Potenzial haben, den Markt zu bewegen. Der Chicago-Index wird mit 43,8 im September nach 41,5 im August weiter tief im Schrumpfung anzeigenden Bereich unter 50 erwartet. Beim Index des Verbrauchervertrauens rechnen Ökonomen mit einem Rückgang auf 96,0 von 97,4.

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Unter den Einzelwerten verlieren Boeing 0,1 Prozent. Das Wall Street Journal hatte berichtet, der Konzern plane einen neuen Jet als Ersatz für die 737 MAX. Der Schritt dürfte das Unternehmen Milliarden Dollar und mehrere Jahre Produktentwicklung kosten.

Alphabet notieren 1,5 Prozent niedriger. Die zur Tochter Google gehörende Videoplattform Youtube hat zugestimmt, 24,5 Millionen Dollar zu zahlen, um eine Klage von Präsident Trump gegen das Unternehmen und seinen CEO aus dem Jahr 2021 beizulegen.

Die Investmentbank Jefferies meldete einen unerwartet hohen Gewinn und einen Anstieg der Quartalseinnahmen. Der Kurs gewinnt 1,6 Prozent. Der Skigebietsbetreiber Vail Resorts verzeichnete einen höher als erwarteten Verlust. Der Kurs kommt darauf um 3,8 Prozent zurück. Um 1,4 Prozent nach oben geht es für Coty. Das Kosmetikunternehmen überprüft seine Massenmarkt-Schönheits-Marken und zieht Optionen wie den Verkauf oder die Ausgliederung dieser Marken in Betracht.

Spotify leiden darunter, dass der Unternehmenschef seinen Hut nehmen will. Die Aktie verliert 3,6 Prozent. Firefly Aerospace rutschen um 21,4 Prozent ab, nachdem es bei dem Unternehmen zu einem Unfall mit einem Raketenbooster kam. Progress Software hat besser als erwartete Zahlen vorgelegt, den Ausblick erhöht und stockt den Aktienrückkauf auf. Die Aktie gewinnt 4,4 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 46.302,18 -0,0% -13,89 +8,8%

S&P-500 6.653,98 -0,1% -7,23 +13,2%

NASDAQ Comp 22.554,53 -0,2% -36,63 +17,0%

NASDAQ 100 24.565,29 -0,2% -46,06 +17,2%

DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Mo, 17:01 % YTD

EUR/USD 1,1727 0% 1,1727 1,1730 +13,2%

EUR/JPY 173,50 -0,4% 174,27 174,36 +7,0%

EUR/CHF 0,9357 +0,0% 0,9352 0,9354 -0,4%

EUR/GBP 0,8735 +0,0% 0,8733 0,8742 +5,5%

USD/JPY 147,95 -0,4% 148,60 148,64 -5,5%

GBP/USD 1,3426 -0,0% 1,3428 1,3418 +7,3%

USD/CNY 7,1128 +0,0% 7,1116 7,1077 -1,4%

USD/CNH 7,1289 +0,0% 7,1286 7,1265 -2,8%

AUS/USD 0,6612 +0,6% 0,6575 0,6576 +6,3%

Bitcoin/USD 113.219,65 -0,9% 114.273,80 114.117,45 +20,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,25 63,01 -1,2% -0,76 -12,1%

Brent/ICE 67,25 67,97 -1,1% -0,72 -10,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold 3.819,41 3.833,90 -0,4% -14,49 +46,1%

Silber 46,14 46,91 -1,7% -0,78 +62,5%

Platin 1.328,74 1.368,86 -2,9% -40,12 +55,9%

Kupfer 4,84 4,89 -1,1% -0,06 +17,7%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

(Angaben ohne Gewähr)

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/thl

(END) Dow Jones Newswires

September 30, 2025 09:47 ET (13:47 GMT)

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