Nach Inflationsdaten

Darum belasten die US-Zinsängste den Euro nur kurz

14.02.18 21:28 Uhr

Darum belasten die US-Zinsängste den Euro nur kurz | finanzen.net

Die Nachlese einer unerwartet starken US-Inflation hat den Kurs des Euro am Mittwoch auf Berg- und Talfahrt geschickt.

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Nach der Veröffentlichung der Verbraucherpreise sank die Gemeinschaftswährung zunächst auf ein Tagestief bei 1,2276 US-Dollar. Sie bekam dann aber kräftigen Aufwind, der sie sogar über die Marke von 1,24 Dollar trieb. In New York wurden zuletzt 1,2441 Dollar gezahlt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2348 (Dienstag: 1,2333) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8099 (0,8108) Euro.

Im Januar waren die US-Verbraucherpreise stärker gestiegen als erwartet. Die Inflation hatte wie im Vormonat bei 2,1 Prozent gelegen, während viele Experten mit einer Abschwächung der Teuerung gerechnet hatten. Der Devisenmarkt reagierte zunächst heftig darauf: Marktbeobachter sahen sich bestätigt, dass die Fed in diesem Jahr vier Mal auf die geldpolitische Bremse treten und die Zinsen anheben könnte. Dies hatte dem Dollarkurs zunächst Auftrieb gegeben und den Euro im Gegenzug belastet.

Commerzbank-Ökonom Christoph Balz hielt dem aber entgegen, dass viele amerikanische Unternehmen ihre Preise zu Jahresbeginn änderten, was den Trend überzeichnen könnte. Er betonte außerdem, dass sich bei dem für die Zinspolitik wichtigen Lohnauftrieb nach wie vor wenig getan habe. "Wir erwarten daher im Trend eher einen langsamen Anstieg der Inflation als einen Schub", so Balz.

Laut Marktanalyst David Madden von CMC Markets haben Anleger auf den zweiten Blick auch gemerkt, dass die Inflation im Januar letztlich nur auf dem Dezember-Niveau stagnierte. Gemeinsam mit schwachen Einzelhandelsdaten seien die US-Daten insgesamt nicht so überzeugend ausgefallen wie zunächst gedacht.

Neue Konjunkturdaten aus der Eurozone, die auf einen weiter robusten Aufschwung hindeuten, konnten den Eurokurs dagegen nicht nennenswert bewegen. Die Kursbewegungen am Devisenmarkt gingen Marktbeobachtern zufolge vor allem vom US-Dollar aus, nicht vom Euro./tih/he

NEW YORK (dpa-AFX)

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