Fracking macht`s möglich

Energie: Neuer Ölrausch in Amerika

22.11.12 13:00 Uhr

Die Vereinigten Staaten werden in wenigen Jahren weltweit zur wichtigsten Öl- und Gasfördernation aufsteigen. Mit weitreichenden Konsequenzen für den Energiemarkt.

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von Peter Gewalt, Euro am Sonntag

Boomende Industriezweige sind in den USA in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit heiß begehrt. Umso bedeutender für die angeschlagene US-Volkswirtschaft ist daher die Nachricht der vergangenen Woche, dass die Energiebranche in den kommenden Jahren zu einer Wachstumslokomotive des Landes werden könnte. Dank neuer Fördermethoden sollen die Vereinigten Staaten laut Internationaler Energiebehörde (IEA) bis 2017 zur wichtigsten Gas- und Ölfördernation der Welt aufsteigen und selbst rohstoffreiche Länder wie Saudi-Arabien und Russland hinter sich lassen. Dadurch könnten bis 2020 in den USA direkt und indirekt 600.000 neue Jobs geschaffen werden.

USA werden unabhängiger
Die seit den 80er-Jahren im Niedergang begriffene US-Energiebranche hat dieses Comeback dem sogenannten Fracking zu verdanken. Im Gegensatz zu konventionellen Fördermethoden wird Öl und Gas dabei nicht einfach nur aus der Tiefe gepumpt, sondern zuvor unter ­kostspieligem Einsatz von Wasser, Sand und Chemikalien aus Schieferschichten gelöst.

Unternehmen wie ConocoPhillips und Exxon gehören zu den Unternehmen, die 2012 in den USA auf diese unkonventionelle Art eine Million Barrel Rohöl fördern. Zusammen mit gewöhnlich gefördertem Rohöl soll der Gesamtausstoß bis 2020 von acht Millionen Barrel (159 Liter) auf über elf Millionen Barrel steigen. Zwar werde die Gesamtfördermenge der USA nach 2020 wieder zurückgehen, aber mithilfe des ebenfalls unkonventionell gewonnenen Erdgases und durch Energieeinsparungen könnten die USA ihren Energiebedarf im Jahr 2035 fast vollständig aus eigenen Ressourcen ­decken, prophezeit die IEA. Und das hätte weitreichende Folgen.

„Treten die Annahmen der IEA ein, würde der Einfluss der OPEC auf die Ölpreise erheblich sinken“, erklärt Eugen Weinberg, Rohstoff­experte der Commerzbank. Das Drohpotenzial der Ölscheichs gegenüber den USA würde voraussichtlich deutlich abnehmen.

Gebremster Ölpreisanstieg
Ob es so weit kommt, ist aber nicht sicher. Denn Fracking wird wegen möglicher Trinkwasserverunreinigungen von Umweltschützern abgelehnt, neue Gesetze könnten Projekte bremsen. Zudem sind viele Ressourcen nicht ausreichend geologisch erforscht, Rückschläge bei den Fördermengen sind durchaus möglich. Geht die Rechnung aber auf, dann könnte der Energiepreisanstieg trotz der stark steigenden Nachfrage aus den Schwellenländern gebremst werden. So rechnen die Experten der IEA damit, dass die Ölnotierungen bis 2035 inflations­bereinigt nur auf 125 US-Dollar je Barrel zulegen werden.

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