Hugo Boss kündigt weiteres Umsatz- und Ergebniswachstum an
Der Modekonzern Hugo Boss will weg vom Image der reinen Männermarke.
Werte in diesem Artikel
Mit dem im vergangenen Jahr als neuen Kreativdirektor engagierten Jason Wu soll der Damenmodebereich in diesem Jahr durchstarten. "Jason Wu ist eines der größten Designtalente", sagte Vorstandsvorsitzender Claus-Dietrich Lahrs auf der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens im schwäbischen Metzingen.
Seit zehn Jahren führt Hugo Boss, bekannt für seine Businessanzüge, auch Damenmode. Trotz mehrerer Erneuerungsversuche fristet diese jedoch ein Nischendasein - rund 250 Millionen Euro Jahresumsatz macht Hugo Boss mit Damenmode, verglichen mit einem Gesamtumsatz von 2,4 Milliarden Euro.
Wu soll nun frischen Wind bringen. Die ersten Effekte bekomme Hugo Boss schon zu spüren. Auf Modenschauen in New York oder Schanghai hat die erste Herbst-/Winter-Kolektion Wus, die im Juni in die Läden kommen wird, schon für eine hohe Aufmerksamkeit gesorgt. Und so geht Lahrs davon aus, dass der Bereich in diesem Jahr überdurchschnittlich wachsen wird. "Wir erwarten zweistellige Zuwachsraten", zeigte sich der Manager optimistisch. Die Offensive wird begleitet von erhöhten Werbeanstrengungen. Rund die Hälfte des Marketingbudgets in diesem Jahr fließt in die "Womens Wear".
Auch die Läden sollen "weiblicher" werden. Denn: "Frauen wollen nicht in einem männlichen Umfeld shoppen." Dies soll sich in anderen Farben, Möbeln und Teppichen widerspiegeln. In dem in Stuttgart neu eröffneten Vorzeigegeschäft hat Hugo Boss etwa das strategisch wichtige Erdgeschoss der Damenmode gewidmet. Geht es nach Lahrs, sollen alle Läden in den großen, wichtigen Städten auch mit Damenmode bestückt werden. Auf lange Sicht soll die relative Bedeutung des Segments Womens Wear steigen.
Die Bemühungen um die Damenkolletion sollen sich auch für das Herrensegment positiv auswirken. Schließlich kämen die Männer häufig mit ihren Frauen zum Einkaufen. Die Herrenmode vernachlässigen wird Hugo Boss jedoch nicht. "Auch hier werden wir weiter wachsen", so Lahrs. Generell gelte es, die Emotionalität der Marke stärker zu betonen. "Die Individualität spielt in der Mode eine größere Rolle als noch vor etwa zehn Jahren", begründet der Manager. Kunden wollten eine individuelle Ansprache und kein Massenmarketing.
Und so hat sich Lahrs zum Ziel gesetzt, in diesem Jahr das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr zu beschleunigen. Der Umsatz soll währungsbereinigt ebenso mit einer hohen einstelligen Rate steigen wie das bereinigte operative Ergebnis EBITDA. Im vergangen Jahr lag das organische Wachstum in einem schwierigen Branchenumfeld bei sechs Prozent, das bereinigte EBITDA nahm um sieben Prozent auf 564,7 Millionen Euro zu. 2015 soll der Umsatz auf drei Milliarden Euro steigen.
Getragen werden soll das Wachstum von der Expansion in den von Hugo Boss selbst betriebenen Einzelhandel. Ende 2013 hatte der Modekonzern 1.010 eigene Läden und Shop-in-Shops, 170 mehr als im Vorjahr. Dabei wurden 115 Shop-in-Shops von Großhändlern in die Eigenregie übernommen. Dabei strebt Hugo Boss weitere Übernahmen an. Allerdings ist nicht jeder Einzelhandelspartner bereit, die Kontrolle abzugeben. 50 Neueröffnungen stehen zudem in diesem Jahr auf dem Programm.
Größter Markt bleibt mit einem Umsatzanteil von 60 Prozent Europa. Auch wenn dies im Moment vor dem Hintergrund des sich abflauenden Schwellenländerbooms attraktiv, weil sicher, erscheinen mag, Lahrs ist damit nicht zufrieden. Der Schwellenländeranteil soll ausgebaut werden. Vor allem in China. "Wir wissen, dass China wieder kommen wird", sagte er mit Blick auf die dort augenblicklich herrschende Konjunkturschwäche.
Asien ist deshalb attraktiv, weil das Geschäft dort vornehmlich über die eigenen Läden läuft, die eine höhere Marge bringen. Zudem liegen die Preise für die Produkte höher als in Europa. "Wir brauchen in Asien ein Drittel des Umsatzes, um das gleiche Ergebnis zu erzielen wie in Europa", rechnet der Manager vor. Nicht zu vernachlässigen seien zudem die chinesischen Kunden, die als Touristen die Produkte des Unternehmens im Ausland kauften. "Asien bleibt die größte regionale Chance des Konzerns", ist sich Lahrs sicher.
Aber auch das europäische Geschäft soll weiter wachsen, bereits im zweiten Halbjahr hatte Hugo Boss hier stark zugelegt. Auch für die südeuropäischen Länder geht Lahrs wieder von einem guten Wachstum aus. Die Rezession Europas hält der Manager für überwunden. Und auch in den zuletzt schwächelnden USA soll es wieder aufwärts gehen - auch dank des dort bereits sehr anerkannten Jason Wu.
Dow Jones Newswires
METZINGEN
Ausgewählte Hebelprodukte auf HUGO BOSS
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf HUGO BOSS
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
| Name | Hebel | KO | Emittent |
|---|
| Name | Hebel | KO | Emittent |
|---|