Gerresheimer bestätigt Jahresprognosen
Der Verpackungsspezialist Gerresheimer hält trotz eines verhaltenen Jahresauftakts an seinen Prognosen für das Gesamtjahr fest. Die Aktie ist gefragt.
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Wir gehen unverändert von der Erreichung unserer Ziele für 2014 aus", sagte Konzernchef Uwe Röhrhoff am Donnerstag. Für das laufende Geschäftsjahr 2013/2014 bis Ende November stellte er weiter ein Umsatzplus von 4 bis 6 Prozent bei konstanten Wechselkursen in Aussicht. Im ersten Quartal blieb das Wachstum dahinter zurück. Darauf hatte Röhrhoff den Markt aber bereits vorbereitet. Gerresheimer-Aktien waren mit einem zwischnezeitlichen Kursplus von rund 4 Prozent im MDAX gefragt.
Neben dem starken Euro belastete ein Lagerabbau bei Pharmakunden in Nordamerika das Geschäft im ersten Quartal. Von Anfang Dezember bis Ende Februar ging der Umsatz der Düsseldorfer währungsbereinigt zwar um 3,2 Prozent nach oben. Wegen der Eurostärke ergab sich aber faktisch nur ein leichtes Plus von 0,3 Prozent auf 297,5 Millionen Euro. Nur das Geschäft rund um Insulin-Pens, Inhalatoren und vorfüllbare Spritzen legte zu. Bei Glasfläschchen für die Pharma- und Kosmetikindustrie und bei Laborgläsern ergaben sich hingegen Rückgänge. In den letzten zwei Monaten des ersten Quartals habe sich die Lage aber stabilisiert, hieß es. Besonders im Dezember war das Geschäft schwach verlaufen.
Striktes Kostenmanagement habe allerdings alle drei Geschäftsbereiche profitabler gemacht, sagte Röhrhoff. Insgesamt legte das operative Ergebnis (bereinigtes Ebitda) im Berichtszeitraum um 3,3 Prozent auf 47,6 Millionen Euro zu. Die Marge bezogen auf den Umsatz erhöhte sich um 0,5 Punkte auf 16 Prozent. Im Gesamtjahr peilt der Konzern weiter ein operatives Ergebnis von bis zu 265 Millionen Euro an. Im vergangenen Geschäftsjahr hatte der Konzern bei einem Umsatz von knapp 1,3 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis von rund 250 Millionen Euro erwirtschaftet. Der Überschuss stieg in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres um 4,2 Prozent auf 9 Millionen Euro.
Am Finanzmarkt zeigten sich Händler und Analysten von den Kennzahlen eher positiv überrascht. Diese seien insgesamt einen Tick besser als erwartet ausgefallen, hieß es. DZ-Bank-Experte Sven Kürten sprach von insgesamt "soliden" Ergebnissen. Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff zielte auf die Margenentwicklung ab. Diese habe sich insgesamt im Rahmen seiner Erwartungen verbessert. Positiv habe ihn hier der Bereich der Primärverpackungen aus Glas überrascht, die Marge bei medizinischen Systemen auf Basis von Kunststoff enttäusche aber. Klar sei, dass sich das Wachstum des Konzerns im weiteren Jahresverlauf verbessern müsse.
Röhrhoff zeigte sich insgesamt zuversichtlich: "Vor uns liegen weiter sehr gute Wachstumsperspektiven." Er werde weiter in Projekte in Europa, Amerika und den Schwellenländern investieren. Im ersten Quartal lag der Schwerpunkt bei zusätzlichen Kapazitäten etwa für Insulin-Pens und Inhalatoren in Tschechien und den USA.
Zum Start des neuen Geschäftsjahres hatte Gerresheimer seine Verwaltung umgebaut und die Organisation stärker auf die Kunden ausgerichtet. Statt vier gibt es seit Anfang Dezember nur noch drei Geschäftsbereiche. Mit rund 11 000 Mitarbeitern stellen die Düsseldorfer Spezialverpackungen und Medizintechnik wie Insulin-Pens, Inhalatoren und vorfüllbare Spritzen her. Aber auch Laborgläser und Verpackungen für die Kosmetikindustrie hat der Konzern im Programm./jha/men/stb
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