Optimismus kehrt zurück

Infineon-Aktie zieht an: Infineon schraubt Margenausblick nach Gewinnanstieg wieder nach oben

05.08.25 20:20 Uhr

Infineon-Aktie zieht an: Infineon überrascht: Warum die Margenaussicht jetzt wieder ansteigt | finanzen.net

Infineon rechnet für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr mit weniger Gegenwind durch die von US-Präsident Trump verhängten Zölle als bisher.

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Das Management um Chef Jochen Hanebeck hob seine Margen-Prognose am Dienstag wieder an - nachdem es sie erst im Mai wegen der befürchteten Zoll-Auswirkungen gesenkt hatte. Zudem hellen sich die Geschäftsperspektiven nach mehreren für die Branche sehr schwierigen Quartalan auf. Am Markt kam dies gut an: Die Aktie legte um fünf Prozent zu.

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Die US-Zollpolitik hat bislang noch keine so großen direkten negativen Auswirkungen auf den DAX-Konzern wie befürchtet. Sie schürt jedoch die Unsicherheiten bei den Kunden, insbesondere in der Automobilindustrie - und bremst das Bestellverhalten. Infineon zeigte sich in diesem Umfeld im dritten Geschäftsquartal jedoch solide und steigerte Umsatz und Ergebnis im Vergleich zu den drei Monaten zuvor.

"Es verdichten sich die Anzeichen einer Aufwärtsbewegung", sagte Konzernchef Hanebeck bei der Vorlage der Zahlen in einer Telefonkonferenz. So ist der Abbau der Lagerbestände der Kunden seinen Aussagen zufolge weit fortgeschritten. Zu hohe Vorräte bei einer eher mauen Nachfrage hatten in den vergangenen Quartalen die Halbleiterbranche abseits des KI-Booms erheblich belastet. Doch nun bestellten die Kunden angesichts der US-Zölle eher kurzfristig und zögerten, ihre Lager wieder breiter aufzufüllen. Dies gelte besonders für die Automobilindustrie. "Unsere Kunden und wir navigieren jedoch weiterhin in einem gesamtwirtschaftlich und geopolitisch unsicheren Umfeld", so der Manager. Er sprach von einer "sehr hohen Nervosität" im Markt.

In diesem Umfeld konnte Infineon seinen Umsatz im dritten Geschäftsquartal (per Ende Juni) im Vergleich zum Vorquartal um drei Prozent auf 3,7 Milliarden Euro steigern. Der schwächere US-Dollar bremste dabei das Wachstum, währungsbereinigt hätte das Plus bei neun Prozent gelegen. Gut lief es weiterhin im Geschäft mit Servern und Rechenzentren, insbesondere für die künstliche Intelligenz, (KI). Auch die Nachfrage nach Halbleitern für einige konsumentennahe Anwendungen zog den Angaben zufolge spürbar an. Das wichtige Automotive-Geschäft konnte die Umsätze hingegen nur leicht steigern.

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Die Profitabilität konnte Infineon deutlich verbessern, so stieg das Segmentergebnis gegenüber dem Vorquartal um elf Prozent auf 668 Millionen Euro. Es fiel damit besser aus als erwartet: Analysten hatten mit einem leichten Rückgang gerechnet. Die entsprechende Marge stieg um 1,3 Prozentpunkte auf 18 Prozent und fiel ebenfalls besser aus als gedacht. Das Automotive-Geschäft verzeichnete allerdings einen Rückgang der Marge. Nach Steuern verdiente der Konzern mit 305 Millionen Euro 31 Prozent mehr. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ging der Gewinn jedoch um knapp ein Viertel zurück.

Infineon profitierte im Berichtszeitraum auch von seinem Sparprogramm, das auch den Abbau von Stellen beinhaltet. Mit den Maßnahmen kommt das Unternehmen etwas schneller voran als geplant. So will der Halbleiterhersteller bis zum Geschäftsjahr 2027 einen hohen dreistelligen Millionenbetrag sparen, davon dürfte in diesem Geschäftsjahr bereits rund die Hälfte erreicht werden.

Für 2024/25 erwartet Infineon Umsätze von etwa 14,6 Milliarden Euro, was weiterhin einen leichten Rückgang bedeutet. Die Prognose für die Profitabilität erhöhte das Management um Hanebeck wieder und erwartet eine Segmentergebnis-Marge im hohen Zehn-Prozentbereich. Dabei dürften Kosten für die Unterauslastung der Werke weiterhin mit einer Milliarde Euro belasten. Im Schlussquartal rechnet der Halbleiterhersteller mit einem Umsatz von etwa 3,9 Milliarden Euro sowie einer Segmentergebnis-Marge erneut im hohen Zehn-Prozent-Bereich. Dabei dürften die Auswirkungen durch die US-Zölle geringer sein als zunächst mit einem pauschalen Abschlag von zehn Prozent unterstellt.

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Infineon-Aktien legen zu - Jefferies lobt Segmentmarge

Im XETRA-Handel am Dienstag sprang die Infineon-Aktie letztlich um 4,58 Prozent auf 35,30 Euro nach oben. Sollten sie das Kursplus bis zum Handelsschluss halten, wäre es der stärkste Börsentag seit drei Monaten.

Der Halbleiterhersteller wird für das laufende Geschäftsjahr wieder optimistischer. So soll die Segmentergebnis-Marge 2024/25 im hohen Zehn-Prozentbereich liegen. Zuletzt hatte Infineon einen mittleren Zehner-Prozentbereich in Aussicht gestellt. Erst im Mai hatte der Dax-Konzern seine Prognose wegen des schwachen US-Dollars sowie der US-Zölle gesenkt.

Die Segment-Marge von Infineon im dritten Geschäftsquartal liege mit 18 Prozent klar über seiner Annahme von 15 Prozent, schrieb Analyst Janardan Menon vom Investmenthaus Jefferies in einer ersten Einschätzung. Grund sei eine unerwartet starke Erholung in den Industrie-Segmenten PSS und GIP. Für die beiden Segmente rechne das Unternehmen zudem mit einem überdurchschnittlichen Wachstum im laufenden Quartal.

Eine bessere Profitabilität in der zweiten Geschäftsjahreshälfte sei eine positive Überraschung, schrieb Analyst Malte Schaumann von Warburg Research. Nicht zuletzt, weil andere Unternehmen aus der Halbleiterbranche jüngst mit ihren Margenzielen enttäuscht hätten. Mit dem neuen, höheren Margenziel für das gesamte Geschäftsjahr liege Infineon sowohl über seiner Annahme als auch über der Konsensschätzung.

/nas/mis

NEUBIBERG (dpa-AFX)

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16.09.2025Infineon OverweightBarclays Capital
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01.08.2025Infineon NeutralJP Morgan Chase & Co.
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30.06.2023Infineon UnderperformJefferies & Company Inc.
09.06.2023Infineon UnderperformJefferies & Company Inc.
12.05.2023Infineon UnderperformJefferies & Company Inc.
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