Welche Strategien in Zickzack-Märkten wirklich funktionieren
Die Kurse an den Börsen laufen seitwärts. Trotzdem können Anlegen Geld verdienen. Welche Strategien erfolgversprechend sind, worauf Anleger achten müssen. Mit großer Seitwärts-Range-Tabelle.
Werte in diesem Artikel
von Georg Pröbstl, Euro am Sonntag
Der deutsche Windmühlenbauer Nordex stellt auch Windkraftanlagen her, die auf hoher See viel Strom produzieren sollen. Das ist eine komplexe Aufgabe, denn die oft stürmischen Verhältnisse auf dem Meer belasten das Material enorm.
Wie ein Wellenmeer sieht auch die Nordex-Aktie aus. Seit fünf Monaten geht es mit der Aktie auf und ab, insgesamt sieben Mal machte die Notierung dabei eine kräftige Wende: Zum Teil schon binnen weniger Wochen fiel der Kurs dabei nicht selten um 15 bis 25 Prozent, um dann ebenso schnell wieder auf sein altes Niveau zu klettern. Der Wert pendelt damit in einer Handelsspanne zwischen 6,50 und 8,40 Euro. Im Moment notiert die Aktie des Windkraftexperten wieder am unteren Ende.
Während Seitwärtsbewegungen viele Anleger nerven, lauern andere Börsianer bei Nordex jetzt schon in den Startlöchern. Sie setzen darauf, dass die Aktie weiterhin in ihrer Handelsspanne bleibt und sie dadurch schöne Gewinne einfahren. Denn schließlich drehte der Wert seit Ende April bereits vier Mal von diesem Kursniveau nach oben und brachte dabei meist schnelle Gewinne um 20 Prozent.
Nordex ist allerdings nicht der einzige Titel auf dem Börsenparkett, der seit Längerem in einer TradingRange läuft. Immer wieder können Aktien nämlich aus solchen Bandbreiten auch über längere Zeit einfach nicht ausbrechen und ihr Chart fällt nach kurzen Erholungsphasen wieder in ein früheres Tal zurück.
Wegen der Gewinnchancen, die in solchen Kursverläufen stecken, hat €uro am Sonntag die deutschen Indizes DAX, MDAX, TecDAX und SDAX durchleuchtet und aus den insgesamt 160 Mitgliedern der vier Indizes 15 Werte herausgefiltert, bei denen eine solche Handelsspanne derzeit besonders ausgeprägt ist (siehe unten). Dabei verspricht aber nicht nur das Direktinvestment in die jeweilige Aktie ein schönes Plus. Mit Derivaten ist oft mehr drin – und das bei geringerem Risiko.
„Notiert eine Aktie am unteren Ende eines Korridors, kann man zwar den Basiswert kaufen und auf eine Erholung setzen. Doch dafür greift man besser zu Zertifikaten. Bei diesen kann man je nach Risikoneigung einen mehr oder weniger großen Sicherheitspuffer einbauen und erzielt in vielen Fällen höhere Renditen“, erklärt Sven Ulbrich, Experte für strukturierte Produkte beim Derivatehaus Oaklet in Frankfurt. Wer Handelsspannen nutzen will, kann verschiedene Strategien nutzen.
Die Bonusstrategie. Hier greifen Anleger zu Bonuszertifikaten. „Bei diesen Produkten können Börsianer durch die Wahl von Sicherheits- und Bonuslevel das Risiko gut an ihr eigenes Risikoprofil oder ihre Erwartung anpassen“, weiß Derivatespezialist Ulbrich. Dabei gilt: Umso niedriger der Sicherheitslevel, umso geringer das Risiko – aber auch die mögliche Maximalrendite.
Konkretes Beispiel: Das Bonuszertifikat auf Nordex hat seinen Sicherheitslevel bei sechs Euro und den Bonuslevel bei 10,50 Euro. Bleibt Nordex nun bis zur Fälligkeit des Zertifikats (ISIN: DE000CM4T5N2) am 15. Dezember 2011 weiterhin in seiner Spanne von 6,50 bis 8,40 Euro, erhält der Anleger 10,50 Euro – das ist in diesem Fall auch die mögliche Obergrenze für die Auszahlung. Beim aktuellen Kurs des Zertifikats von 6,88 Euro beträgt die Rendite damit 51,3 Prozent.
Fällt die Nordex-Aktie dagegen, dann drohen dem Anleger erst unterhalb von sechs Euro Verluste. Aktuell besteht damit ein Sicherheitspuffer von knapp zwölf Prozent. Anders beim Direktinvestment in Nordex. Bleibt die Aktie bis Dezember 2011 in ihrer Spanne und notiert dann beispielsweise bei 8,40 Euro, liegt das Plus lediglich bei 27 Prozent – und das ohne Sicherheitspuffer.
- Exklusiv -
Euro am Sonntag hat Aktien aus DAX und Co herausgefiltert, bei denen sich in den vergangenen Monaten Handelsspannen bildeten :
15 Aktien für die Seitwärts-Range (PDF)
Die Discountstrategie. Während beim Bonuszertifikat der Sicherheitslevel nicht erreicht werden sollte, partizipieren Anleger bei Discount-zertifikaten von vorneherein am Lauf einer Aktie. Sie steigen allerdings günstiger – eben mit Discount – ein. Dieser Abschlag zum aktuellen Kurs der Aktie ist dabei um so größer, je niedriger die Gewinnobergrenze (Cap) gewählt wird. Diese beschränkt zwar mögliche Kursgewinne. Da man bei Range-Spekulationen aber davon ausgeht, dass eine Aktie nicht über die Obergrenze des Korridors steigt, ist die begrenzte Gewinnchance zu verschmerzen. Beispiel: Ein Discounter auf Nordex (ISIN: DE000DB6TBP6) hat einen Cap bei acht Euro. Beim aktuellen Discount von 11,7 Prozent liegt das maximale Plus bis zum Ende der Laufzeit am 14. Dezember 2011 bei 32,7 Prozent. Auch hier schneidet das Zertifikat besser ab als das Direktinvestment – sofern die Aktie in der Handelsspanne bleibt. Denn die Aktie bringt dann nur ein maximales Plus von 27 Prozent.
Die Range-Strategie. Es gibt auch spezielle Range-Zertifikate, die für das Auf und Ab einer Aktie innerhalb einer Bandbreite konstruiert sind. Etwa ein Range-Zertifikat auf BASF (ISIN: DE000SG1R4U3). Die Aktie läuft seit Mai zwischen 40 bis 48 Euro. Das Zertifikat bringt bis 17. Dezember ein Plus von 17,8 Prozent, falls sich die BASF-Aktie bis dahin in einer Spanne zwischen 35 und 55 Euro bewegt. Doch Vorsicht: Berührt die Aktie eine dieser Marken, erleiden Anleger Totalverlust.
Das Angebot an Range-Zertifikaten ist beschränkt. Wer seinen gewünschten Basiswert nicht findet, kann sich ein eigenes Vehikel bauen:
Bonus-Reverse-Bonusstrategie. In diesem Fall setzt man nicht nur auf ein Bonuszertifikat, sondern kauft zusätzlich ein Reverse-Bonuszertifikat und spekuliert darauf, dass weder der tiefer liegende Sicherheitslevel des Bonuszertifikats noch der höhere Sicherheitslevel des Revers-Bonuszertifikat verletzt wird. „Durch die zwei Barrieren kann man im Idealfall doppelt kassieren und deutlich höhere Renditen einfahren“, berichtet Ulbrich. Bleibt etwa BASF in seiner Trading-Range, dann wird mit dieser Strategie aus einer einfachen Bonusrendite von 25,5 Prozent (etwa mit dem Bonuszertifikat ISIN: DE000BN5MUA3) bis zum Ende der Laufzeit am 16. Dezember 2011 durch den zusätzlichen Kauf des Reverse-Bonus-Zertifikats (ISIN: DE000BN6DLE1) ein Gewinn von über 50 Prozent.
Das für viele Anleger nervenaufreibende und scheinbar endlose Auf und Ab bei einigen Aktien wird für gewiefte Börsianer damit gleich doppelt spannend – und lukrativ.
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| Name | Hebel | KO | Emittent |
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| 17.10.2025 | BASF Outperform | Bernstein Research | |
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| 13.10.2025 | BASF Outperform | Bernstein Research | |
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| 17.10.2025 | BASF Outperform | Bernstein Research | |
| 13.10.2025 | BASF Kaufen | DZ BANK | |
| 13.10.2025 | BASF Outperform | Bernstein Research | |
| 13.10.2025 | BASF Buy | Deutsche Bank AG | |
| 13.10.2025 | BASF Outperform | Bernstein Research |
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| 13.10.2025 | BASF Hold | Warburg Research | |
| 10.10.2025 | BASF Hold | Jefferies & Company Inc. | |
| 02.10.2025 | BASF Neutral | UBS AG | |
| 02.10.2025 | BASF Hold | Jefferies & Company Inc. | |
| 29.09.2025 | BASF Neutral | UBS AG |
| Datum | Rating | Analyst | |
|---|---|---|---|
| 14.10.2025 | BASF Sell | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) | |
| 03.10.2025 | BASF Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
| 01.10.2025 | BASF Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
| 07.08.2025 | BASF Underweight | JP Morgan Chase & Co. | |
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