Prof. Otte-Kolumne Max Otte

China – Anker in der Krise?

04.07.11 17:01 Uhr

China – Anker in der Krise? | finanzen.net

Derzeit präsentiert sich China weiterhin als wachstumsstarkes Schwellenland und ein Anker der Weltwirtschaft.

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Aktien

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Indizes

164.465,0 PKT 320,0 PKT 0,19%

8.103,6 PKT -0,3 PKT 0,00%

2.059,9 PKT 3,0 PKT 0,14%

24.340,1 PKT 56,1 PKT 0,23%

569,3 PKT 0,7 PKT 0,12%

213,8 PKT 0,3 PKT 0,12%

48.711,0 PKT -20,2 PKT -0,04%

607,4 PKT -0,3 PKT -0,05%

5.746,2 PKT -3,0 PKT -0,05%

1.706,8 PKT -0,8 PKT -0,05%

12.817,6 PKT 24,0 PKT 0,19%

17.172,9 PKT -9,9 PKT -0,06%

PKT PKT

9.774,6 PKT 44,6 PKT 0,46%

18.580,1 PKT -13,6 PKT -0,07%

9.382,7 PKT 15,8 PKT 0,17%

3.471,4 PKT -1,5 PKT -0,04%

6.929,9 PKT -2,1 PKT -0,03%

13.242,8 PKT 79,1 PKT 0,60%

18.186,1 PKT 87,6 PKT 0,48%

4.892,5 PKT -2,3 PKT -0,05%

Über die nahezu zweistelligen Wachstumsraten würde sich jede etablierte Industrienation nur freuen.

Es kann wenig Zweifel daran bestehen, dass China – bereits jetzt die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt – die industrielle Großmacht der Zukunft sein wird. Aber der Weg dorthin wird ungerader verlaufen, als sich das viele derzeit vielleicht vorstellen.

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In den letzten Jahren beruhte die chinesische Wachstumsstrategie vor allem auf zwei Säulen: Exporten sowie Infrastruktur- und Bauinvestitionen. Die Vereinigten Staaten von Amerika, der wichtigste Exportpartner Chinas, sind aufgrund ihrer maroden Wirtschaft wahrscheinlich auf Jahre hinaus mit dem Wiederaufbau der eigenen Wirtschaft beschäftigt. Von dort können also keine großen Impulse für China kommen.

Aber auch die Binnenkonjunktur Chinas ist viel zu abhängig von einem Investitionsboom, der nicht ewig anhalten wird. So beträgt alleine die Überschusskapazität Chinas bei Zement mehr als der aktuelle Verbrauch von Japan, Indien und den USA zusammengenommen. Die überschüssige Produktionskapazität bei Stahl ist mehr als die Produktionskapazität von Japan und Südkorea zusammengenommen.

Irgendwann sind aber die meisten Stahlwerke, Brücken und Häuser gebaut. Und dann setzt ein negativer Akzelerationseffekt ein. Genauso, wie man in den vergangenen Jahren auch Stahlwerke brauchte, um mehr Stahlwerke zu bauen, fällt diese Nachfrage irgendwann aus. Arbeitskräfte in großem Umfang werden freigesetzt. Eine massive Rezession droht.

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Die chinesische Führung weiß das. Bislang hat man – wie in anderen Ländern auch – mit massiven Kreditprogrammen dagegengehalten. Im Jahr 2009 betrug die neue Kreditvergabe in China sagenhafte 29 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Aber ewig kann das nicht gut gehen. So glänzend Chinas Perspektiven langfristig auch sind: die Entwicklung des Landes ist keine Einbahnstraße.

Hinzu kommt, dass Chinas Rechtssystem immer noch nicht unseren europäischen Vorstellungen entspricht. Technologieklau und Übervorteilung ausländischer Konzerne grassieren.

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Ich sage daher meinen Zuhörern immer: „Mit Sicherheit wird in China viel Geld verdient. Aber seien Sie doch nicht so arrogant, dass Sie glauben, Sie würden das Geld verdienen können. Das machen die Chinesen schon lieber selber!“

Stattdessen gibt es so viele schöne billige Aktien in Europa und den USA. Als Klassiker ist Procter & Gamble gerade recht billig. Auch Nestlé ist noch relativ günstig zu haben. Damit haben Sie zwei der sichersten Titel der Welt. Wenn Sie Titel mit normalen Geschäftsmodellen kaufen wollen, die dafür noch billiger sind, denken Sie über RWE, E.ON, Energias de Portugal, Telefonica oder France Telecom nach. Alle diese Titel sind krisensicher.

Und wenn Sie es riskanter mögen, dann schauen Sie sich mal einige Aktien in den europäischen Randstaaten an.

Prof. Dr. Max Otte ist Herausgeber des PRIVATINVESTOR (www.privatinvestor.de) und Geschäftsführender Gesellschafter der IFVE Institut für Vermögensentwicklung GmbH. Ziel des Instituts ist die Aktienanalyse und die Entwicklung von Aktienstrategien für Privatanleger.Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

In eigener Sache

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09.01.2023EON SE UnderweightMorgan Stanley
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11.05.2021EON SE UnderweightMorgan Stanley

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