Osram erobert nach neuer Jahresprognose Rekordhoch

Die Papiere des Börsenneulings kletterten in der Spitze bis auf 29,80 Euro. Seit ihrer Erstnotiz im Juni haben die Titel damit rund 20 Prozent gewonnen. Der breit gefasste CDAX stand am Mittwoch 0,04 Prozent höher.

Zwar bekam der Lichtspezialist auch im dritten Geschäftsquartal die Umbrüche in der Branche zu spüren, allerdings wächst bei der ehemaligen Siemens-Tochter die Zuversicht. Daher rechnet der Vorstand im laufenden Geschäftsjahr nun unter dem Strich mit einem Überschuss. Im abgelaufenen Quartal schrumpfte der Umsatz um zwei Prozent, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (EBITA) schnellte indes deutlich nach oben. Der Überschuss fiel allerdings wegen der Kosten für den Konzernumbau. Osram baut tausende Stellen ab und verkauft oder schließt Fabriken.

Das organische Umsatzwachstum sowie das bereinigte EBITA der ehemaligen Siemens-Tochter hätten die Erwartungen übertroffen, schrieb Investmentanalyst Walter Schneider von der Landesbank Baden-Württemberg in einer Studie. Zudem hob er die teilweise gestiegenen Gesamtjahresprognosen des Unternehmens hervor.

Analyst Sebastian Growe von der Commerzbank bezeichnete die Zahlen als solide. Er müsse nun seine EBITA-Schätzung für das laufende Geschäftsjahr erhöhen, was ihn mit Blick auf seine EBITA-Prognose für das kommende Jahr zuversichtlich stimme. Auch nach dem kräftigen Kursanstieg seit dem Börsengang seien die Papiere - etwa relativ zu denen des Vergleichsunternehmens Philips - attraktiv bewertet. Growe stuft Osram mit "Buy" und einem Kursziel von 34 Euro ein.

Etwas verhaltener äußerte sich hingegen JPMorgan-Analyst Andreas Willi. Mit Blick auf die gestiegenen Unternehmensprognosen schrieb er in einer Studie, dass die Ziele von Osram für das zweite Halbjahr zuvor konservativ gewesen seien. Mittelfristig sorge er sich mit Blick auf die Positionierung des Unternehmens sowie den Übergang zu einer stärkeren Ausrichtung auf den LED-Markt. Vor diesem Hintergrund votiert Willi mit "Underweight". Kurzfristig sei die positive Kursreaktion auf die Resultate aber nachvollziehbar, da Osram als unabhängiges Unternehmen einen guten Start hingelegt habe./mis/rum