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Jeff Bezos arbeitete als Jugendlicher bei McDonald´s
• Amazon-Gründer absolvierte Physikstudium
• Reichster Mensch der Welt hat bei Star Trek mitgespielt
Erste Lebensstationen
Jeff Bezos wurde am 12. Januar 1964 in Albuquerque, New Mexico geboren. Bezos leibliche Eltern trennten sich bereits ein Jahr nach seiner Geburt. Drei Jahre später heiratete seine Mutter Jacklyn Gise den gebürtigen Kubaner Miguel Bezos, welcher Jeff schließlich adoptierte. In einfachen Verhältnissen aufwachsend, nahm er bereits mit 16 Jahren seinen ersten Nebenjob an und verdiente so etwas Geld bei der Fastfood-Kette McDonald's, dort verweilte er allerdings nicht lange. Denn schon damals wollte der heute 1,71 Meter große Vorzeigevisionär auf eigenen Beinen stehen und gründete nach der High School zusammen mit seiner damaligen Freundin ein Sommercamp für Kinder. Die Fünft- und Sechstklässler sollten während des zehntägigen Camps lernen, neue Denkweisen auszuprobieren, eine Methode die Bezos bis heute praktiziert.
Akademischer Werdegang des Amazon-Gründers
Doch letztendlich schlug er eine akademische Laufbahn ein: Im Jahre 1986 schloss er sein Studium der Informatik und Elektrotechnik an der Princeton University mit Bestnoten ab. 1990 schloss er sich der Investmentbank D.E. Shaw & Co. an, bei der er innerhalb weniger Jahre zum Vizepräsidenten aufstieg. Er begann, sich mit dem Internet zu beschäftigen und merkte, dass diese neue Technologie jährlich um mehr als 2.000 Prozent wuchs. Bei einer Rede in Princeton im Jahre 2010 sagte er einmal: "Die Idee, ein Online-Buchgeschäft zu entwickeln mit Millionen von Titeln, also etwas, das in der physischen Welt einfach nicht existieren kann, war aufregend für mich." Heute kennt man dieses Online-Buchgeschäft unter dem Namen Amazon.
Bezos' Lebenswerk Amazon: Die Fakten
Die Geschichte von Amazon beginnt 1994 in einer Garage in Seattle, mit an Bord: MacKenzie Scott, seine damalige Ehefrau. Was als Online-Buchladen begann, entwickelte sich zum größten Versand- und Dienstleistungsunternehmen der Welt.
Am 16. Juli 1995 verkaufte Amazon das erste Buch mit dem Titel "Fluid Concepts and Creative Analogies: Computer Models of the Fundamental Mechanisms of Thought" von Douglas R. Hofstadter. Ein Exemplar steht heute im Eingang des Amazon-Hauptgebäudes in Seattle.
Anfang Februar 2021 kündigte Jeff Bezos allerdings an, den Sitz des Vorstandsvorsitzenden abzugeben. Sein Nachfolger soll Andy Jassy werden, der bis dahin die erfolgreiche Cloud-Sparte bei Amazon verantwortete. "Jeff wird weiterhin nicht nur sehr engagiert bleiben, sondern auch seine Fingerabdrücke in vielen Bereichen der Produktentwicklung und Innovation hinterlassen, außerdem bleibt er unser größter Einzelaktionär", äußerte sich hingegen Amazon Vize Brian Olsavsky, laut der Tagesschau.
Jeff Bezos' Privatleben und weiteres Wirken
Laut dem Vermögensmagazin Forbes besitzt Jeff Bezos heute ein geschätztes Vermögen von rund 192 Milliarden US-Dollar (Stand: 18.02.2021). Damit ist Bezos wieder der reichste Mensch der Welt, nachdem er Anfang des Jahres kurzzeitig von Tesla-Gründer Elon Musk überholt worden war. Musks Vermögen wird laut dem Vermögensmagazin Forbes inzwischen auf rund 173 Milliarden US-Dollar (Stand: 18.02.2021) geschätzt. Der Bloomberg Billionaires Index hingegen, schätzt das Vermögen von Elon Musk auf 190 Milliarden US-Dollar (Stand: 18.02.2021) und somit nur knapp hinter dem von Jeff Bezos.
Mit seiner inzwischen geschiedenen Ehefrau MacKenzie Scott hat der Amazon-Gründer vier Kinder. Gerüchten zufolge hatte er schon vor der Trennung eine Affäre mit der Journalistin Lauren Sanchez, woraufhin das Paar im Januar 2019 die Trennung bekannt gab. Inzwischen sind Bezos und Sanchez auch offiziell in einer Beziehung. Seiner Ex-Frau übertrug er nach der Scheidung Aktien im Wert von rund 40 Milliarden US-Dollar, damit stieg MacKenzie Scott zur viertreichsten Frau der Welt auf.
Außerdem gilt der Amazon-Gründer als großer Star Trek-Fan, sein Status verschaffte ihm in einem Film schon einen Kurzauftritt in einem Alien-Kostüm im Jahr 2016.
Mit seinem Vermögen kauft sich Bezos nicht nur teure Anwesen und andere Luxusgüter, sondern setzt sich auch für gemeinnützige Ideen ein. So spendete er 2012 insgesamt 2,5 Millionen US-Dollar für eine Homo-Ehe-Kampagne und unglaubliche 42 Millionen US-Dollar für das Projekt "The Clock of the Long Now". Nur ein Jahr später erwarb er die Washington Post für insgesamt 250 Millionen US-Dollar, was ihm sogar den Zorn des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump einbrachte, da die Washington Post immer wieder negativ über den Ex-Präsidenten berichte.
Neben Amazon ist Bezos auch für sein privates Raumfahrtunternehmen Blue Origin bekannt, welches er im Jahr 2000 gründete. Das ursprüngliche Ziel von Blue Origin war eine wiederverwendbare, senkrecht startende und landende Trägerrakete zu entwickeln. Inzwischen arbeitet das Unternehmen aber an mehreren Vorhaben, wie am "New Glenn"- oder "Mondlander"-Projekt. Wie die Internetseite t3n.de Ende 2020 berichtete, soll Blue Origin mit seiner "New Glenn"-Rakete inzwischen auf der NASA-Liste für potenzielle Auftragsnehmer stehen. Die 95 Meter lange "New Glenn"-Rakete soll als Transportmittel für Raumfracht bei Weltall-Missionen eingesetzt werden, ihre ersten Testflüge sollen im Jahr 2021 stattfinden, wie t3n.de schrieb.
Bezos' Vorliebe für Bewertungen
Was macht Jeff Bezos zu einem der erfolgreichsten Unternehmer der Welt? Diese und viele weitere Fragen versuchte der US-Journalist Brad Stone in seinem 2013 veröffentlichten Buch "Der Allesverkäufer" zu beantworten. Stone führte dafür über 300 Interviews mit aktuellen und ehemaligen Angestellten von Amazon und warf einen genauen Blick auf die Vergangenheit von Jeff Bezos.
Schon während seiner Schulzeit hatte Jeff Bezos ein Faible für Bewertungen. So entwickelte er eine Methode, um seine Lehrer zu bewerten. Er konstruierte einen Fragebogen, den er an seine Klassenkameraden verteilte. Die Ergebnisse stellte er am Ende grafisch dar.
Ständig ist er auf der Suche nach weiteren Einsparmöglichkeiten und Bereichen, in denen noch effizienter gearbeitet werden kann. Darunter haben vor allem die Mitarbeiter in den Logistikzentren zu leiden, weswegen Amazon immer wieder in der Kritik steht. Auch der Einzelhandel ist nicht gut auf den Mann aus Albuquerque zu sprechen, da er diesem mit Niedrigpreisen und der großen Marktmacht große Probleme bereitet. Es bleibt abzuwarten, welche Branche der heute 56-Jährige als nächstes aufmischen will.
Felix Spies / Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Marvin Joseph/The Washington Post via Getty Images, TOMMASO BODDI/AFP/Getty Images