Tesla-Aktie im Blick: Autonomes Fahren weiter in der Kritik - Influencer-Test misslingt

Elon Musk versprach bereits 2016, dass Tesla bis Ende 2017 eine vollständig autonome Küste-zu-Küste-Fahrt zwischen Los Angeles und New York absolvieren würde. Acht Jahre später wagte sich ein Influencer-Duo an genau diesen Test - mit ernüchterndem Ergebnis.
Werte in diesem Artikel
• Tesla-Influencer wollten mit FSD-Software 13.9 eine autonome Küstenfahrt starten und scheiterten nach 100 Kilometern
• Test verdeutlicht wiederholte FSD-Probleme, besonders bei Bahnübergängen
• Experten kritisieren Teslas reines Kamera-System ohne Lidar und sehen Grenzen bei schwierigen Bedingungen
Früher Fehlschlag bei ambitioniertem Roadtrip
Das Tesla-Influencer-Duo "Bearded Tesla" startete kürzlich einen ambitionierten Versuch: Mit einem Tesla Model Y und der neuesten Full Self-Driving Software Version 13.9 wollten sie die rund 4.000 Kilometer zwischen San Diego, Kalifornien, und Jacksonville, Florida, vollständig autonom zurücklegen. Wie aus einem Bericht von Electrek hervorgeht, scheiterte das Experiment jedoch bereits nach etwa 100 Kilometern spektakulär.
Das Fahrzeug überfuhr mit hoher Geschwindigkeit Straßenschutt, der laut den Berichten leicht hätte erkannt werden können. Der Beifahrer bemerkte das Hindernis bereits weit im Voraus, doch der Fahrer hatte seine Hände nicht am Lenkrad - wie es das FSD-System eigentlich erfordert. Erst im letzten Moment griff er ein, doch da war es bereits zu spät. Der Unfall beschädigte den Stabilisator und die Aufhängung des Model Y schwer, das Fahrzeug warf zahlreiche Warnmeldungen aus.
Die Influencer schafften gerade einmal 2,5 Prozent der geplanten Strecke, bevor ihr Tesla-Roadtrip ein jähes Ende fand. Der teure Schaden dürfte sich auf mehrere Tausend US-Dollar belaufen - eine Reparatur, die Tesla nach Einschätzung von Investoren-Kritiker Ross Gerber nicht übernehmen wird.
Systemische Probleme bei Teslas FSD-Technologie
Der gescheiterte Influencer-Test reiht sich in eine Serie problematischer FSD-Vorfälle ein, die in den vergangenen Monaten Schlagzeilen gemacht haben. Wie NBC News in einer umfassenden Recherche aufdeckte, kämpft Teslas Full Self-Driving System besonders mit Bahnübergängen. Sechs Tesla-Fahrer berichteten dem Sender von gefährlichen Situationen, bei denen das System herabgelassene Schranken und blinkende Warnlichter schlicht ignorierte.
Ein besonders drastischer Fall ereignete sich in Pennsylvania: Ein Tesla fuhr im FSD-Modus direkt auf Bahngleise und wurde Minuten später von einem Güterzug gestreift. Die Insassen konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen, das Fahrzeug wurde jedoch beschädigt. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA bestätigte NBC News gegenüber, dass sie bereits mit Tesla über die Probleme bei Bahnübergängen gesprochen habe.
Das eigentliche Problem liegt tiefer: Tesla nutzt für sein FSD-System ein sogenanntes End-to-End-Neuronales Netzwerk, das ausschließlich auf Trainingsdaten basiert und keine menschlich programmierten Regeln enthält. Phil Koopman von der Carnegie Mellon University sieht als einzige mögliche Erklärung, dass Teslas FSD-System nicht ausreichend auf Bahnübergangs-Szenarien trainiert wurde. Der Experte betont dabei, dass Tesla-Ingenieure bei der Auswahl der Trainingsdaten entscheiden müssen, welche Videos in das System eingespeist werden - und es sei unklar, wie viele Beispiele von Bahnübergängen sie dabei berücksichtigt hätten.
Kritik an Teslas Vermarktungsstrategie
Der gescheiterte Roadtrip verstärkt die Kritik an Teslas Vermarktung der FSD-Technologie. Ross Gerber von Gerber Kawasaki urteilte scharf über den Fehlschlag und betonte, dass das System "nicht das Sicherheitsniveau besitzt, das notwendig ist, um es Full Self-Driving zu nennen". Wie aus einem Bericht bei Benzinga hervorgeht, zweifelt der Investor grundsätzlich daran, ob Tesla mit seinem kamerabasierten Ansatz jemals echte Autonomie erreichen kann.
Die Konkurrenz macht es vor: Waymo, Googles Robotaxi-Sparte, hat bereits über 96 Millionen fahrerlose Kilometer absolviert und nutzt dabei zusätzlich zu Kameras auch Lidar-Sensoren und Audioempfänger zur Geräuscherkennung. Tesla hingegen setzt ausschließlich auf Kameras und Software - ein Ansatz, der bei schwierigen Lichtverhältnissen und unerwarteten Hindernissen an seine Grenzen stößt.
Trotz der anhaltenden Probleme bewirbt Tesla sein FSD-System weiterhin aggressiv in den sozialen Medien. Erst kürzlich postete das Unternehmen, dass Fahrer sich nur zurücklehnen und die Straße beobachten müssten - genau das, was die Influencer getan hatten, bevor ihr Tesla in die Trümmer fuhr. Die Realität zeigt jedoch: Bis zur versprochenen vollautonomen Fahrt ist es noch ein weiter Weg.
D. Maier / Redaktion finanzen.net
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