ROUNDUP: Nike kämpft mit geplanter Kehrtwende - Aktie fällt deutlich

19.12.25 13:14 Uhr

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BEAVERTON (dpa-AFX) - Der US-Sportartikelkonzern Nike ist auf dem Weg aus seiner Krise wieder ins Straucheln gekommen. Zwar konnte der Rivale von adidas und Puma (PUMA SE) insgesamt mehr Geschäft vorweisen als von Experten gedacht. An entscheidenden Stellen hapert es aber weiterhin, im wichtigen Riesenmarkt China etwa oder bei der Marke Converse. Nike-Chef Elliott Hill, der das Unternehmen nach einigen harten Enttäuschungen wieder an die Spitze führen soll, sieht den Konzern nach dem zweiten Geschäftsquartal (Ende November) noch nicht am Ziel. Anleger zeigen sich ungeduldig und ließen die Aktie am Freitag kräftig fallen, auch weil im laufenden Quartal wieder ein Umsatzknick droht.

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Das Papier sackte im vorbörslichen US-Handel um mehr als zehn Prozent ab. Damit dürfte sich das Kursminus seit Jahresbeginn von gut 13 Prozent im regulären Handel noch spürbar ausweiten. Mit Kursen von unter 60 Dollar wäre das Unternehmen noch weiter von alten Höhen entfernt - vor vier Jahren war die Aktie teils noch gut 179 Dollar wert. Auch die deutschen Konkurrenten Adidas und Puma gerieten zunächst in Mitleidenschaft, sie konnten den Druck aber im Verlauf einigermaßen abschütteln.

Nike sucht derzeit den Weg aus einem Tief, in das sich das Unternehmen selbst manövriert hatte. Der Konzern hatte in den vergangenen Jahren auf Kosten des Einzelhandels sehr stark auf den Direktvertrieb gesetzt. Vor allem im wichtigen US-Markt konnten daher konkurrierende Marken Nike Regalplatz in den Geschäften abnehmen - die Verkäufe litten darunter. Das Unternehmen müht sich nun, das Verhältnis zu seinen Einzelhandelspartnern wieder herzustellen.

In der Heimat lief es auch gar nicht so schlecht. Der Konzernumsatz insgesamt stieg im abgelaufenen Quartal im Jahresvergleich um ein Prozent auf 12,4 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen am Vorabend in Beaverton (Oregon) mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang gerechnet. Das verfing aber letztlich nicht. Probleme hat der US-Konzern nämlich weiter in China und mit seiner Marke Converse. Die Converse-Erlöse purzelten um 30 Prozent, diejenigen in China um 17 Prozent.

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China und der Direktvertrieb in eigenen Shops und über das Netz hätten enttäuscht, meinte Experte Poonam Goyal vom Analysedienst Bloomberg Intelligence. In China kämpft Nike nach eigenen Angaben mit sinkendem Publikumsverkehr in den Läden, zudem tut Nike sich schwer mit dem Abverkauf von Lagerbeständen.

Der vom Management angeschlagene Ton sei vorsichtiger gewesen als erwartet, urteilte RBC-Fachmann Piral Dadhania. Er monierte, dass für das dritte Quartal im Vergleich zum Vorquartal kein Signal einer wesentlichen Verbesserung des Umsatzwachstums und der Bruttomarge kam, was eine kurzfristig negative Perspektive für die Aktien des US-Konzerns stütze. "Nike scheint sich noch in der Übergangsphase seines Sanierungsprozesses zu befinden, mit einem wohl langsameren Erholungsverlauf als erwartet", ergänzte er.

Das sehen auch andere so. Für das dritte Geschäftsquartal wurde im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein leichter Umsatzrückgang prognostiziert, während die Markterwartung bei einem Anstieg um 1,5 Prozent liege, hieß es von JPMorgan.

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Zudem lasten auch noch die Zölle von US-Präsident Donald Trump auf dem Konzern. Die Bruttomarge - also das Verhältnis dessen, was nach den Herstellungskosten von den Verkaufspreisen übrig bleibt - sank um 3 Prozentpunkte auf 40,6 Prozent. Nike machte dafür vor allem die Einfuhrzölle in Nordamerika verantwortlich. Unter dem Strich sackte der Gewinn um ein knappes Drittel auf 792 Millionen Dollar ab, auch weil Nike mehr Geld für Marketing ausgab./men/mis/stk

Die Nike-Aktie fällt an der NYSE im vorbörslichen Handel zeitweise 10,50 Prozent auf 58,74 US-Dollar.
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