SAP-Manager Snabe verstärkt Siemens-AR
Stühlerücken bei Siemens: Der Industriekonzern hat eine ganze Reihe wichtiger Posten nachbesetzt.
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Besondere Bedeutung kommt der Berufung des derzeitigen Co-Vorstandschefs von SAP, Jim Hagemann Snabe, in den Aufsichtsrat zu. Der Manager soll die wichtige Technologie- und Software-Kompetenz des DAX-Riesen stärken.
Mit Snabe sei ein "international herausragender Experte" auf diesem Gebiet gewonnen worden, sagte der Chef des Siemens-Kontrollgremiums, Gerhard Cromme. Snabe bezeichnete seine Berufung als "große Ehre". Er freue sich, zum Unternehmenserfolg von Siemens beitragen zu können.
Schon heute arbeiten nach Konzernangaben mehr als 17.500 Software-Entwickler bei Siemens. Damit sei das Unternehmen das zweitgrößte Software-Unternehmen in Europa. Wie groß die Bedeutung des Bereichs für Siemens ist, lässt sich auch am Investitionsaufwand ablesen: So flossen im vergangenen Geschäftsjahr 40 Prozent des konzernweiten Forschungs- und Entwicklungsbudgets in die Entwicklung von Software.
Das hohe Engagement hat einen Grund: Die starke Position des Konzerns - Siemens rangiert im Bereich von sogenannter PLM-Software auf Platz 2 hinter Dassault Systèmes aus Frankreich - ist nach Einschätzung von Baader-Bank-Analyst Günther Hollfelder "ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zur Konkurrenz". PLM steht für Product Lifecycle Management und ermöglicht beispielsweise einen nahtlosen Übergang von der Entwicklung eines Produktes bis zu seiner Produktion.
Neben großen Wachstumsaussichten biete dieser Bereich ein überdurchschnittliches Margenwachstum. Zudem ist Siemens auch in der IT für den Gesundheitsbereich stark. "Da jemanden mit ausgewiesenem Software-Know-how in den Aufsichtsrat zu holen, macht Sinn. Das ist in-line mit der wachsenden Bedeutung des Softwarebereichs bei Siemens", sagte Hollfelder.
Snabe rückt auf den Posten von Ex-Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann nach, der zum Monatsende aus Ärger über die Ablösung von Siemens-Vorstandschef Peter Löscher freiwillig aus dem Aufsichtsrat von Siemens ausscheidet. Ackermann war auch zweiter stellvertretender Vorsitzender des Kontrollgremiums und damit Mitglied im Präsidium des Aufsichtsrats. Auf diese Position rückt nun Ex-Bayer-Chef Werner Wenning nach. Er sitzt seit Anfang des Jahres bei Siemens im Aufsichtsrat.
Auch für den vakanten Posten des Finanzvorstands gibt es einen Nachfolger. Der bisherige Amtsinhaber Joe Kaeser war an die Konzernspitze aufgerückt. Neuer Finanzvorstand wird nun der langjährige Kaeser-Vertraute Ralf Thomas, der bislang die Finanzen des Industrie-Sektors verantwortete. Thomas sei jahrelang die "rechte Hand" Kaesers gewesen, sagte ein Siemens-Insider dem Wall Street Journal Deutschland. Auch Kaeser selbst macht aus seiner Wertschätzung für den Manager kein Hehl: Thomas sei "einer der fähigsten und angesehensten Manager im Finanzbereich des Unternehmens", hatte er diesen schon im Dezember 2007 bei der Ernennung zum CFO des Sektors Industry gelobt. Er habe sein "volles Vertrauen".
Noch eine Neuerung im Vorstand gibt es: Die bisherige Arbeitsdirektorin bei Siemens, Brigitte Ederer, scheidet zum 30. September aus. Ihre Aufgaben übernimmt Technologievorstand Klaus Helmrich. Siemens betonte, Ederers Ausscheiden erfolge in gegenseitigem Einvernehmen und mache die angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels nötige enge Verzahnung des Technologie- und Personalressorts schon jetzt möglich. Einem Bericht der Süddeutschen Zeitung zufolge soll es hinter den Kulissen aber handfesten Streit gegeben haben. So hätten sich die mächtigen Arbeitnehmer gegen Ederer gestellt und der Berufung von Kaeser zum CEO nur unter der Bedingung zugestimmt, dass Ederer, die 2010 in den Vorstand berufen wurde, gehen muss. Ein Siemens-Sprecher wollte diesen Bericht nicht kommentieren.
Der Siemens-Gesamtbetriebsrat bestätigte auf Anfrage, dass es mit Ederer "Auseinandersetzungen hinsichtlich wirtschaftlicher Fragen und in Fragen der Unternehmenskultur" gegeben hatte. GBR-Sprecher Peter Kropp betonte jedoch, es gebe "keinerlei Verknüpfungen" zwischen Ederers Rückzug und einem angeblichen Streit um die Verlängerung des Arbeitsvertrages von GBR-Vorstand Lothar Adler. "Die Vorwürfe sind haltlos und völlig aus der Luft gegriffen." Die SZ hatte geschrieben, dass sich Ederer geweigert habe, den Vertrag von Adler zu verlängern. Aufgrund der bei Siemens geltenden Altersgrenze von 65 Jahren hätte sein Verbleib im Unternehmen extra genehmigt werden müssen. Adler soll dem Zeitungsbericht zufolge auch auf eine Beförderung gedrängt haben. All dies hätte die mächtige IG Metall gegen Ederer aufgebracht, berichtete das Blatt.
DJG/uqu/jhe
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