Schwache Konjunkturdaten

Aus diesen Gründen können Euro und Pfund ihre Gewinne ausbauen

04.09.19 17:01 Uhr

Aus diesen Gründen können Euro und Pfund ihre Gewinne ausbauen | finanzen.net

Der Euro und das britische Pfund haben am Mittwoch spürbar zugelegt.

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Die europäische Gemeinschaftswährung Euro wurde am Nachmittag mit 1,1024 US-Dollar bewertet. Am Morgen hatte der Euro noch unter 1,10 Dollar notiert. Noch am Dienstag war der Euro auf einen zweijährigen Tiefstand gefallen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzkurs auf 1,1018 (Dienstag: 1,0937) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9076 (0,9143) Euro.

Unterstützung erhielt der Euro durch Äußerungen der designierten EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Sie bekräftigte zwar ihre Haltung, dass die Geldpolitik im Euroraum locker bleiben müsse. Allerdings lenkte sie während einer Anhörung vor dem EU-Parlament den Blick auf negative Nebenwirkungen der seit Jahren extrem expansiven Ausrichtung der EZB. Lagarde soll Anfang November dem aktuellen EZB-Präsident Mario Draghi nachfolgen.

Zudem wurde der Euro durch die Regierungsbildung in Italien gestützt. Ministerpräsident Giuseppe Conte stellte die designierten Regierungsmitglieder vor, die am Donnerstag vereidigt werden sollen. Am Dienstag hatte sich die Fünf-Sterne-Bewegung bei einer Onlineabstimmung für eine Koalition mit den Sozialdemokraten (PD) ausgesprochen. Die Kurse italienischer Staatsanleihen legten merklich zu.

Gestiegen ist auch der Kurs des britische Pfunds. Dem britischen Parlament war am Dienstagabend ein erster Schritt gelungen, um einen EU-Austritt ohne Anschlussvereinbarung Ende Oktober zu verhindern. Der britische Premierminister Boris Johnson will am 15. Oktober ein neues Parlament wählen lassen, sollten ihm die Abgeordneten den Weg zu einem Brexit ohne eine Einigung mit der EU per Gesetz versperren. Noch am Dienstag war das Pfund zum Dollar auf ein mehrjähriges Tief gefallen.

Die Erholung des Pfundes könnte laut Analyst David Lusow vom Handelshaus IG nur vorübergehender Natur sein. Neuwahlen würden viele Risiken bergen. "Johnson will damit insbesondere auf Zeit spielen und eventuell seinen Vorsprung bei den aktuellen Umfragen ausnutzen", so Lusow. Ein Brexit ohne eine Einigung mit der EU werde durch Neuwahlen wahrscheinlicher. Die Kurse italienischer Staatsanleihen legten zu.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,90255 (0,90885) britische Pfund, 117,03 (116,05) japanische Yen und 1,0848 (1,0829) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (etwa 31 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1548 Dollar gehandelt. Das war gut ein Dollar mehr als am Vortag.

/bgf/mis

FRANKFURT (dpa-AFX)

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