Teslas Drahtseilakt

Tesla-Investor Ross Gerber: "Musk setzt Ziele, die unmöglich zu erreichen sind"

18.12.17 05:59 Uhr

Tesla-Investor Ross Gerber: "Musk setzt Ziele, die unmöglich zu erreichen sind" | finanzen.net

Mit jedem Versprechen, das Tesla-Chef Elon Musk nicht hält, bröckelt das Vertrauen der Investoren ein Stück mehr. Doch trotz sich mehrender Zweifel halten viele Tesla-Investoren, auch Ross Gerber, dem Elektroautobauer weiterhin die Stange. Gerber hat dafür einen gewichtigen Grund.

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Teslas Hoffnungsträger, das erste Modell für den Massenmarkt ‚Model 3‘, verlangt den Tesla-Investoren weiterhin einiges an Nerven ab. Angefacht von Musks vollmundigen Versprechungen, haben Investoren die Tesla-Aktie im Laufe des Jahres in immer größere Höhen gehoben. Nun wollen sie jedoch allmählich Resultate sehen und werden langsam nervös. Auch Tesla-Investor Ross Gerber, CEO von Gerber Kawasaki Wealth & Investment Management, geht es so. Er ist bereits seit fünf Jahren in Tesla investiert und hält aktuell knapp 28.000 Tesla-Anteile. "Die Wall Street möchte wissen, wie viele Autos Tesla in einer Woche herstellt und ich glaube nicht, dass dieser Wunsch unberechtigt ist. Ich möchte das auch wissen", sagte Gerber gegenüber "thestreet.com". Solche Zahlen bleibt Tesla jedoch bislang schuldig. Musk verliert sich in schwammigen Aussagen, die auf manches schließen lassen, jedoch nicht konkret genug werden, um die Investoren nicht zu verunsichern.

Zitterpartie bei der Model 3-Produktion

Musk hatte vorausgesagt, dass Tesla im Dezember mehr als 20.000 Model 3 herstellen werde. Ein weiteres nicht eingehaltenes Versprechen - im dritten Quartal des Geschäftsjahres stellte Tesla lediglich 260 Stück her. Musks Ziel war damit nicht mehr zu halten. Als Grund für die niedrige Stückzahl führte der Tesla-Chef im Anschluss an die Veröffentlichung der Quartalsergebnisse "Produktionsengpässe" bei der Batterieproduktion an. Für Ende 2018 hat Musk bereits 10.000 Einheiten pro Woche in Aussicht gestellt. Aufgrund der hohen Nachfrage hat Tesla die Produktionsziele schrittweise angehoben. Im August hatte der Autobauer erklärt, es gäbe bereits 455.000 Reservierungen für den Model 3. Ross Gerber ist noch zuversichtlich, dass Tesla die Probleme mit der Batteriefunktion in den Griff bekommt und die Model 3-Produktion wieder auf Kurs bringt. Er spreche oft mit Tesla-Mitarbeitern, die ihm diesen Eindruck vermittelten, sagte der Tesla Investor "thestreet". Viele Fehler könne sich Tesla nun allerdings nicht mehr erlauben.

Gerber: "Wenn ich im Januar nicht viele Model 3 sehe, bin ich besorgt"

Viel Geduld scheint Gerber für Tesla dem Vernehmen nach nicht mehr aufbringen zu wollen. Er werde besorgt sein, wenn im Januar nicht viele Model 3 zu sehen sein würden, so der Investor. Die Schätzungen für Model 3-Lieferungen für das nächste Jahr, hätte sein Unternehmen bereits gesenkt, doch es sei an diesem Punkt schwer, verbindliche Aussagen zu machen. Musk sei inzwischen dafür berüchtigt, Ziele zu setzen, die unmöglich zu erreichen sind, so Gerber. Die Frage, die sich daher auch für den Investor selbst stellt, ist: "Warum investieren wir in einen CEO, der phantastische Visionen hat und überaggressive Ziele setzt?" Auch die Antwort gibt Gerber selbst: "Weil wir das bei einem CEO sehen wollen."

Folgt Musk einer bekannten Erfolgsstory nach?

Gerber hat auch ein Beispiel, bei dem ein ähnlicher CEO letztendlich sehr erfolgreich war: Amazon-Chef Jeff Bezos. Musk habe das gleiche Denken, das Jeff Bezos hatte, so Gerber. Überhaupt würde er dies über fast jede transformative Firma sagen - "dass die meisten Leute zu der Zeit nicht wirklich daran glauben." Von diesem Standpunkt aus, scheint das weitere Vertrauen, das unter anderem Gerber in Tesla setzt, nachvollziehbar. Zum aktuellen Stand erzielt auch Amazon-Gründer Jeff Bezos noch eher dünne Margen. Beständige Investitionen in den Ausbau des Geschäfts und die Erschließung neuer Geschäftsbereiche schlagen weiterhin in der Bilanz zu Buche. Doch dass Amazon irgendwann nachhaltig profitabel sein und kräftige Gewinne abwerfen wird, daran zweifeln nur noch wenige Aktionäre, die auf den Erfolg Amazons wetten.

Ross Gerber bleibt für Tesla jedenfalls weiterhin bullisch - wegen "zukünftiger Produktinnovation". Dabei erwartet der Investor, dass Musk noch lange Zeit mit Tesla "verheiratet" sein werde - entgegen Spekulationen, wonach Musk seine Unternehmen SpaceX und Tesla verschmelzen könne. Gerber glaubt: "Das wird niemals passieren. Tesla ist wie Musks Amazon."

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Hadrian / Shutterstock.com, VCG/VCG via Getty Images

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