DAX schließt tiefrot -- US-Börsen schließen deutlich über Tagestiefs -- Daimler senkt Prognose für Finanzsparte -- Vonovia hebt Ziel an -- Huawei-CFO verhaftet -- Beige Book, SGL, Software AG im Fokus
RWE dementiert Bericht: Kohleausstieg lässt Gewinn nicht steigen. Deutsche Bank geht nach Geldwäsche-Razzia in die Offensive. US-Handelsdefizit markiert Zehnjahreshoch. Aktien der Immobilienbranche gefragt - 'Substanzwerte gesucht'. Carl Zeiss rückt in MDAX auf - Knorr-Bremse künftig im SDAX.
Marktentwicklung
Der deutsche Aktienmarkt notierte am Donnerstag tief in der Verlustzone.
Der DAX eröffnete bereits leichter, gab danach weiter ab und fiel deutlich unter die psychologisch wichtige Marke von 11.000 Zählern. Bis zum Handelsende sank er um 3,48 Prozent auf 10.810,98 Punkte.
Auch der TecDAX gab nach einem tieferen Start im weiteren Handelsverlauf kräftig ab: Er ging letztendlich 2,69 Prozent im Minus bei 2.505,35 Punkten aus dem Handel.
Für Verunsicherung sorgte die Verhaftung der Finanzchefin des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei. Dies dürfte die Beziehungen zwischen Washington und Peking weiter belasten und eine Einigung im Handelsstreit erschweren. China protestierte bereits scharf gegen die Festnahme.
Außerdem wuchs die Angst vor einer Rezession in den USA. Hintergrund ist die inverse Zinskurve. Am Anleihemarkt lagen erstmals seit gut einem Jahrzehnt die Renditen länger laufender Bonds teilweise unter denjenigen mit kürzerer Laufzeit.
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Die europäischen Börsen wiesen am Donnerstag ebenfalls kräftige Verluste aus.
Der EuroSTOXX 50 notierte tiefrot, nachdem er zur Eröffnung bereits ein Minus verbucht hatte. Bis zum Handelsende fiel er 3,31 Prozent auf 3.045,94 Zähler.
Die Verhaftung der Finanzchefin des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei in Kanada auf Betreiben der USA sorgte für miese Stimmung. Es wurde befürchtet, dass dieser Vorfall die Gespräche im Handelskonflikt belasten könnte.
Aber auch die Themen Brexit, italienischer Haushalt und Ausschreitungen in Frankreich trugen zur Verkaufslaune bei.
Mit Sorge beobachteten die Marktteilnehmer außerdem die US-Zinskurve. Diese wird zunehmend flacher und hat in Teilbereichen schon auf invers gedreht, d.h. die Renditen am kurzen Ende übersteigen die am langen Ende. Am Markt wird dies als Hinweis auf eine bevorstehende Rezession gewertet.
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Die US-Aktienbörsen haben den Donnerstagshandel deutlich über ihren Tagestiefständen beendet, Techwerte schafften es sogar ins Plus.
Zum Start der US-Börsen fiel der Dow Jones um 1,16 Prozent auf 24.737,42 Punkte und rutschte danach noch tiefer in die Verlustzone. Im späten Handel reduzierte das Börsenbarometer seine Verluste aber deutlich und verzeichnete zum Handelsende nur noch ein vergleichsweise kleines Minus von 0,32 Prozent auf 24.947,67 Punkte. Auch der Techwerteindex NASDAQ Composite sackte zum Start zunächst deutlich ab, kämpfte sich im Verlauf aber nach vorn. Am Ende schafften es die Techwerte sogar ins Plus, das Börsenbarometer schloss mit einem Aufschlag von 0,42 Prozent bei 7.188,26 Indexpunkten.
Die Problematik um die Huawei-Affäre trieb die Unsicherheit an der Wall Street an. Der Handelskonflikt zwischen China und den USA geriet dabei erneut in den Fokus: Die Verhaftung wird als Hindernis für die Annäherungen gedeutet. Dass Peking eine rasche Umsetzung der Vereinbarungen signalisiert hat, hatte im Handelsverlauf zunächst keinen positiven Einfluss.
Dennoch wurde die Anlegerstimmung im Handelsverlauf deutlich besser. Die Märkte schafften es, ihre Tagestiefststände hinter sich zu lassen und konnten teilweise sogar Aufschläge verzeichnen.
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Die asiatischen Börsen gaben am Donnerstag kräftig nach.
In Tokio schloss der Nikkei 225 1,91 Prozent auf 21.501,62 Punkte. Für Abgabedruck sorgte der Yen, der als "Fluchtwährung" in unsicheren Zeiten kräftig zulegte.
Auf dem chinesischen Festland fiel der Shanghai Composite bis Handelsschluss um 1,68 Prozent auf 2.605,18 Zähler. Daneben gab der Hang Seng in Hongkong um 2,47 Prozent auf 26.156,38 Punkte nach.
Auslöser der Kursverluste war die Verhaftung der Finanzchefin des chinesischen Mobiltelefonherstellers Huawei, Meng Wanzhou, in Kanada. Ihr wird vorgeworfen, die Iran-Sanktionen verletzt zu haben und deshalb droht ihr nun die Auslieferung an die USA. Marktbeobachter befürchten nun, dass dieser Vorfall eine Annährung im US-chinesischen Handelstreit erschweren könnte.
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