Novo Nordisk-Aktie in Rot: Enttäuschung bei Umsatz- und Gewinnentwicklung - Umsatzprognose gesenkt

Zur Wochenmitte hat Novo Nordisk Anlegern Einblicke in die Bücher gewährt. So lief das vergangene Quartal für die dänische Pharma-Aktie.
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Ein verschärfter Wettbewerb, Preisdruck und Nachahmerprodukte seiner Blockbuster-Medikamente Ozempic und Wegovy bremsen den Absatz von Novo Nordisk. Der dänische Pharmakonzern hat jeweils das obere Ende seiner Prognosespannen für operativen Gewinn und Umsatz gesenkt.
Novo Nordisk rechnet in diesem Jahr nun mit einem Wachstum des Betriebsergebnisses von 4 bis 7 Prozent bei konstanten Wechselkursen, nach zuvor 4 bis 10 Prozent. Das Umsatzwachstum wird nun bei 8 Prozent bis 11 Prozent erwartet, n ach 8 Prozent bis 14 Prozent zuvor.
Sogenannte Compounding Pharmacies in den USA stellen kostengünstigere Versionen der Medikamente her. Diese Praxis ist von der US-Arzneimittelbehörde FDA (Food & Drug Administration) erlaubt, solange die Vorräte an authentischen Behandlungen knapp sind. Es wurde jedoch erwartet, dass der Vertrieb der billigeren Nachahmerversionen bis Ende Mai eingestellt wird, wenn die Medikamente von der Engpassliste gestrichen werden. "Novo Nordisk konzentriert sich auf die Verhinderung von ungesetzlichem und unsicherem Compounding; Marktforschungen von Novo Nordisk zeigen jedoch, dass das massenhafte Compounding weitergeht", hieß es in einer Erklärung.
Umsatzerwartungen verfehlt
Der Nettogewinn fiel im dritten Quartal um 27 Prozent auf 20 Milliarden dänische Kronen (rund 2,68 Milliarden Euro), während der Umsatz um 5,1 Prozent auf 74,98 Milliarden Kronen stieg. Eine Analystenprognose von Factset hatte den Nettogewinn bei 19,48 Milliarden Kronen und den Umsatz bei 76,53 Milliarden Kronen gesehen.
Das Ergebnis wurde durch einmalige Restrukturierungskosten in Höhe von 9 Milliarden Kronen belastet, nachdem das Unternehmen kürzlich Pläne zur Streichung von 9.000 Arbeitsplätzen oder 11 Prozent seiner Belegschaft angekündigt hatte.
Konsens für Umsatz von Novo Nordisk dürfte sinken
Die Eingrenzung des Ausblicks von Novo Nordisk auf das untere Ende der Spanne deute darauf hin, dass der Analystenkonsens für den Umsatz um bis zu 3 Prozentpunkte gesenkt wird, schreiben die Analysten von Jefferies. Die Konsens-Abstufungen für den Betriebsgewinn dürften jedoch geringer ausfallen, da die Schätzungen die kürzlich angekündigte Umstrukturierung des dänischen Pharmaunternehmens und die damit verbundenen Kosten wahrscheinlich nicht berücksichtigt hätten, fügen sie hinzu. Der Umsatz im dritten Quartal habe die Erwartungen um 2 Prozent verfehlt, wobei Wegovy um 3 Prozent und Rybelsus um 7 Prozent zurückblieben, während der Umsatz mit Ozempic aufgrund von Sondereffekten um 2 Prozent höher ausgefallen sei. Eine deutlich schwächere Bruttomarge bei gleichzeitig niedrigeren Betriebsausgaben lasse das EBIT 8 Prozent unter dem Konsens liegen, was jedoch wahrscheinlich durch Schätzungen von vor der Ankündigung der Umstrukturierung verzerrt sei, meint Jefferies.
Novo Nordisk-Aktie im Minus- 'Auch Licht im schwachen Quartalsbericht'
Licht und Schatten im vorgelegten Quartalsbericht von Novo Nordisk hat die Aktie des dänischen Diabetesspezialisten auf Berg- und Talfahrt geschickt. Nachdem sie zum Handelsstart auf den tiefsten Stand seit Anfang August gesackt war, erholte sie sich zeitweise, verliert nun aber wieder 2,44 Prozent auf 307,50 dänische Kronen.
Novo Nordisk hatte am Morgen wegen unverändert schwieriger Geschäfte mit Diabetesmitteln und Gewichtssenkern ein weiteres Mal sein Umsatz- und Gewinnziel gekappt. Zudem kürzte das Management um den erst seit Anfang August amtierenden Chef Maziar Mike Doustdar die Investitionspläne für 2025. "Der Kontrast zu den herausragenden Zahlen des Hauptkonkurrenten Eli Lilly im dritten Quartal verdeutlicht das Ausmaß der Aufgabe, vor der der neue Vorstandschef steht, um das Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen", kommentierte Derren Nathan, Leiter Aktienresearch bei Hargreaves Lansdown.
Er hob zugleich aber auch Positives hervor, wie etwa die gestiegene operative Marge und erreichte Meilensteine des Strategieplans. "Novo steht nach drei aufeinanderfolgenden Gewinnwarnungen unter verstärkter Beobachtung, doch sollte sich das Unternehmen erholen, könnten angesichts der niedrigen Bewertung attraktive Gewinne winken", resümierte Nathan.
Analyst Richard Vosser von JPMorgan verwies zudem darauf, dass in den USA die Verhandlungen mit Medicare zur Preisgestaltung für Semaglutid-haltige Produkte im Jahr 2027 besser als befürchtet gelaufen seien. Solche Verhandlungen wurden Medicare mit der Einführung des neuen Gesetzes "Inflation Reduction Act" (IRA) ermöglicht. Diese erfreuliche Nachricht, so hatte Vosser bereits vermutet, könnte der Aktie trotz der Enttäuschung über die vorgelegten Zahlen und erneut gekappten Jahresziele an diesem Tag zu Kursgewinnen verhelfen.
Immerhin ist es seit dem Rekordhoch von Novo Nordisk im Juni 2024 bei etwas mehr als 1.033 Kronen überwiegend abwärts gegangen. Seither hat sie rund 70 Prozent verloren. Im bisherigen Jahr steht derzeit ein Minus von rund 50 Prozent zu Buche. Euphorie und anschließende Enttäuschungen über Medikamente für Gewichtsverlust hatten die Aktie in höchste Höhen katapultiert, bevor die Talfahrten einsetzten.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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