Volkswagen: Abgasskandal bald im Rückspiegel

Gute Nachrichten für Anleger: Im US-Rechtsstreit um manipulierte Abgaswerte ist ein Kompromiss erzielt. Die Wolfsburger werden 2016 wohl sogar größter Autobauer der Welt
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von Sonja Funke, Euro am Sonntag
Volkswagen hat ein hartes Jahr hinter sich. Doch der nun in den USA geschlossene Vergleich im Abgasskandal ebnet den Wolfsburgern den Weg aus der Krise. Nach der Einigung mit den Behörden hat VW nun auch mit den Privatklägern eine grundsätzliche Übereinkunft erzielt: 83.000 Kunden sollen eine "erhebliche Entschädigung" erhalten. Die Details zu den Modellen mit Drei-Liter-Motoren sollen bis Ende Januar ausgehandelt werden. Mitte Februar will das Gericht das Komplettpaket dann absegnen.
Beobachter beurteilten die Lösung zunächst zurückhaltend. "Der Vergleich ist nur einer von vielen Zwischenschritten zur Behebung der Krise", sagt Frank Schwope. Der Analyst der Nord LB veranschlagt die Gesamtkosten des Skandals mit 25 bis 35 Milliarden Euro. Der tatsächliche Betrag dürfte demnach allerdings frühestens in zehn Jahren feststehen.
Volkswagen drohen weitere Klagen von US-Bundesstaaten und ein strafrechtliches Vorgehen seitens der Behörden. "2017 dürfte etwas ruhiger als das Jahr 2016 werden. Trotzdem dürften immer wieder Negativmeldungen im Zusammenhang mit dem Dieselskandal zu vernehmen sein", sagte Schwope.
Bereits im Sommer hatte VW in den USA eine Einigung für rund 470.000 Dieselautos mit 2,0-Liter- Motor erzielt. Allein dieser Vergleich kostet den Konzern bis zu 16,5 Milliarden Dollar. Bisher haben die Wolfsburger 18,2 Milliarden Euro für die Aufarbeitung des Skandals zurückgestellt.
Weitere Rückstellungen nötig
Experten bezweifeln, dass das genügt. "Ohne zusätzliche Rückstellungen wird es nicht gehen", sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer zu €uro am Sonntag.Trotz der horrenden Kosten müssen sich die Aktionäre aber nicht ernsthaft Sorgen um die Stabilität des Unternehmens machen. "VW hat eine relativ hohe Nettoliquidität und wird 2016 und auch in den Folgejahren Milliardenbeträge verdienen, sodass die Skandalkosten zu schultern sind", so Analyst Schwope.Spätestens seit Veröffentlichung der November-Verkaufszahlen sei klar, dass VW ausgerechnet im Jahr der größten Unternehmenskrise erstmals größter Automobilhersteller der Welt werde. Der Experte geht davon aus, dass VW rund 10,2 Millionen Fahrzeuge ausliefert, mehr als Toyota mit rund 10,1 Millionen und General Motors mit knapp zehn Millionen Autos.
Für 2017 erwartet Schwope eine Stagnation, maximal ein leichtes Wachstum der Fahrzeugverkäufe. Die Krise hat auch strukturelle Schwächen offenbart, die jetzt bekämpft werden. "Ohne Dieselgate wäre VW mit Winterkorn in eine Sackgasse gerast - und das hätte Aktionären langfristig deutlich höhere Wertverluste gebracht. VW ist erneuert nach der Eiszeit unter Winterkorn", sagt Experte Dudenhöffer. Unter Chef Matthias Müller sei der Konzern innovativer geworden und schaffe es, die großen Umwälzungen wie Elektromobilität, autonomes Fahren und Sharing Economy zu bewältigen.
Der Kurs erholte sich nach den jüngsten Meldungen zusehends. 2016 legte die Aktie schon kräftig zu. 2015 war es noch um fast 30 Prozent nach unten gegangen.
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