BASF-Aktie stark: Zahlen leicht über Erwartungen - Aktienrückkaufprogramm startet im November

Negative Währungseffekte und teils rückläufige Preise haben das Geschäft von BASF auch im dritten Quartal belastet.
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Eine verbesserte Nachfrage in der Basischemie konnte dies nur teilweise ausgleichen, so dass der Umsatz des Chemieriesen leicht zurückging und der operative Gewinn etwas deutlicher, dabei aber die Markterwartungen leicht übertraf, wie das Unternehmen in Ludwigshafen mitteilte. BASF bestätigte die Jahresprognose, passte sie aber um das verkaufte Coatings-Geschäft an. Der Konzern nimmt den Verkauf zum Anlass, schon im November einen Aktienrückkauf zu starten. Ursprünglich war dies ab 2027 geplant.
"In nahezu allen Branchen und Regionen war das Kaufverhalten der Kunden nach wie vor zurückhaltend", sagte Vorstandschef Markus Kamieth mit Blick auf das dritte Quartal. "Dennoch lag das BASF-Ergebnis in diesem anspruchsvollen Umfeld leicht über den Markterwartungen und damit nur leicht unter dem Niveau des Vorjahresquartals."
BASF erwirtschaftete ein um Sondereinflüsse bereinigtes EBITDA inklusive des nicht fortgeführten Coatings-Geschäfts von 1,544 Milliarden Euro, 4,8 Prozent weniger als im Vorjahr. Der Umsatz sank um 3,2 Prozent auf 15,23 Milliarden Euro. Analysten hatten nach einem von Vara Research erhobenen Konsens mit 15,19 Milliarden Euro Umsatz und 1,5 Milliarden Euro bereinigtem EBITDA gerechnet.
Die um das Coatings-Geschäft bereinigte Prognose für das EBITDA vor Sondereinflüssen gab BASF mit 6,7 bis 7,1 Milliarden Euro an. Der Free Cashflow wird weiter zwischen 0,4 und 0,8 Milliarden Euro erwartet.
Ab November will BASF Mittelzuflüsse aus verkauftem Geschäft - abgeschlossen wurde bereits die Trennung von den Bautenanstrichmitteln in Brasilien - für einen Aktienrückkauf im Volumen von 1,5 Milliarden Euro nutzen. Dieser soll bis zur Mitte des nächsten Jahres abgeschlossen sein. Insgesamt hat BASF Aktienrückkäufe im Volumen von 4 Milliarden Euro bis Ende 2028 angekündigt.
BASF startet im November ein Aktienrückkaufprogramm. Wie der DAX-Konzern mitteilte, will er von November bis Juni nächsten Jahres eigene Aktien mit einem Volumen von bis zu 1,5 Milliarden Euro erwerben. Das Rückkaufprogramm ist Teil des im September 2024 angekündigten Aktienrückkaufs in Höhe von insgesamt 4 Milliarden Euro bis Ende 2028. Die zurückgekauften Aktien sollen eingezogen und das Grundkapital entsprechend herabgesetzt werden.
BASF will die Gesamtausschüttung an Aktionäre durch eine Kombination aus Dividenden und Aktienrückkäufen mittelfristig mindestens auf dem Niveau der vergangenen Jahre halten. BASF hat sich somit das Ziel gesetzt, von 2025 bis 2028 mindestens 12 Milliarden Euro an seine Aktionäre auszuschütten. Konkret will das Unternehmen eine Dividende von mindestens 2,25 Euro je Aktie oder rund 2 Milliarden Euro pro Jahr ausschütten. Die Gesamtausschüttung an Dividenden von rund 8 Milliarden Euro in dem Zeitraum von vier Jahren soll durch Aktienrückkäufe in Höhe von mindestens 4 Milliarden Euro ergänzt werden.
Diese Aktienrückkäufe sollten ursprünglich ab spätestens 2027 beginnen. Nun wird ein Teil davon zeitlich vorgezogen. Durch den Rückkauf eigener Aktien wird verfügbares Kapital an die Aktionäre zurückgegeben, die Kapitalstruktur optimiert und das Ergebnis je Aktie gesteigert, wie BASF weiter ausführte. Zudem werde BASF die Nettoverschuldung reduzieren, um die Bilanz zu stärken. Die Fälligkeiten der ausstehenden Anleihen ermöglichen eine erhebliche Reduzierung der Verschuldung im kommenden Jahr.
BASF-Chef fordert ebenfalls Anpassung des EU-Emissionshandels
In der Debatte um die Zukunft des Handels mit CO2-Verschmutzungsrechten in Europa bekommt Evonik-Chef Christian Kullmann Unterstützung vom BASF-CEO Markus Kamieth. "Kurzfristig kommen wir um eine Diskussion, die freien Zertifikate für wichtige Industrien in Europa zu verlängern, nicht drumherum", sagte er in der virtuellen Telefonpressekonferenz zu den Drittquartalzahlen. Ansonsten werde sich der Trend zur Schließung von Industrieanlagen in Europa allein durch den CO2-Preis in den nächsten Jahren wahnsinnig beschleunigen.
Die Debatte müsse in aller Deutlichkeit geführt werden. "Auf dem Tisch liegt die industrielle Wettbewerbsfähigkeit Europas", sagte Kamieth.
Schon 2024 habe BASF in Europa für einen dreistelligen Millionenbetrag CO2-Zertifikate zukaufen müssen. Wenn das europäische Emissionshandelssystem so bleibe (und die Preise für die Zertifikate entsprechend steigen), dann würden die Kosten für den Chemieriesen bis zum Ende der nächsten Dekade in Richtung 1 Milliarde Euro gehen. Die Kosten entstünden nur deshalb, so Kamieth, weil BASF in Europa produziere. "Die hätten wir nicht, wenn wir die gleichen Produkte in China in USA oder in Indien produzierten."
Kamieth sagte, die Grundannahme des Emissionshandels, wonach besonders klimaschonende Produktion in Europa und die Techniken mittelfristig ein großer Wettbewerbsvorteil weltweit sei, habe sich unterdessen nicht bestätigt. Überdies funktioniere der CO2-Grenzausgleichsmechanismus CBAM zur Anpassung der CO2-Kosten für den Import bestimmter Waren in die EU funktioniere nicht und damit auch die zweite Grundannahme des Systems.
"Der Rest der Welt macht nicht mit", sagte Kamieth. Damit werde sich der Wettbewerb zwischen Europa und dem Rest der Welt in den nächsten Jahren enorm verschärfen, wenn nicht gegengesteuert werde. Das sei jetzt nötig, wo die freien Allokationen von CO2-Zertifikaten wegfalle.
Der Evonik-Chef hatte in einem Zeitungsinterview am Wochenende eine komplette Abschaffung des Emissionshandels gefordert.
BASF-Aktie deutlich höher - 200-Tage-Linie im Blick
Die Quartalszahlen der BASF sind am Mittwoch auf positives Echo gestoßen. Die Papiere des Chemiekonzerns legen im XETRA-Handel zeitweise um 2,19 Prozent auf 43,95 Euro zu. Im weiter nur wenig veränderten Leitindex DAX waren sie damit unter den stärksten Werten.
Kurz- und mittelfristig hellt sich das Chartbild für die BASF-Titel mit dem aktuellen Kurszuwachs auf. In der längerfristigen Betrachtung bewegt sich der Kurs aber weiter seitwärts. Wichtig wäre daher der Sprung über die 200-Tage-Linie, die derzeit bei 44,85 Euro verläuft. Im Bereich 42 Euro sind die Papiere unterstützt.
Der weltgrößte Chemiekonzern bekam zwar auch im dritten Quartal eine schwache Nachfrage zu spüren, der Gewinn fiel allerdings nicht so stark wie von Analysten befürchtet. Analyst Chris Counihan vom Investmenthaus Jefferies sieht den Quartalsbericht mitsamt den Aktienrückkäufen denn auch als Kursstütze.
DOW JONES / dpa-AFX
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Bildquellen: BASF SE
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| 13.10.2025 | BASF Outperform | Bernstein Research | |
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| 09:31 | BASF Hold | Jefferies & Company Inc. | |
| 13.10.2025 | BASF Hold | Warburg Research | |
| 10.10.2025 | BASF Hold | Jefferies & Company Inc. |
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