ROUNDUP: Rüstungszulieferer Renk erwartet keine schnellen Sprünge - Kurs sinkt

20.11.25 11:23 Uhr

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AUGSBURG (dpa-AFX) - Der Panzergetriebe-Hersteller RENK baut angesichts der Aufrüstung in Europa fast komplett auf Technik für Panzer und Kriegsschiffe. Bis 2030 soll sich der Umsatz auf 2,8 bis 3,2 Milliarden Euro mehr als verdoppeln, und der Anteil des Rüstungsgeschäfts soll auf etwa 90 Prozent steigen, kündigte Vorstandschef Alexander Sagel auf einer Investorenveranstaltung am Donnerstag in Augsburg an. Allerdings braucht schon die Auftragsvergabe für die erwarteten Rüstungsprojekte einige Anlaufzeit. Anleger an der Börse reagierten enttäuscht.

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Die Renk-Aktie verlor am Vormittag mehr als drei Prozent auf 55,77 Euro und gehörte damit zu den größten Verlierern im MDAX, dem Index der mittelgroßen Werte. Der Kurs hatte nach Medienberichten über neue US-Friedenspläne für die Ukraine schon am Vortag deutlich unter Druck gestanden. Im Vergleich zum Jahreswechsel hat sich Renks Börsenwert jedoch immer noch verdreifacht.

Laut Renk-Chef Sagel können die Rüstungsumsätze ohnehin nicht von heute auf morgen in die Höhe schnellen. Einerseits dauere die Auftragsvergabe, andererseits müssen die Hersteller von Panzern und Kriegsschiffen ihre Produktion ausweiten. "Vor 2028 wird es keinen deutlichen Einfluss auf den Umsatz geben, einfach wegen der industriellen Logik", sagte der Manager vor den Analysten.

So soll der Erlös des Konzerns ausgehend von den für 2025 erwarteten mehr als 1,3 Milliarden Euro erst im Jahr 2028 über die Marke von 2 Milliarden klettern. Erst 2030 soll der Umsatz dann möglicherweise die Marke von 3 Milliarden überspringen. Allerdings werde das Wachstum auch nach 2030 weitergehen, sagte Sagel.

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Steigen soll auch der Gewinn im Tagesgeschäft: Rechnet Sagel für das laufende Jahr noch mit einem bereinigten operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) von 210 bis 235 Millionen Euro, fasst er bis 2027 jetzt mehr als 300 Millionen ins Auge. Analysten hatten im Schnitt aber schon 365 Millionen auf dem Zettel.

Im Jahr 2030 soll es dann deutlich mehr werden: Dann sollen mehr als 20 Prozent des Umsatzes als bereinigter operativer Gewinn übrigbleiben. Am unteren Ende der Erlöszielspanne entspräche dies einem Ergebnis von mehr als 560 Millionen Euro, am oberen Ende wären es mehr als 640 Millionen. Analysten hatten zuletzt mit 624 Millionen gerechnet und lagen damit im oberen Bereich dessen, was der Vorstand jetzt anpeilt.

Branchenexpertin Chloe Lemarie vom Investmenthaus Jefferies nannte die Umsatzprognose für 2030 solide. Die leichte Prognoseerhöhung für 2027 beim operativen Ergebnis falle aber eher mau aus. Zudem habe Renk hier und auch 2028 die Ziele nur ein wenig "hochfrisiert". Dies könne Anleger etwas enttäuschen.

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Renk saß per Ende September auf einem Auftragsbestand von 6,4 Milliarden Euro - bis 2032 kalkuliert das Unternehmen gar mit potenziellen Buchungen im Wert von 11,5 Milliarden. Vorstandschef Sagel baut bei seinen Geschäftsplänen auf die Aufrüstung in Deutschland und Europa, die infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine Fahrt aufnimmt.

Auch Aufträge aus Nordamerika sollen Renk Geld in die Kasse spülen. Dort hatte das Unternehmen zuletzt das Unternehmen Cincinnati Gearing Systems übernommen. Sie soll den Augsburgern eine starke Position auf dem Marine-Markt in den USA verschaffen.

Konzernlenker Sagel hält unterdessen Ausschau nach weiteren Übernahmekandidaten in Europa und Nordamerika. Mit zwei Unternehmen könnte es in Kürze zu Gesprächen kommen, deutete er an. Insgesamt sieht er bis 2030 durch Zukäufe ein zusätzliches Umsatzpotenzial von bis zu einer Milliarde Euro, die in der Prognose für das Jahr bisher noch nicht enthalten sind.

Zuletzt erwirtschaftete Renk rund drei Viertel seines Umsatzes im Rüstungsbereich. Der Hersteller fertigt etwa die Getriebe für den deutschen Kampfpanzer Leopard 2 und die Panzerhaubitze 2000, aber auch den französischen Panzer Leclerc. Viel Umsatz erwartet Sagel nicht nur von Neuaufträgen, sondern auch durch die benötigen Ersatzteile und das Wartungsgeschäft./stw/tav/jha/

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09:01RENK BuyJefferies & Company Inc.
20.11.2025RENK OverweightJP Morgan Chase & Co.
20.11.2025RENK BuyJefferies & Company Inc.
14.11.2025RENK BuyDeutsche Bank AG
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14.11.2025RENK BuyDeutsche Bank AG
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19.09.2025RENK NeutralGoldman Sachs Group Inc.
14.08.2025RENK HoldWarburg Research
15.05.2025RENK HoldWarburg Research
05.05.2025RENK HoldHauck Aufhäuser Lampe Privatbank AG
27.03.2025RENK HoldWarburg Research
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