Smart Lynx Latvia hat Schulden bei fast 800 Gläubigern - Lufthansa Technik weit vorne mit dabei
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Flugzeug von Smart Lynx: Es gibt mehrere Ableger, der aus Lettland wurde verkauft. Smart Lynx Kaum verkauft, schon insolvent: Nur wenige Tage nach dem Eigentümerwechsel hat Smart Lynx Airlines Latvia Gläubigerschutz beantragt. Nun zeigt sich, wie groß das finanzielle Loch wirklich ist – und wie komplex die Verbindungen zum früheren Mutterkonzern Avia Solutions Group bleiben.Ende Oktober ging alles sehr schnell. Am 23. Oktober gab Avia Solutions Group bekannt, ihre lettische Tochtergesellschaft Smart Lynx Airlines Latvia an das Management und einen erst einen Monat zuvor gegründeten niederländischen Fonds zu verkaufen. Die Schwesterairlines, Smart Lynx Malta und Smart Lynx Estonia, verblieben in der Gruppe und würden unter einem neuen Namen neu positioniert.Der Name des niederländischen Fonds, der die notleidende lettische Schwester kaufte, lässt aufhorchen: Stichting Break Point Distressed Assets Management. Übersetzen lässt sich der Name etwa mit Stiftung Break Point für das Management notleidender Vermögenswerte. Solche Fonds sind auf Firmen in akuten Krisen spezialisiert.Smart Lynx Latvia hat 238 Millionen Euro SchuldenNur fünf Tage nach dem Verkauf, am 28. Oktober, war auch klar, wie notleidend Smart Lynx Airlines Latvia wirklich ist: Die Airline stellte beim Bezirksgericht Riga den Antrag auf Gläubigerschutz. aeroTELEGRAPH liegt die Liste der Gläubiger vor. Und sie ist eindrücklich. Die Forderungen von 781 Unternehmen gegen die lettische Fluggesellschaft belaufen sich auf insgesamt rund 238 Millionen Euro.Auffällig dabei: Rund drei Viertel der Schulden betreffen Gesellschaften, die selbst Teil von Avia Solutions Group sind. Jenem Luftfahrtkonzern also, zu dem Smart Lynx Latvia bis vor Kurzem gehörte. Die irische Tochter ASG Finance DAC führt die Liste mit Forderungen über 117 Millionen Euro an. Dahinter folgen Smart Lynx Malta mit knapp 39 Millionen, Smart Lynx Estonia mit gut 12,5 Millionen sowie weitere Konzerngesellschaften.Auch Lufthansa Technik ist Gläubigerin von Smart Lynx LatviaSonst sind die Schulden breit gestreut - Flugsicherung, Ausstatter, aber vor allem auch Wartung und Technik sind darunter. Der größte Gläubiger außerhalb der Gruppe ist Lufthansa Technik mit rund fünf Millionen Euro an Forderungen. Der deutsche Triebwerksbauer MTU ist ebenfalls auf der Liste vertreten über seine niederländische Tochter MTU Maintenance Lease Services. Rund 2,5 Millionen Euro an Forderungen stehen dort noch aus.In der Branche sorgt das Timing des Verkaufs und der Insolvenz für hochgezogene Augenbrauen. Auf Anfrage von aeroTELEGRAPH heißt es von Avia Solutions, man könne über die Schulden und die potenziellen Rückzahlungen keine Aussagen treffen. Man habe «ebenso wie alle anderen Gläubiger erst kürzlich durch den vom Gericht bestellten Verwalter von der Restrukturierung von Smart Lynx Airlines erfahren».Avia Solutions weist alle Vorwürfe von sichAuch, dass Smart Lynx Estonia und Smart Lynx Malta bei Avia Solutions verbleiben, wirft Fragen auf. Warum waren die beiden Firmen profitabler als die lettische Schwester? Und wurde Smart Lynx Latvia extra abgestoßen, um Schulden loszuwerden? Das weist Avia Solutions entschieden zurück. «Avia Solutions Group führt alle Transaktionen transparent und in Übereinstimmung mit internationalen Standards der Unternehmensführung sowie den geltenden Gesetzen durch», schreibt der Konzern.Der Verkauf von Smart Lynx Latvia sei Teil einer strategischen Reorganisation gewesen, «mit dem Ziel, die europäischen Fluggesellschaften des Konzerns zu konsolidieren und in gegenzyklische Märkte im asiatisch-pazifischen Raum zu expandieren – nicht, um sich Verpflichtungen zu entziehen.»Smart Lynx in der «Stabilisierungsphase»Avia Solutions Group erklärt weiterhin, man sei der größte Gläubiger von Smart Lynx Latvia und trage damit auch das größte Risiko unter allen Gläubigern. Man habe keinen Einfluss auf die derzeitigen Entscheidungen von Smart Lynx Latvia. «Der Restrukturierungsprozess wird nach lettischem Recht und unter gerichtlicher Aufsicht durchgeführt, um Fairness und Rechtskonformität sicherzustellen. Es handelt sich um ein Verfahren zum rechtlichen Schutz, nicht um ein Insolvenzverfahren», so das Unternehmen.Smart Lynx Airlines Latvia beschreibt die aktuelle Lage als «Stabilisierungsphase». Man wolle mit einem «Sanierungsplan die Kontinuität für Kunden und Partner sichern». 2024 habe man im Wet-Lease-Geschäft mehr als 10,6 Millionen Passagiere befördert – ein Plus von über 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Doch steigende Kosten, Lieferverzögerungen und ein schwächeres Frachtgeschäft hätten die Liquidität belastet.Flugbetrieb von Smart Lynx Latvia läuft weiterDas Unternehmen erhielt vom Gericht eine Frist bis Ende Februar 2026, um einen Restrukturierungsplan vorzulegen. Der Flugbetrieb läuft weiter, der Aufseher Armands Rasa überwacht den Prozess.Fundierte Recherchen, Einordnung und Unabhängigkeit: Unsere Fachredaktion kennt die Luftfahrt aus Interviews, Daten und Recherchen vor Ort. 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Quelle: aeroTELEGRAPH
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