Gewinne im Angst-Monat September
Finanzen.net blickt auf die Börsenwoche der Nebenwerte und internationalen Aktien zurück: Encore Oil zündet Kursrakete, Office Depot im Abwärtstrend.
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Zu Beginn der vergangenen Börsenwoche überschattete die Angst vor einem Double Dip, also einem nochmaligen Abgleiten in eine Rezession, das Börsengeschehen. Vor allem die Sorgen um die US-Konjunktur trieben die Anleger aus Aktien. Anleihen standen hingegen hoch im Kurs. Im Verlaufe der Woche stiegen dann mit der Zuversicht der Aktionäre wieder die Kurse. Gute Konjunkturdaten aus den USA und China können als Gründe hierfür genannt werden. Alle wichtigen Indizes in Deutschland und den USA fuhren im Wochenverlauf Gewinne ein: Der DAX kam 2,9 Prozent von der Stelle, der MDAX sogar 4,4 Prozent. Der SDAX konnte 1,7 Prozent zulegen. Beim US-Leitindex Dow Jones stand nach der Schlussglocke ein Plus von 3,1 Prozent zu Buche, der S&P 500 legte 1,9 Prozent zu. Aber: Der September gilt gemeinhin als der schwächste Börsenmonat des Jahres. Knapp 1,7 Prozent haben Europas Börsen in den vergangenen 40 Jahren im September verloren, in den USA war es nur etwas weniger. Der Aufschwung an den Börsen könnte also auf sehr tönernen Beinen stehen.
Finanzen.net hat sich deutsche Nebenwerte und ausländische Aktien angeschaut, die in der vergangenen Woche durch Verluste oder Zugewinne besonders aufgefallen sind.
Genzyme
Die Übernahmeofferte von Sanofi-Aventis und der damit gebotene Preis von 69 Dollar je Aktie spiegeln sich sehr eindrucksvoll im Chartverlauf des Biotech-Unternehmens wider. Dümpelte die Aktie Anfang Juni noch bei etwa 47 Dollar herum, so müssen Anleger nun tiefer in die Tasche greifen. Der Kurs wurde in der abgelaufenen Handelswoche dann auch bis in den Bereich bei 70 Dollar katapultiert. Erfahrungsgemäß sollte der Kurs aber schon bald zur Ruhe kommen und eine Verschnaufpause einlegen. Sanofi-Aventis hatte sich eigenen Angaben zufolge mehrmals erfolglos an das Konzernmanagement von Genzyme bezüglich Verhandlungen über einen Zusammenschluss der beiden Konzerne gewandt. Bislang ist nicht ausgemacht, ob es tatsächlich zu einem Abschluss der Transaktion kommen wird.
Aurelius
Dem Finanzinvestor Aurelius ist kürzlich mit dem Einstieg ins Reederei-Geschäft ein Coup gelungen. Das Münchner Unternehmen hat sich mit einem zweistelligen Millionenbetrag an der Reederei des aus der ZDF-Sendung „Traumschiff“ bekannten Schiffes beteiligt.
Im Aufwärtstrend klettert die Aurelius-Aktie immer neuen Bewegungshochs entgegen und markierte Ende Juli ein neues Jahreshoch bei 18,38 Euro. In der aktuell zu beobachtenden Konsolidierung hat der Kurs nur wenig verloren – ein Zeichen von relativer Stärke. Mit der Rückeroberung der 38-Tage-Linie bei 17,22 Euro stünde einem erneuten Anstieg bis zum Jahreshoch nichts im Wege. Ein Ausbruch darüber würde mittelfristig ein Kursniveau bei rund 22 Euro generieren. Auch die Halbjahreszahlen des Unternehmens können sich wieder sehen lassen. Der operative Cashflow erhöhte sich von vier Millionen im Vorjahreszeitraum auf 30,4 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2010.
Patrizia Immobilien
Patrizia Immobilien machten am Dienstag über sechs Prozent Gewinn. JPMorgan hat das Kursziel für Patrizia Immobilien kürzlich von 3,40 auf 3,80 Euro angehoben. Auch wenn es kurzfristig wohl keine allzu positiven Nachrichten für Immobilienunternehmen geben werde, sei der an der Börse gelistete Immobiliensektor doch viel besser positioniert als der nicht gelistete, schrieben die Analysten. Die Experten sehen für den Sektor noch ein Aufwärtspotenzial von 20 Prozent bis September 2011. Patrizia konnte im August auch gute Halbjahreszahlen vorlegen: Der Umsatz stieg um 60,6 Millionen Euro auf 153,1 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern steigt um 33,8 Prozent auf 29,3 Millionen Euro. Der Verlust verringerte sich von 15,5 Millionen im Vorjahreszeitraum auf 5,6 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2010.
Nach dem Jahreshoch von Anfang April bei 3,67 Euro (Intraday) entwickelte sich der Kurs der Patrizia Immobilien-Aktie seitwärts. Erkennbar ist im Chart ein symmetrisches Dreieck, das kurz vor seiner Auflösung steht. Da die Aktie am Mittwoch wieder unter ihre 200-Tage-Linie rutschte, ist ein Durchbruch nach unten einzuplanen. Hält hingegen die untere Dreieckslinie bei 2,90 Euro stand, so würde dem ein weiterer Aufwärtsimpuls folgen. Der Schlüsselwiderstand ist hierbei die obere Dreieckstrendlinie bei 3,15 Euro. Ein nachhaltiger Bruch nach oben würde weiteres Potential bis auf 3,35/40 Euro initiieren.
Encore Oil
Die Aktie von Encore Oil schoss am Dienstag mehr als 17 Prozent ins Plus. Ein neuer Ölfund in der Nordsee hat Anleger bei Encore Oil zugreifen lassen. Seit Juni ist beim Penny Stock-Titel ein exorbitanter Kursanstieg zu verzeichnen. Dabei reichte die marktenge Aktie fast bis auf Ein-Euro-Niveau heran. Aus charttechnischer Sicht sollte es schon bald zu einer ordentlichen Korrektur kommen, die durchaus wieder in den Bereich bei 0,30 Euro führen könnte. Hochspekulativ, lieber Finger weg!
Office Depot
Nach dem Jahreshoch von Ende April bei 9,19 Dollar manifestierte sich beim US-Büroausstatter Office Depot ein Abwärtstrend, der weiterhin intakt ist. Im Zuge dessen verlor die Aktie über die Hälfte ihres Wertes. Besserung würde ein Anstieg über die Marke bei 4,20 Dollar verheißen, denn damit wäre die 38-Tage-Linie zurückerobert. Dem würde weiteres Aufwärtspotential folgen, das bis in die Widerstandsregion bei 5,00 Dollar reicht. Auf Unterseite der Unterseite liegt die nächste sinnvolle Unterstützung bei 2,95 Dollar. In den vergangenen Tagen ging es für die Aktie wieder etwas aufwärts, am Mittwoch gewann sie über sechs Prozent hinzu.
Compagnie de Saint-Gobain
Zahlreiche Aktien der europäischen Baubranche haben am Mittwoch von starken Quartalszahlen des französischen Unternehmens Vinci profitiert. Auch der französische Baukonzern Compagnie de Saint-Gobain schlug sich mit einem Plus von 2,75 Prozent auf die Gewinnerseite. Für die Aktie ging es nach dem Jahreshoch von Ende April, das bei 39,90 Euro liegt, deutlich abwärts. Dabei bewegt sich der Kurs innerhalb des Abwärtstrendkanals sinusförmig hin und her und markierte so immer tiefer liegende Bewegungshochs und –tiefs. Um das Ruder herumzureißen, müsste zunächst die 38-Tage-Linie bei aktuell 31,51 Euro zurückerobert werden. Mit dem Anstieg über die obere Abwärtstrendlinie bei 33 Euro wäre dann die Trendwende geschafft.
Simona
Die Aktie der Simona AG, einem Hersteller von thermoplastischen Kunststoffprodukten, weist seit ihrem Tief bei 79,25 Euro von Anfang 1993 eine beeindruckende Performance auf. Im Aufwärtstrend erklomm der Titel im August 2007 ein Allzeithoch bei 414,95 Euro – bis dato ein Kursgewinn von satten 400 Prozent. Obwohl sich der Kurs Mitte 2008 und im Juli 2010 noch einmal in die Region des Rekordhochs vorwagte, sind nun leichte Ermüdungserscheinungen auszumachen. Aus diesem Grund wird erwartet, dass die zuletzt eingeschlagene seitwärtsgerichtete Bewegung noch eine Zeit lang anhalten wird. Ein Fall unter den langjährigen Aufwärtstrend bei 240 Euro würde das positive Szenario ernsthaft in Frage stellen. Die Unternehmenszahlen, die das Unternehmen Mitte August vorgestellt hat, zeichnen ein positives Bild: Insgesamt konnte die Simona AG ihren Umsatz von 106,3 Millionen Euro auf 129,7 Millionen Euro - oder um 22 Prozent – im ersten Halbjahr 2010 steigern. Die konjunkturelle Erholung vor allem in den Branchen Maschinenbau, Automotive und Chemie ist hierfür in erster Linie verantwortlich.
Die am meisten gesuchten Aktien auf finanzen.net sind derzeit Daimler, Infineon, Apple und BP.
(ben)
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Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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19.06.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Neutral | UBS AG | |
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30.04.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Buy | Warburg Research | |
30.04.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Outperform | RBC Capital Markets |
Datum | Rating | Analyst | |
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19.06.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Neutral | UBS AG | |
18.06.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Neutral | UBS AG | |
27.05.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Market-Perform | Bernstein Research | |
26.05.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Hold | Jefferies & Company Inc. | |
13.05.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Market-Perform | Bernstein Research |
Datum | Rating | Analyst | |
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18.02.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Underweight | Barclays Capital | |
13.01.2025 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Underweight | Barclays Capital | |
03.12.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Underweight | Barclays Capital | |
17.12.2021 | Daimler Hold | HSBC | |
18.02.2021 | Daimler Sell | Warburg Research |
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