Rennen um den Superakku

Tesla-Aktie unter der Lupe: Macht der Maxwell-Kauf Tesla zum Kaufkandidaten?

07.02.19 20:34 Uhr

Tesla-Aktie unter der Lupe: Macht der Maxwell-Kauf Tesla zum Kaufkandidaten? | finanzen.net

Der 218 Millionen-Dollar-teure Kauf von Maxwell Technologies hat der Tesla-Aktie auf die Beine geholfen. Die Frage bleibt, ob der Deal den Elektroautobauer nun wertvoller gemacht und die Aktie für Anleger wieder interessant ist.

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Eigentlich hatte Tesla kürzlich angekündigt, den Gürtel enger schnallen zu müssen. Sieben Prozent der Belegschaft, also 3.000 der insgesamt 45.000 Angestellten, werden den Konzern verlassen müssen. Diese schmerzhaften Einschnitte seien nötig, um die Kosten zu senken und Tesla dauerhaft profitabel zu machen, hatte Tesla-Chef Elon Musk angekündigt. Vor dem Hintergrund der Sparmaßnahmen zeigten sich viele Marktteilnehmer von der in dieser Woche angekündigten Übernahme des Energiespeicher-Spezialisten Maxwell Technologies zumindest überrascht. Denn Tesla legt einen dreistelligen Millionenbetrag für den Zukauf auf den Tisch. Zwar zahlt Tesla die Übernahme komplett in eigenen Aktien und nicht in bar, dennoch hat die Nachricht an der Börse für Aufruhr gesorgt.

Warum Tesla mit der Übernahme Kosten spart

Dabei stellt sich die Frage, ob der Zukauf zur Unzeit kommt, denn die aktuelle Finanzlage Teslas ist nicht komfortabel. Doch Anleger scheinen den Deal eher positiv zu bewerten - ein deutliches Verkaufsinteresse war nach Bekanntgabe der Übernahme nicht zu sehen. Und auch Analysten glauben daran, dass sich die Maxwell-Übernahme für Tesla schon bald bezahlt machen wird.

Maxwell ist "eine perfekte Ergänzung für ein Unternehmen wie Tesla", sagte Bill Selesky, Analyst bei Argus Research. Die neue Tesla-Tochter ist ein Batteriespezialist und hat sich auf sogenannte Ultrakondensatoren fokussiert. Darüber hinaus hält das Unternehmen dem Vernehmen nach ein Patent am Produktionsprozess von "Trockenelektroden". Wird das Produkt marktreif, kann Tesla in seinen Fahrzeugen neue, deutlich günstigere Akkus verbauen, die nicht nur als langlebiger gelten, sondern auch mehr Reichweite und einen schnelleren Ladeprozess versprechen.

Wird das Model 3 jetzt günstiger?

Ursprünglich hatte Maxwell seine Trockenelektrode im Jahr 2022 auf den Markt bringen wollen - Tesla dürfte so lange allerdings nicht warten wollen. Denn das Unternehmen muss schnell und dauerhaft profitabel werden und zudem sein Versprechen einlösen, ein Elektroauto für den Massenmarkt für 35.000-Dollar anzubieten. Bislang zahlen Kunden noch deutlich mehr für das Model 3: Hierzulande kostet das Fahrzeug 56.000 Euro. Und auch auf dem Heimatmarkt kostet der Model 3 trotz eines neuen Basispreises von 35.000 US-Dollar am Ende deutlich mehr - denn dazu kommen noch Steuern. Und in dem von Tesla kalkulierten Preis sind auch rund 7.000 US-Dollar an künftig gesparten Spritkosten enthalten - Geld, das beim Kauf aber zunächst einmal auf den Tisch gelegt werden muss.

Sollten Anleger sich jetzt einkaufen?

Maxwell Technologies könnte Tesla dabei helfen, seine Ziele schneller zu erreichen und die Kosten für die Model 3-Produktion deutlich zu senken. Experten bewerten den Zukauf daher als No Brainer. Garrett Nelson, Analyst bei CFRA, betonte: "Dies scheint wie eine risikoarme Akquisition für Tesla mit erheblichem Aufwärtspotenzial zu sein, und wir mögen auch den Fakt, dass sie Aktien verwenden und kein Bargeld, um dafür zu bezahlen".

Durch die Übernahme baut Tesla seine Vormachtstellung im Bereich Batterieproduktion weiter aus und investiert in die Zukunft des Segments. Bislang sind Akkus noch immer der teuerste Bauteil in einem Elektroauto - und zudem für Kunden elementares Kaufkriterium bei der Suche nach einem neuen Fahrzeug. Insbesondere Reichweite und Ladedauer müssen in einem akzeptablen Rahmen liegen.

In Sachen Batterietechnologie hat Tesla mit dem Kauf also einen Sprung nach vorn gemacht. Für Anleger bedeutet dies: Wenn sie Vertrauen in die Weiterentwicklung der neuen Batterietechnologie unter dem Dach von Tesla haben, lohnt sich ein möglicher Einstieg. Denn das Rennen um den Superakku läuft und der Konzern von Elon Musk hat seinen Vorsprung nun etwas ausbauen können.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Nadezda Murmakova / Shutterstock.com, JOHANNES EISELE/AFP/Getty Images

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