Machtvoller Euro

So reagieren DAX- und TecDAX-Unternehmen auf die Gefahren der Euro-Stärke

09.08.17 15:46 Uhr

So reagieren DAX- und TecDAX-Unternehmen auf die Gefahren der Euro-Stärke | finanzen.net

Der Eurokurs ist so stark wie seit zweieinhalb Jahren nicht mehr. Dies verursacht bei vielen europäischen Unternehmen Kopfschmerzen. Gravierend sind die Auswirkungen gerade auf die exportorientierte deutsche Wirtschaft. Doch wie gehen DAX- und TecDAX-Unternehmen mit dem starken Euro um?

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Am Devisenmarkt bedeutet ein "starker" Euro, dass dieser seinen Wert im Vergleich zu anderen Währungen, wie dem US-Dollar verbessern und erhöhen konnte. Der Wirtschaftsraum Europa schaffte es also, sich durch erfolgreiches Wirtschaften im Vergleich zu anderen Wirtschaftsräumen zu verbessern. Doch warum hat gerade der Euro trotz der ultralockeren Geldpolitik der EZB so stark zu gelegt? Gründe sehen Wirtschaftspolitiker in der allgemein sinkenden Arbeitslosigkeit, zudem sind Verbraucher und Unternehmen im europäischen Raum optimistischer. "Der starke Euro ist hauptsächlich das Resultat einer schnelleren wirtschaftlichen Erholung", schlussfolgert Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Wirtschaftliche Erholung von globalen Ereignissen, wie dem Brexit oder der US-Wahl. Auf den ersten Blick scheint dies für Anleger sehr erfreulich, doch in solchen Zeiten müssen gerade exportorientierte Unternehmen schmerzhafte Abstriche machen, da Produkte "Made in Germany" außerhalb des gemeinsamen Währungsraumes für Ausländer relativ teurer werden. Die Folge ist eine gedämpfte Nachfrage nach europäischen Gütern. Unternehmen wie adidas, Merck oder BASF stehen im schärferen Wettbewerb gegen ausländische Konzerne. Das Ausmaß wird vor allem in Anbetracht des Exportverhalten europäischer Unternehmen deutlich. Denn die Hälfte deren Umsatzes wird außerhalb Europas erwirtschaftet.

Die Reaktion der DAX-Unternehmen

Innerhalb des DAX gingen die Branchen sehr unterschiedlich mit der neuen Währungsstärke um. Siemens hat sich für die nächsten drei bis sechs Monate vor dem starken Euro abgesichert. In der Konsumgüterbranche, welche durch eine hohe Preissensibilität des Wettbewerbs gekennzeichnet ist, hat sich adidas für die nächsten 18 Monate abgesichert. Sie erhoffen sich durch ihre taktische Absicherungspolitik sogar positive Effekte für den Rest des Börsenjahres. Für die Automobil- und Luftfahrtbranche spielen Währungseffekte, im Vergleich zur Konsumgüterbranche, eine eher untergeordnete Rolle. Daimler hat die Zeichen der Zeit schon frühzeitig erkannt und sich gegen die meisten Risiken abgesichert. Bei VW führten überlegte Handlungen sogar zu einem 2016er Gewinn von 500 Millionen Euro. Analog überzeugte Lufthansa durch höhere Jahresprognosen, als Anleger erwarten konnten. Die Airline erwartet eine Verbesserung des Vorjahresgewinns auf insgesamt 1,75 Milliarden Euro.

Schmerzhafter wirkte der starke Euro im Pharma-und Chemiesektor. Bayer verliert mit jedem steigenden Prozentpunkt des Euro zum Dollar 300 Millionen Euro in Umsatzzahlen und 80 Millionen Euro vom Gewinn. Ähnlich negativ wirkt sich die Eurostärke auf BASF aus. Merck vermutet, dass die Währungseffekte kein Spaziergang für den Konzern werden. Geringfügiger, jedoch trotzdem ärgerlich, wirkt sich die Euro-Entwicklung auf die Tech-Branche aus. Bei mit Infineon bewirkt eine Steigerung um einen Cent des Verhältnisses Euro zum Dollar einen Umsatzverlust von neun Millionen Euro - pro Quartal.

So entgegnen die TecDAX-Unternehmen dem starken Euro

Auch im TecDAX haben einige Unternehmen einen starken Exportfokus. Der Plastikproduzent Covestro kalkuliert mit einem Wechselkurs von 1 Euro zu 1,10 Dollar. Im Vergleich zum aktuellen Kursniveau des Euros also eine Unterschätzung der Marktsituation. CEO Patrick Thomas stuft die Wechselkursthematik nach Jahren wieder als Problem ein. Zu den größten Verlierern überhaupt zählt die Software AG. Die Aktie rutschte seit Anstieg des Euros stark ins Minus.

Wie können die Folgen des starken Euros, auch in Zukunft bewertet werden?

Die Überreaktionen der Aktienmärkte durch den Brexit im Euro-Raum und der US-Wahl scheinen überwunden. Der Euro nähert sich seinem wahren Wechselkursniveau. Haushalte und Unternehmen haben weiterhin keinen Anreiz zu sparen. Die wenig zielgerichtete Geldpolitik ist dabei im Grunde Folge einer anhaltenden strukturellen Divergenz im Euroraum. Dabei orientiert sich die Geldpolitik zunehmend an den strukturell schwächsten Ländern. Dies ist ein Grund dafür, dass sich der Dollar zum Euro auf dem tiefsten Stand seit zweieinhalb Jahren befindet. EZB-Präsident Mario Draghi möchte auch langfristig an der Niedrigzinspolitik festhalten. In Folge bedeutet dies, dass sich Unternehmen auch langfristig auf Bewegungen im Devisenmarkt rüsten müssen - insbesondere exportorientierte deutsche Unternehmen.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Thomas Northcut/Getty Images, Julian Mezger für Finanzen Verlag

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