Führungschaos und Milliardenübernahme: Warum die Pharma-Aktie Novo Nordisk derzeit Anleger verunsichert

Pharma-Schwergewicht Novo Nordisk steht unter Druck: Ein Führungsstreit, skeptische Analysten und das teure Metsera-Übernahmeangebot sorgen für Unruhe bei Anlegern.
Werte in diesem Artikel
• Novo Nordisk: Was Anleger und Analysten umtreibt 
• Anleger reagieren verhalten auf Übernahmeangebot
• Novo Nordisk-Aktie unter Druck
Aufsichtsratskrise
Ein offener Machtkampf zwischen dem Aufsichtsrat und der Novo Nordisk Foundation als Mehrheitsaktionärin hat bei Novo Nordisk zuletzt zu einem beispiellosen Führungsbeben geführt. Wie bereits vergangene Woche berichtet wurde, sind Aufsichtsratschef Helge Lund und mehrere unabhängige Mitglieder zurückgetreten, nachdem Unstimmigkeiten über die künftige Besetzung des Kontrollgremiums eskalierten. Der Konzern hat nun für den 14. November eine außerordentliche Hauptversammlung einberufen, auf der die Neubesetzung entschieden werden soll. Diese Corporate-Governance-Krise kommt zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, da das Unternehmen bereits mit regulatorischen Herausforderungen in seinem wichtigsten Markt konfrontiert ist.
Analysten werden vorsichtiger
Angesichts der aktuellen Unsicherheiten zeigten sich auch Analysten zunehmend skeptisch. Besonders deutlich positionierten sich die Analysten von Jefferies, die das Kursziel drastisch von 415 auf 290 NOK senkten und die Aktie mit "Underperform" bewerten. Als Hauptgrund nennt die Investmentbank den bevorstehenden Patentauslauf der Semaglutid-Franchise bis 2031/2032, der in der Branche generell zu vorsichtigeren Bewertungen vor solchen "Patentklippen" führt. Die UBS hält dagegen an ihrem "Neutral"-Rating fest, merkt jedoch an, dass Investoren derzeit vor allem die Erfahrungen des Managements auf dem herausfordernden US-Markt kritisch hinterfragen. Die aktuelle Gemengelage aus regulatorischen Herausforderungen und internen Führungsproblemen macht eine verlässliche Kursprognose schwierig.
Solide Fundamentaldaten und Übernahmefantasie?
Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt Novo Nordisk einer der weltweit führenden Anbieter im Bereich Diabetes, Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Langfristig orientierte Anleger verweisen auf die starke Marktposition des Unternehmens, besonders im wachsenden Markt für Adipositas-Medikamente, sehen jedoch die aktuellen Führungsprobleme als potentielles Risiko für die Umsetzung der Unternehmensstrategie.
Zudem will Novo Nordisk seine führende Position im boomenden Markt für Abnehmmedikamente weiter absichern - und greift dabei nach der US-Biotechfirma Metsera, die ursprünglich vom Konkurrenten Pfizer übernommen werden sollte.
Laut einer Mitteilung vom Donnerstag bietet Novo Nordisk 56,50 US-Dollar je Metsera-Aktie, was einem Gesamtvolumen von rund 6,5 Milliarden US-Dollar entspricht. Zusätzlich könnten bei Erreichen bestimmter Meilensteine bis zu 21,25 US-Dollar je Aktie hinzukommen. Damit übertrifft das dänische Angebot deutlich Pfizers bisherige Offerte, die bei 47,50 US-Dollar in bar lag - plus maximal 22,50 US-Dollar in Erfolgszahlungen.
Metsera bezeichnete das Angebot von Novo Nordisk offiziell als finanziell überlegen. Nach den Bedingungen der bestehenden Fusionsvereinbarung hat Pfizer nun vier Geschäftstage Zeit, um nachzulegen und die Konditionen anzupassen.
Novo Nordisk-Anleger reagierten jedoch mit gemischten Gefühlen auf die Übernahme-Offerte. So fiel die Aktie in Kopenhagen am Donnerstag nach Veröffentlichung des Angebots um 3,63 Prozent auf 322,70 Dänische Kronen. Am Freitag ging es um weitere 2,09 Prozent abwärts auf einen Schluskurs von 315,95 DKK.
Wie es in Zukunft für die Novo Nordisk-Aktie weitergeht - und ob die Übernahme von Metsera gelingt - bleibt abzuwarten.
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Novo Nordisk, JHVEPhoto / Shutterstock.com
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