Zahlreiche Anleger reichen Anträge ein: Tesla soll über xAI-Investment abstimmen
• Investment in xAI wird voraussichtlich auf Tesla-Hauptversammlung diskutiert
• Mehrere Tesla-Anleger reichten Anträge ein
• Musk schon länger Befürworter von Tesla-Investment in KI-Startup
Die Abstimmung über eine Investition in das KI-Startup xAI dürfte einer der Tagespunkte auf der nächsten Hauptversammlung von Tesla am 6. November 2025 werden. Denn wie der E-Autokonzern auf X mitteilte, seien vonseiten der Aktionäre mehrere Vorschläge eingereicht worden, die eine solche Beteiligung thematisieren.
Thanks for your engagement in this shareholder proposal process! We have received a number of shareholder proposals on xAI.
- Tesla (@Tesla) July 25, 2025
Consistent with SEC rules, our proxy statement would include one properly submitted proposal on each topic, and we would invite the shareholder who made…
Den SEC-Regularien entsprechend werde ein korrekt eingereichter Vorschlag zu diesem Thema in die Proxy-Erklärung, einem wichtigen Dokument für die Hauptversammlung, aufgenommen, heißt es weiter. Zudem werde der Aktionär, der den ersten ordnungsgemäßen Vorschlag einreiche, zur persönlichen Teilnahme an der Versammlung eingeladen, schreibt Tesla. Inzwischen ist die Frist für die Einreichung weiterer Vorschläge verstrichen, die Deadline war der 31. Juli 2025.
Musk: Zustimmung von Vorstand und Aktionären erforderlich
Elon Musk, der sowohl Tesla als auch xAI führt, hatte im Juli bereits eine Fusion zwischen dem E-Autobauer und dem KI-Startup ausgeschlossen. Er befürwortete jedoch eine Beteiligung von Tesla an xAI, machte dabei aber auch klar, dass dies nicht seine Entscheidung sei. "Wenn es nach mir ginge, hätte Tesla schon vor langer Zeit in xAI investiert", schrieb Musk Mitte Juli auf X. Die Entscheidung liege jedoch beim Vorstand und den Aktionären, wie der Milliardär schon vor rund einem Jahr betont hatte. "Zustimmung des Vorstands und Abstimmung der Aktionäre sind nötig", schrieb er damals auf der Kurznachrichtenplattform. Dies scheint nun jedoch in greifbarer Nähe.
xAI mit erfolgreichen Finanzierungsrunden und großen Ambitionen
Das 2023 von Musk gegründete KI-Startup xAI hat laut "Reuters" im laufenden Jahr bereits zehn Milliarden US-Dollar eingesammelt. Dabei stammten fünf Milliarden US-Dollar aus neuen Schuldverschreibungen und fünf Milliarden aus strategischen Kapitalbeteiligungen, schreibt die Nachrichtenagentur unter Berufung auf die US-Bank Morgan Stanley, die xAI bei den Kapitalbeschaffungsmaßnahmen unterstützt hat.
Dem gegenüber steht die Ende März verkündete Übernahme von X für etwa 33 Milliarden US-Dollar mit dem Ziel, große Mengen an Trainingsdaten für den hauseigenen KI-Chatbot Grok zu erschließen. Der Kauf fand laut "CNBC" in Form einer reinen Aktientransaktion statt. Inzwischen hielt Grok auch Einzug in die E-Autos von Tesla: Seit Mitte Juli wird Grok standardmäßig in alle Neufahrzeuge eingebaut. Auch viele ältere Modelle (Model S, 3, X, Y und Cybertruck) können den KI-Chatbot via Software-Update nutzen. Eine Steuerung von Fahrzeugfunktionen via Grok ist bislang jedoch noch nicht möglich.
xAI-Investment: Kann Musk die Tesla-Aktionäre für sich gewinnen?
Die Abstimmung über ein Investment in xAI auf der jährlichen Aktionärsversammlung könnte nun zu einem entscheidenden Test für Tesla werden. Ein "Ja"-Votum würde Vertrauen in Elon Musks langfristige Vision signalisieren, nachdem der Tesla-Chef in den vergangenen Monaten aufgrund seiner politischen Aktivitäten immer wieder in der Kritik stand.
Allerdings könnte es vonseiten der Tesla-Aktionäre auch einiges an Bedenken oder sogar Ablehnung geben, denn ein Investment in xAI könnte wichtige Liquidität von Tesla binden und zudem der Marke womöglich noch weiteren Schaden zufügen. Denn der xAI-Chatbot Grok steht aufgrund mehrerer kontroverser Vorfälle - etwa antisemitischen Aussagen oder der Selbstbezeichnung als "MechaHitler" - in der Kritik. Dieser Imageschaden könnte bei einem Investment auch auf Tesla abfärben - und die aktuelle Krise beim E-Autobauer womöglich verstärken.
Redaktion finanzen.net
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