Wo es bei Siemens klemmt

Hier stimmt was nicht! Plädoyer für Schnellboote

16.08.13 03:00 Uhr

Das Bild mit dem schweren unbeweglichen Tanker und den kleinen dynamischen Schnellbooten stammt von Heinrich von Pierer. Selbst blieb er lieber Tanker-Kapitän.

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von Jörg Lang, Euro am Sonntag

Was der langjährige Vorstandsvorsitzende von Siemens zum Ausdruck bringen wollte, war, dass der langsame Gesamtkonzern viele dynamische Elemente berge. Den großen Schritt wagten von Pierer und seine Nachfolger dann aber nicht: den Tanker im Hafen zu lassen und die Schnellboote allein auf Fahrt zu schicken.

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Das wird sich wohl auch Joe Kaeser, von Pierers Nachfolger Nummer 3, nicht trauen. Dabei gäbe es genug Argumente. „One Siemens“ führt offensichtlich dazu, dass viele Bereiche weit unter ihrem Potenzial agieren. Kaum ein anderer Konzern hat so viele wichtige Entdeckungen gemacht. Siemens besitzt nach eigenen Angaben fast 58 000 Patente. Allein im vergangenen Jahr wurden 8900 Erfindungsmeldungen ein- gereicht. Aber können die auch in marktfähige Produkte umgesetzt werden? Wie viel erstickt in Konzernabläufen, die nicht von unternehmerischem Mut, sondern durch den Versand von Powerpoint-Präsentationen zwischen den Hierarchiestufen geprägt ist?

Die Abspaltung von Osram Licht ist ein gutes Beispiel. Der Bereich lieferte jahrelang dicke Erträge. Dann wurde die Tochter zum Restrukturierungsfall — trotz vieler Patente in zukunftsweisenden Bereichen wie LED. Hätte die Abspaltung nicht auf der Agenda gestanden, wäre es um Osram genauso geschehen wie um andere Sparten des Konzerns zuvor.

Siemens hat beispielsweise die Welt mit Telekommunikationsnetzen verkabelt, aber das große Geschäft machen heute Firmen wie Ericsson oder Cisco Systems. Auch bei Mobiltelefonen war Siemens anfangs vorn dabei, am Ende scheiterte das Handygeschäft in einem Joint Venture mit BenQ. Auf den Patenten von Siemens beruht noch heute der Großteil der Siliziumfertigung, der größte Chiphersteller aber heißt Intel. Ob es Infineon heute noch gäbe, wäre das Halbleitergeschäft im Konzern geblieben?

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Die Liste lässt sich fortsetzen, führt aber immer zum gleichen Ergebnis: Der Riese ist mit sich selbst wohl mehr beschäftigt als mit der Nutzung der operativen Möglichkeiten. Gäbe es beispielsweise eine börsennotierte Firma „ICE-Züge“, die ausschließlich an die Deutsche Bahn liefern würde und die von den Erlösen Lieferanten, Mitarbeiter und Aktionäre bezahlen müsste, wäre es undenkbar, dass sich die Auslieferung um Jahre verzögert.

Außenstehende Beobachter kommen immer mehr zu dem Schluss, dass Siemens in seiner aktuellen Struktur nicht regierbar ist. Deshalb sollten Aktionäre, aber auch der Betriebsrat, den großen Schnitt fordern, bevor der nächste Traditionsbereich den Anschluss wieder verpasst hat. Schickt Siemens sechs bis acht Schnellboote selbstständig ins Rennen, werden diese in der Summe mittelfristig mehr Mitarbeiter beschäftigen und einen höheren Unternehmenswert erreichen.

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