Dow leichter -- DAX schließt in Grün -- ZEW-Index überrascht positiv -- Plug Power macht Verluste -- Bayer besser als befürchtet -- Vonovia, BYD, Novo Nordisk, Munich Re, Tesla im Fokus
US-Inflation sinkt. Coinbase profitiert von Indexaufnahme. Sixt wächst deutlich. Hannover Rück bestätigt Ausblick nach Gewinnrückgang. CEWE meldet Umsatzrekord. Fraport rutscht tiefer als erwartet in die Verlustzone. Pfisterer IPO: Platzierungspreis steht fest - Millionenerlös erwartet. QIAGEN übernimmt Genoox. LEG steigert Gewinne.
Marktentwicklung
Der deutsche Leitindex zeigte sich am Dienstag im Plus.
Der DAX startete minimal höher. Im weiteren Verlauf notierte das Börsenbarometer nach zwischenzeitlichen Verlusten nahe der Nulllinie und ging letztlich 0,31 Prozent fester bei 23.638,56 Punkten in den Feierabend - einem neuen Höchstwert auf Schlusskursbasis. Am Vortag hatte der DAX bei 23.911,98 Zählern noch ein neues Allzeithoch erreicht.
Der TecDAX war daneben etwas deutlicher im Plus in den Handel gestartet. Auch hier waren trotz zeitweiser Verluste vorwiegend grüne Vorzeichen zu sehen. Schlussendlich verabschiedete er sich 0,6 Prozent stärker bei 3.819,47 Zählern aus dem Handel.
Der DAX setzte seine wieder eingeläutete Rekordjagd am Dienstag damit trotz positiver Tendenz nicht fort. Zahlreiche Quartalsberichte bewegten den Markt, zudem lag das Augenmerk am Nachmittag vor allem auf den Inflationsdaten aus den USA für April. Die Teuerung in den USA ist im April zurückgegangen.
"Nun zeigt sich, wie nachhaltig die Kursgewinne sind", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Nach den jüngsten Rekorden sei der DAX nun nicht mehr günstig bewertet: "Sowohl das historische als auch das für die Zukunft erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis liegen jeweils 3 Punkte über dem Durchschnitt der letzten 20 Jahre." Altmann verwies auch auf das in dieser Woche anstehende Ende der Berichtssaison der DAX-Unternehmen.
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Europas Börsen präsentierten sich am Dienstag etwas stärker.
Der EURO STOXX 50 startete minimal im Minus, im Verlauf pendelte das Börsenbarometer dann zunächst um die Nulllinie. Letztendlich konnte sich der Index jedoch leicht in die Gewinnzone absetzen und notierte zum Sitzungsende 0,44 Prozent stärker bei 5.416,21 Zählern.
Am Dienstag traten teilweise Konsolidierungseffekte bei den Vortagsgewinnern aus der Technologiebranche sowie den konjunktursensiblen Sektoren wie dem Automobilbau ein. Ein erwarteter breiter Verkaufsdruck, bedingt durch die die Pause im Handelsstreit zwischen den USA und China, die zu einem vollständigen Stimmungsumschwung in Bezug auf US-Aktien geführt hat, blieb aber aus. Experten hatten befürchtete, dass dies den Kapitalabfluss aus Europa in Richtung der USA weiter verstärken könnte, was sich am Vortag bereits im steigenden Dollar gezeigt hatte. Der Inflationsdruck in den USA hat im April derweil leicht nachgelassen.
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Die US-Börsen bewegen sich nach dem Kursfeuerwerk vom Vortag in unterschiedliche Richtungen.
Der Dow Jones startete 0,23 Prozent höher bei 42.507,33 Punkten, fällt anschließend jedoch in die Verlustzone zurück. Der US-Leitindex wird belastet vom deutlichen Minus bei UnitedHealth. Der größte US-Krankenversicherer gab bekannt, dass Stephen Hemsley mit sofortiger Wirkung neuer CEO wird. Andrew Witty hat aus "persönlichen Gründen" beschlossen, als CEO zurückzutreten, so Unitedhealth. Zudem wurde die Prognose für 2025 ausgesetzt.
Der Techwerteindex NASDAQ Composite ging derweil 0,28 Prozent stärker bei 18.761,23 Einheiten in die Dienstagssitzung und kann im weiteren Verlauf weiter deutlich steigen.
Gestützt wird der Markt durch die aktuellen Inflationsdaten: Im April fiel der Preisdruck geringer aus als erwartet, insbesondere bei den Kernverbraucherpreisen ohne Energie und Lebensmittel.
"Viele sagen, dass Trump bei den China-Zöllen eingeknickt ist, weil kräftig steigende Verbraucherpreise ihre Folgen für den US-Konsumenten zeigen würden", sagt ein Marktbeobachter laut Dow Jones Newswires. Allerdings halten viele Experten dies zum jetzigen Zeitpunkt noch für verfrüht. So betont Mike Sanders von Madison Investments: "Es ist noch zu früh, um den Umfang der Verzerrungen durch die Zölle oder durch Vorzieheffekte bei Konsumenten zu erkennen".
Die Hoffnung auf eine Entspannung im Zollkonflikt zwischen den USA und China hatte die Kurse zum Wochenbeginn beflügelt. Doch Unsicherheiten bleiben bestehen: Ob beide Seiten tatsächlich eine langfristige Lösung finden, ist weiterhin offen. Die durch Trumps Zollpolitik verursachten Beeinträchtigungen der vergangenen Wochen dürften sich zudem in der kommenden Berichtssaison ab Juli noch bemerkbar machen.
Jim Reid, Chefstratege bei der Deutschen Bank, warnt daher vor verfrühtem Optimismus: "Die Nachricht ist grundsätzlich positiv, doch die USA sind wirtschaftlich noch nicht über den Berg." Ein effektiver Zollsatz im niedrigen zweistelligen Bereich dürfte laut Reid nur mit einem moderaten bis stagnierenden Wachstum im zweiten Halbjahr 2025 einhergehen.
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Die asiatischen Aktienmärkte bewegten sich am Dienstag uneinheitlich.
In Tokio zog der Nikkei 225 kräftige 1,43 Prozent an und ging bei 38.183,26 Punkten aus dem Handel.
Auf dem chinesischen Festland waren die Anleger unterdessen unentschlossen, für den Shanghai Composite ging es überschaubare 0,17 Prozent auf 3.374,87 Punkte nach oben.
Deutlichere Abwärtstendenzen waren unterdessen Hongkong auszumachen, wo der Hang Seng 1,87 Prozent auf 23.108,27 Zähler verlor.
Die Gespräche über die weiterhin für 90 Tage vereinbarten reduzierten Zölle zwischen den USA und China blieben im Fokus. Details dazu wurden erst am Montag bekannt, nachdem die Aktienmärkte in Ostasien, mit Ausnahme von Hongkong, bereits geschlossen hatten. In Hongkong reagierten die Märkte noch heftig auf die Neuigkeiten, im Verlauf ging es aber deutlich in die Verlustzone.
Obwohl beide Länder die Zölle spürbar gesenkt haben, bleiben sie weiterhin über den Sätzen, die vor dem von US-Präsident Trump am 2. April ausgerufenen "Liberation Day" galten, als Zölle gegen nahezu alle Länder weltweit verhängt wurden.
Die Gewinne in Tokio waren nicht zuletzt auf den Anstieg des US-Dollars im Zuge der Zolleinigung zurückzuführen. Dies verbilligt die japanischen Exporte erhöht die Gewinne japanischer Unternehmen im Ausland erhöht. Besonders profitieren Auto- und Bankaktien. Auf der anderen Seite erleiden japanische Staatsanleihen Verluste, da diese als sicherer Hafen an Attraktivität verlieren.
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US-Inflation im April rückläufig
(17:20 Uhr)