SAP-Aktie mit Erholungstendenzen: Zwischen Kartellverfahren & Neuausrichtung
• Kartellamt und EU-Kommission untersuchen wegen möglicher Wettbewerbsverstöße
• Wachstumshoffnungen ruhen auf Cloud-Transformation und langfristiger Neuausrichtung
• SAP-Aktie mit Erholungssignalen
Kartellrechtliche Risiken bleiben greifbar
SAP sieht sich noch immer mit bedeutenden kartellrechtlichen Vorwürfen konfrontiert. Das Bundeskartellamt prüft Beschwerden, wonach SAP den Wettbewerb im ERP-Markt verzerren könnte - laut Berichten soll der DAX-Konzern seine Marktmacht nutzen, um externe Anbieter zu benachteiligen. Vor diesem Hintergrund besteht die Gefahr, dass die EU-Kommission ein formelles Verfahren einleitet und mögliche Wettbewerbsverstöße untersucht.
Technische Erholung trotz fundamentaler Belastung
Trotz der regulatorischen Belastungen zeigt die SAP-Aktie charttechnisch erste Lichtblicke. Via XETRA geht es am Freitag zeitweise um 0,1 Prozent hoch auf 206,80 Euro. Allerdings bleibt die Kursentwicklung fragil, denn die Erholung steht unter dem Schatten der Unsicherheit, insbesondere im Hinblick auf die Kartellverfahren. Auf Jahressicht steht nach wie vor ein Abschlag von mehr als 12 Prozent an der Kurstafel.
Strategischer Wandel als langfristiger Hoffnungsträger
SAP setzt verstärkt auf die Cloud-Transformation und will seine Produktpalette weg vom klassischen Lizenzgeschäft hin zu SaaS-Lösungen verschieben. Dieser Strategiewechsel könnte mittelfristig neue Wachstumspotenziale erschließen und die Profitabilität stabilisieren. Der DAX-Konzern investiert stark in KI: Bereits in der Q2-Mitteilung betonte das Management, dass KI-Assistenten und datengetriebene Cloud-Produkte einen wichtigen Teil der Zukunftsstrategie bilden. Der Cloud-Backlog und Kundeninteresse deuten darauf hin, dass nicht nur traditionelle ERP-Lösungen, sondern auch daten- und KI-orientierte Cloud-Angebote stark nachgefragt werden.
Dennoch bleibt abzuwarten, ob der Markt Vertrauen in diese Vision hat - insbesondere, weil regulatorische Risiken weiterhin im Raum stehen.
Redaktion finanzen.net
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