Goldpreis: Aufwärtsdrang kehrt zurück
von Jörg Bernhard
Geschwächt wurde die US-Währung insbesondere durch wachsende Sorgen über das Haushaltsdefizit der USA. Anleger beobachten aufmerksam den schleppenden Fortschritt eines umfangreichen Steuerentlastungs- und Ausgabenpakets im US-Senat. Auch Unsicherheiten im Zusammenhang mit diversen Handelsabkommen großer Wirtschaftsnationen stützten den Goldpreis. Eine Woche vor Ablauf einer Frist am 9. Juli drohte US-Präsident Donald Trump neue Strafzölle gegen Japan an. Zudem stützten Erwartungen auf Zinssenkungen durch die US-Notenbank im weiteren Jahresverlauf die Attraktivität von Gold. Im Fokus der Märkte stehen nun die bevorstehenden US-Daten zu offenen Stellen (16.00 Uhr) sowie der ADP-Arbeitsmarktbericht (Mittwoch). Letzterer soll laut einer von Trading Economics bei den neu geschaffenen Stellen einen Zuwachs um 85.000 (Mai: 37.000) ausweisen.
Am Dienstagmorgen präsentierte sich der Goldpreis mit leicht erholten Notierungen. Bis 8.10 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (August) um 32,00 auf 3.339,70 Dollar pro Feinunze.
Rohöl: Sorgen um Überangebot belasten
Der Ölpreis zeigt sich trotz Sorgen über ein Überangebot stabil. Berichten zufolge wollen die OPEC+-Staaten im August die Förderung um 411.000 Barrel pro Tag ausweiten - nach ähnlichen Steigerungen in den Monaten Mai, Juni und Juli. Sollte dies bestätigt werden, würde sich der gesamte Produktionsanstieg von OPEC+ im laufenden Jahr auf 1,78 Millionen Barrel pro Tag belaufen, was mehr als 1,5 Prozent der weltweiten Gesamtnachfrage entspricht. Die Maßnahme wird als Reaktion auf eine Überproduktion einzelner Mitglieder und zugleich als strategischer Schritt Saudi-Arabiens gewertet, um Marktanteile zurückzugewinnen, die an US-Schieferölproduzenten und andere Wettbewerber verloren gegangen waren. Auch schwache Produktionsdaten aus China, dem weltweit größten Ölimporteur, schürten Sorgen über eine nachlassende Nachfrage.
Am Dienstagmorgen präsentierte sich der Ölpreis mit stabilen Notierungen. Bis gegen 8.10 Uhr (MESZ) verteuerte sich der nächstfällige WTI-Future um 0,04 auf 65,15 Dollar, während sein Pendant auf Brent um 0,01 auf 66,63 Dollar zurückfiel.
Redaktion finanzen.net
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