Ferrari-Aktie tiefrot: Neuer Vertrag für Ferrari-Teamchef Vasseur - Jahresprognose stabil
Die neue Vereinbarung laufe für mehrere Jahre, teilte der Rennstall vor dem Großen Preis von Ungarn mit. Vasseur führt das italienische Traditionsteam seit Anfang 2023. Seither habe er eine solide Grundlage für die Rückkehr von Ferrari an die Spitze der Formel 1 gelegt, ließ die Scuderia wissen.
In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Gerüchte gegeben, die Zeit des 57-Jährigen als Teamchef könne bald ablaufen. Auch mit der spektakulären Verpflichtung von Rekordweltmeister Lewis Hamilton zu Beginn dieser Saison schaffte Ferrari keine echte Trendwende. Das Team hat in diesem Jahr noch keinen Grand Prix gewonnen. Schon seit 2007 wartet Ferrari auf die nächste Fahrer-Weltmeisterschaft.
Vasseur war Meistermacher für Hamilton und Rosberg
Die Scuderia ist das bekannteste und erfolgreichste Team in der Geschichte der Formel 1. Den sportlichen Höhepunkt erreichte Ferrari in der Ära Michael Schumacher, als der Deutsche von 2000 bis 2004 fünf WM-Titel in Serie im roten Auto gewann.
Mit der Vertragsverlängerung für Vasseur wolle das Team auf die von ihm gelegte Basis aufbauen, hieß es. "Das Vertrauen, das wir in ihn legen, zeigt die Zuversicht des Teams für seine strategische Richtung", teilte Ferrari mit. "Wir wissen, was erwartet wird. Wir fühlen uns alle verpflichtet, diese Erwartungen zu erfüllen und die nächsten Schritte vorwärts zusammen zu machen", wurde Vasseur zitiert.
Vasseur ist ein erfahrener Motorsport-Ingenieur. Als Chef eines Juniorteams führte er einst Hamilton, Nico Rosberg und Nico Hülkenberg zu Nachwuchstiteln. In der Formel 1 arbeitete er zunächst für Renault, ehe er Teamchef bei Sauber wurde.
Ferrari hält nach Ausbleiben von Zolleffekten an Prognose fest
Ferrari hat seine Prognose für das Gesamtjahr bestätigt. Die Einführung neuer US-Importzölle auf Fahrzeuge aus der EU im zweiten Quartal habe keine wesentlichen Auswirkungen gehabt, teilte der italienische Hersteller von Luxus-Sportwagen mit.
Ferrari hatte zuvor angekündigt, den Zöllen mit Preiserhöhungen von bis zu 10 Prozent zu begegnen, ausgenommen die Modelle 296, Roma und SF90, und darauf hingewiesen, dass 50 Basispunkte seiner für dieses Jahr prognostizierten Marge einem Zollrisiko unterliegen würden.
Am Donnerstag erklärte das Unternehmen jedoch, es habe die Prognose zum Zollrisiko nach dem jüngst vereinbarten Abkommen zwischen den USA und der Europäischen Union zurückgezogen. Ferrari rechnet nun für die zweite Jahreshälfte mit niedrigeren Industriekosten als ursprünglich erwartet.
Für das zweite Quartal wies Ferrari einen Nettogewinn von 425 Millionen Euro aus, nach 413 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz stieg um 4,4 Prozent auf 1,79 Milliarden Euro.
Das Unternehmen lieferte 3.494 Fahrzeuge an Kunden aus, zehn mehr als im Vorjahreszeitraum.
Von Factset befragte Analysten hatten einen Umsatz von 1,83 Milliarden Euro prognostiziert, und gingen im Konsens von 3.523 ausgelieferten Fahrzeugen aus.
In Mailand fällt die Ferrari-Aktie zeitweise 6,08 Prozent auf 409,60 Euro.
BUDAPEST (dpa-AFX) und DOW JONES
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