Droht Bitcoin das Aus? VanEck-Chef spricht über Quantencomputer-Risiken

05.12.2025 07:05:00

Die Debatte um die Sicherheit von Bitcoin nimmt eine neue Wendung: VanEck hat Zweifel an der langfristigen Widerstandsfähigkeit der Kryptowährung geäußert.

• VanEck-CEO Jan van Eck stellt die langfristige Sicherheit von Bitcoin durch Quantencomputer in Frage
• Blockstream-CEO Adam Back sieht ein bedeutsames Quanten-Risiko frühestens in 20 bis 40 Jahren
• Trotz der Bedenken bleibt Bitcoin laut van Eck ein sinnvoller Portfoliobaustein

"Dann werden wir uns von Bitcoin abwenden"

In einem Auftritt bei CNBCs "Power Lunch" stellte Jan van Eck eine für viele überraschende Frage: Verfügt Bitcoin über ausreichend Verschlüsselung und Privatsphäre, um dem Zeitalter der Quantencomputer standzuhalten? Innerhalb der Bitcoin-Community gehe es längst nicht mehr nur um kurzfristige Kursschwankungen, so der VanEck-CEO. Es gebe eine tiefgreifendere Debatte, von der Außenstehende oft nichts mitbekämen.

Van Eck betonte, dass VanEck Bitcoin weiterhin unterstütze, die technologischen Grundlagen aber stets kritisch hinterfrage. Der Vermögensverwalter habe schon vor Bitcoin existiert und werde sich von der Kryptowährung abwenden, sollte sich die zugrunde liegende These als nicht mehr tragfähig erweisen. Entscheidend seien dabei die Stärke der Kryptografie, die Bereitschaft für Quantencomputer-Angriffe und das Datenschutzmodell des Netzwerks.

Uneinigkeit über den Zeithorizont

Bei der Frage, wann Quantencomputer tatsächlich zur Bedrohung werden könnten, gehen die Einschätzungen weit auseinander. Der bekannte Kryptograf und Blockstream-CEO Adam Back hält ein bedeutsames Quanten-Risiko für Bitcoin frühestens in 20 bis 40 Jahren für realistisch. Auf der Plattform X erklärte er Mitte November, es gebe bereits vom NIST zertifizierte post-quantensichere Verschlüsselungsstandards, die Bitcoin rechtzeitig integrieren könne.

Andere Stimmen sehen jedoch dringenderen Handlungsbedarf. Ethereum-Mitgründer Vitalik Buterin warnte auf der Devconnect-Konferenz in Buenos Aires, dass Quantencomputer die elliptische Kurvenkryptografie bedrohen könnten. Wie DL News berichtet, erklärte Buterin, diese Entwicklung könne bereits vor der nächsten US-Präsidentschaftswahl 2028 eintreten - Ethereum habe somit nur noch etwa vier Jahre Zeit für eine Umstellung auf quantenresistente Kryptografie. Auch BlackRock hat in einem aktualisierten Prospekt für seinen Bitcoin-ETF Quantencomputer explizit als Risikofaktor aufgeführt.

Zcash als Alternative - und Bitcoin dennoch im Portfolio

Van Eck verwies in dem CNBC-Interview auch auf ein wachsendes Interesse vieler langjähriger Bitcoin-Anhänger an Privacy Coins. Einige "OGs" und Bitcoin-Maximalisten würden sich zunehmend Zcash ansehen, da diese Kryptowährung deutlich mehr Privatsphäre biete. Bitcoins transparente Blockchain könne mit steigenden Erwartungen an Transaktionsvertraulichkeit in Konflikt geraten.

Trotz der technologischen Unsicherheiten stuft van Eck Bitcoin weiterhin als sinnvollen Portfoliobaustein ein - unter anderem wegen der hohen globalen Liquidität und der etablierten Handelsinfrastruktur. Er verwies zudem auf den bekannten Vierjahreszyklus rund um das Halving: Bitcoin sei in diesem Zyklus bisher schwächer gestiegen als in früheren Bullenmärkten, weshalb viele Investoren davon ausgingen, dass auch die kommende Korrektur milder ausfallen könnte. Van Ecks Rat an Anleger: In Bärenmärkten per Dollar-Cost-Averaging Positionen aufbauen.

D. Maier / Redaktion finanzen.net

Bildquelle: Societe Generale

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