HUGO BOSS-Aktie klettert: HUGO BOSS übertrifft Gewinnerwartungen
Der Umsatz stieg nur währungsbereinigt, hielt aber die 1 Milliarde Euro. Die Gewinnmargen wurden dank Kostenkontrolle ebenfalls verbessert, unter dem Strich wirkte laut Mitteilung das verbesserte Finanzergebnis positiv.
Für die Ziele im Gesamtjahr sieht sich HUGO BOSS auf Kurs. Hier haben sich mehrere Analysten zuletzt skeptisch gezeigt, die Konsensschätzungen für EBIT und EBIT-Marge liegen am unteren Ende der Zielspannen von 380 bis 440 Millionen Euro bzw 9,0 bis 10,0 Prozent. Der Umsatz soll in der Spanne 4,2 bis 4,4 Milliarden Euro landen, also plus oder minus 2 Prozent zum Vorjahreswert von 4,31 Milliarden.
Im zweiten Quartal stieg der operative Gewinn EBIT um 15 Prozent auf 81 Millionen Euro von 70 Millionen im Vorjahr. Er übertraf die Konsenserwartungen von 77 Millionen. Die Marge verbesserte sich auf 8,1 Prozent von 6,9; hier waren 7,7 Prozent geschätzt worden.
Vor Steuern betrug der Gewinn 70 (Vorjahr: 54) Millionen Euro. Nach Steuern und Dritten stieg er auf 47 Millionen Euro von 37 Millionen bzw 0,68 Euro je Aktie (Vorjahr: 0,54).
Der Umsatz betrug 1,00 Milliarde Euro nach 1,02 Milliarden im Vorjahr; erwartet worden waren im Markt 998 Millionen. Währungsbereinigt stieg der Umsatz laut Mitteilung um 1 Prozent. Verhaltene Konsumstimmung in China führte zu einem Umsatzrückgang in Asien/Pazifik (-5 Prozent), während die Regionen EMEA und Amerika wieder wuchsen, um 3 bzw 2 Prozent.
"Wir machen uns keine Illusionen, das Konsumklima bleibt vorerst fast überall getrübt", sagte Konzernchef Daniel Grieder in einer Telefonkonferenz. Deshalb fokussiere sich der Vorstand weiterhin auf das, was er selbst beeinflussen könne. Das seien vor allem die Kosten. Gleichzeitig werde das Unternehmen aber gezielt investieren, um seine Marken zu stärken.
Derweil sollten nach Einschätzung des Vorstandschefs die US-Zölle Hugo Boss weniger stark treffen als andere Unternehmen aus der Branche. Auf die USA entfielen derzeit etwa 15 Prozent des Konzernumsatzes, erläuterte Grieder. Das Unternehmen fertige zwar nicht vor Ort, aber beziehe auch weniger als fünf Prozent der Ware aus China. Rund 50 Prozent der in die USA importierten Produkte stammten aus Europa, im geringen Umfang etwa aus Portugal und Italien. Der Großteil werde in der Türkei produziert. In Summe könne das Unternehmen die US-Zölle abfedern.
HUGO BOSS-Aktien steigen nach Zahlen auf Hoch seit März - Analysten loben Kosten
Mit einem Kurssprung auf den höchsten Stand seit fünf Monaten reagieren die Aktien von HUGO BOSS auf die Zahlen des Modekonzerns. Im XETRA-Handel legten sie schlussendlich um 1,33 Prozent auf 41,18 Euro zu. Im bisherigen Tageshoch ging es um 8,5 Prozent auf 44,08 Euro nach oben. Auf diesem Niveau handelten die Papiere letztmals Anfang März.
Analyst Volker Bosse von der Baader Bank attestierte dem Modekonzern in einer ersten Einschätzung solide Zahlen. Der operative Gewinn habe im zweiten Quartal von einem sehr niedrigen Basiseffekt aus dem Vorjahr profitiert. Weitere Effizienzgewinne in der Beschaffung hätten die Profitabilität gestützt gegen allgemeinen Gegenwind in der Branche.
Dass HUGO BOSS trotz widriger Wechselkurseinflüsse die Jahresziele bekräftigt habe, dürfte am Markt gut ankommen, schrieb Analystin Susy Tibaldi von der Bank UBS. Das Einzelhandelsgeschäft habe die Erwartungen erfüllt, das sei ermutigend. Das Unternehmen habe die Kosten nach wie vor gut unter Kontrolle, was sich im Ergebnis positiv niederschlage.
Trotz schwieriger Branchenaussichten scheine HUGO BOSS Fortschritte zu machen, schreiben die Analysten von RBC Capital Markets. "Obwohl wir einen schwierigeren Ausblick für den Premium-Bekleidungsmarkt feststellen, sind wir von der verbesserten Kostenkontrolle im Unternehmen ermutigt", heißt es im Kommentar der Analysten. Darüber hinaus habe Hugo Boss seine Umsatzentwicklung zum Vorquartal verbessert, fügen sie hinzu.
DOW JONES / dpa-AFX
Bildquelle: Pere Rubi / Shutterstock.com, Andreas Rentz/Getty Images for GQ